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Dillingen: Wolfgangskapelle soll wieder ein Schmuckstück werden

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Wolfgangskapelle soll wieder ein Schmuckstück werden

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    Auf dem Foto von links: Alexander Jall, Leonhard Menz, Peter Gastl, Ingo Eberhardt, Friedrich Berkmüller, Gernot Walter, Wolfgang Schneck, Ernst Hess, Rainer Hönl (Vorsitzender Albertus-Magnus-Stiftung), Konrad Eberhardt (Vorsitzender Volksbanki-Günzburg-Stiftung), Regina Wenninger (Geschäftsführerin Raiffeisen/Schulze-Delitzsch-Stiftung), Vera Feustle, Rosa Mayerle, Peter Stempfle und Frank Kunz.
    Auf dem Foto von links: Alexander Jall, Leonhard Menz, Peter Gastl, Ingo Eberhardt, Friedrich Berkmüller, Gernot Walter, Wolfgang Schneck, Ernst Hess, Rainer Hönl (Vorsitzender Albertus-Magnus-Stiftung), Konrad Eberhardt (Vorsitzender Volksbanki-Günzburg-Stiftung), Regina Wenninger (Geschäftsführerin Raiffeisen/Schulze-Delitzsch-Stiftung), Vera Feustle, Rosa Mayerle, Peter Stempfle und Frank Kunz. Foto: Berthold Veh

    Beim Einkaufen in der Dillinger Innenstadt kommt jeder an ihr vorbei: an der St. Wolfgangskapelle. Ein Schmuckstück war das Kirchlein in der Kapuzinerstraße in den vergangenen Jahrzehnten aber nicht. Der Zahn der Zeit hat der Kapelle arg zugesetzt, die Mauern waren feucht. Deshalb hatte auch Oberbürgermeister Frank Kunz den Wunsch, dass sich das Aussehen der Wolfgangskapelle verbessern sollte, denn die Kapuzinerstraße ist ja die Einkaufsmeile der Stadt. Und das vor sich hin gammelnde Gotteshaus, das zum einstigen Dillinger Friedhof gehörte, gab da zuletzt keine gute Visitenkarte ab.

    Der Lauf der Dinge ist bekannt: Die Pfarrei St. Peter, die gegenwärtig mit der millionenschweren Sanierung der Dillinger Basilika beschäftigt ist, hat inzwischen auch die Restaurierung der St. Wolfgangskapelle angepackt. In diesem Jahr soll die Trockenlegung der feuchten Mauer abgeschlossen werden, und 2019 wird die Restaurierung des Dachs folgen, sagte Kirchenpfleger Peter Gastl unserer Zeitung. Er rechnet damit, dass für die Sanierung der Wolfgangskapelle rund 800.000 Euro fällig werden.

    Drei Stiftungen für die Spende gewonnen

    Unterstützung gab es jetzt von der VR-Bank Donau-Mindel. Die Vorstände Alexander Jall und Ingo Eberhardt hatten Stadtpfarrer Wolfgang Schneck und Peter Gastl zu einer Spendenübergabe in die Bankzentrale in der Kapuzinerstraße eingeladen. Und hier hatten die Spender eine deutliche Mehrheit gegenüber den beiden Spendenempfängern. Denn die VR-Bank hatte, damit ein stattlicher Spendenbetrag zusammenkommt, drei ihr nahestehende Stiftungen hinzugewonnen: die Raiffeisen/Schulze-Delitzsch- Stiftung Bayerischer Genossenschaften, die Volksbank-Günzburg-Stiftung und die Bürgerstiftung Albertus Magnus. Vorstand Jall übergab schließlich im Namen der VR-Bank und der drei Stiftungen eine Spende in Höhe von 20.000 Euro. Er erinnerte dabei an seine Zusage, dass sich die VR-Bank an den Kosten der Sanierung beteiligen würde, wenn es denn dazu komme. Jall machte zudem darauf aufmerksam, dass auch der Gründer der genossenschaftlichen Bewegung in Deutschland, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, kirchliche Wurzeln habe und „ein früher Mann der Ökumene“ gewesen sei.

    Auch am Anfang standen Spenden

    So schaut es im Inneren der Wolfgangskapelle aus. Das Kirchlein ist seit Jahren geschlossen.
    So schaut es im Inneren der Wolfgangskapelle aus. Das Kirchlein ist seit Jahren geschlossen. Foto: Berthold Veh

    Pfarrer Schneck dankte für die Unterstützung und ging auf die Geschichte der Wolfgangskapelle ein. Sie entstand 1591 aus freiwilligen Spenden und war Teil des Dillinger Friedhofs. Der heilige Wolfgang, der mit dem Augsburger Bischof Ulrich befreundet war, wurde einst als Nothelfer angerufen. Im Spanischen Erbfolgekrieg hatte das Kirchlein großen Schaden genommen. 1715 wurde die Sanierung gefeiert. „1908 war die letzte Renovierung“, informierte Schneck. 1887 fand dort die letzte Bestattung statt, der Friedhof wurde von der Innenstadt an die Altheimer Straße verlegt. 1909 verwandelte die Stadt den Platz vor der Wolfgangskapelle in eine parkähnliche Anlage. Bei den Bauarbeiten, so Schneck, seien jetzt wieder Gebeine zutage gekommen. Der Stadtpfarrer hat sie im neuen Friedhof beerdigt. Oberbürgermeister Kunz dankte der Pfarrei St. Peter dafür, dass sie die Sanierung der St. Wolfgangskapelle in Angriff genommen hat. Dieses Projekt sei für das Aussehen der gesamten Kapuzinerstraße von Bedeutung.

    Führung "auf eigene Gefahr"

    Im Anschluss an die Spendenübergabe gab es eine Führung in der St. Wolfgangskapelle, die seit Jahren geschlossen ist. „Aus Sicherheitsgründen“, wie Stadtpfarrer Schneck erläuterte, denn die Standsicherheit der Kapelle konnte nicht mehr garantiert werden. Deshalb schauten sich die Gäste auch „auf eigene Gefahr“ in dem Kirchlein um. Schneck sagte, dass die Kapelle nach der Sanierung für Meditationen und die Schulseelsorge genutzt werden könnte. Und Kunz informierte, dass der Vorplatz nach der Sanierung neu gestaltet wird.

    Wir berichteten bereits zum Start der Sanierung: Die nächste Kirchen-Baustelle

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