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Dischingen: Der Campingplatz am Härtsfeldsee bei Dischingen kommt nicht

Dischingen

Der Campingplatz am Härtsfeldsee bei Dischingen kommt nicht

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    Mit den Plänen für einen Campingplatz am Härtsfeldsee bei Dischingen wird es vorerst nichts.
    Mit den Plänen für einen Campingplatz am Härtsfeldsee bei Dischingen wird es vorerst nichts. Foto: Ralf Eberhardt

    Das Projekt Seecamping am Härtsfeldsee bei Dischingen (Landkreis Heidenheim) liegt vorerst auf Eis. Nachdem den Initiatoren der Zugriff auf ein Schlüsselgrundstück zunächst verwehrt geblieben ist, hätten sie sich entschlossen, die Pläne erst einmal ruhen zu lassen, so Ralf Eberhardt, der das Vorhaben zusammen mit seiner Frau, seiner Schwester und seinem Schwager angestoßen hatte. „Wir sind sehr gefrustet, weil da viel Energie reingeflossen ist“, gibt Eberhardt zu.

    150 Wohnwagen-Stellplätze sollten geschaffen werden

    Der breiten Öffentlichkeit wurde das Thema Seecamping im vergangenen Juni bekannt, als Eberhardt und sein Schwager Johannes Ganzenmüller die Pläne im Dischinger Gemeinderat vorstellten. Ihre Idee sah vor, auf einer Fläche von gut drei Hektar westlich der Egau 150 Wohnwagenstellplätze einzurichten. Mehrere Hundert Urlauber sollten bei Vollauslastung in fußläufiger Nähe zum Härtsfeldsee Urlaub machen können.

    Gänzlich unkritisch wurden die Pläne im Gemeinderat zwar nicht gesehen, teils wurde befürchtet, zusammen mit anderen Freizeitangeboten könnte das Seeumfeld zu stark belastet werden. Am Ende der Diskussion beschloss das Gremium jedoch bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung, die notwendigen Verfahren für eine Änderung des Flächennutzungsplans und einen Bebauungsplan einzuleiten.

    Im Hintergrund hatten die Familien Eberhardt und Ganzenmüller freilich schon länger am Projekt Seecamping gearbeitet. Unter anderem wurde ein artenschutzrechtliches Gutachten in Auftrag gegeben. „Wir hätten ein bisschen was machen müssen, aber grundsätzlich war das Gutachten positiv“, sagt Eberhardt. Auch mit den Grundstückseigentümern waren die Initiatoren demnach im Gespräch. Für den Kauf von drei überplanten Grundstücken war Eberhardt zufolge auch bereits eine mögliche Einigung signalisiert gewesen.

    "Das war ein Schock für uns, wir hatten eine Abmachung"

    Der Eigentümer des maßgeblichen, gut zwei Hektar großen Grundstücks sei davon nun aber abgerückt. „Das war ein Schock für uns, wir hatten eine Abmachung“, so Eberhardt. Die genauen Gründe dafür kennt Eberhardt nicht. Klar ist, dass es im Nachgang der Gemeinderatssitzung etliche kritische Leserbriefe gab. Er habe auch gehört, dass auf privater Ebene Fäden gezogen worden seien, sagt Eberhardt. Gesprächsangebote an die Kritiker seien dagegen nicht genutzt worden.

    „Ohne diese Fläche geht es nicht“, sagt Eberhardt. „Die Infrastruktur dort wäre überragend gewesen.“ Neben Wasser- und Stromversorgung ist am Härtsfeldsee eine leistungsfähige Glasfaserleitung verlegt. Auch der Verein „Jugend Dischingen“, der außerhalb von Pandemiezeiten das Festival „Rock am Härtsfeldsee“ veranstaltet und in dem Ralf Eberhardt aktiv ist, habe das Vorhaben begrüßt.

    Was nun? „Wir haben es akzeptiert. Es gibt im Moment keine andere Fläche, die dafür geeignet wäre“, so Eberhardt. Ausschließen wollen sie natürlich nicht, ihre Vision eines Campingplatzes andernorts neu zu überdenken. Traurig finde er, sagt Eberhardt, dass so „die Entwicklung des Dorfs verhindert wird“. Die Initiatoren waren mit dem Versprechen angetreten, dass mit ihrem Campingplatz auch der Einzelhandel und die Gastronomie auf dem Härtsfeld von Touristen profitiert hätten. Auch Arbeitsplätze sollten entstehen.

    Das Projekt eines anderen Investors ist davon unberührt

    Unberührt von der Entwicklung in Sachen Seecamping sind die Pläne eines Investors, der auf der anderen Seite der Egau einen Stellplatz für bis zu 35 Wohnmobile errichten will. Hierfür läuft derzeit ein Bebauungsplanverfahren.

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