Es ist ein erster Aufreger vor der Kommunalwahl am 15. März. Der Dillinger Stadt- und Kreisrat Thomas Demel hat der CSU den Rücken gekehrt und kandidiert nun für die Freien Wähler. Bei vielen Lokalpolitikern hat das Verwunderung ausgelöst.
Warum der Dillinger Stadt- und Kreisrat die CSU verlassen hat
Demel, der seit 2002 für die Christsozialen im Dillinger Stadtrat und seit 2008 im Kreistag sitzt, hat sein Parteibuch vor etwa zwei Wochen zurückgegeben. Der 47-jährige Jurist betont aber, dass er die CSU nicht aus Verärgerung verlassen habe. „Ich gehe nicht im Streit“, teilt der gebürtige Krumbacher auf Anfrage unserer Redaktion mit. Er habe mit der CSU schöne Zeiten erlebt, aber auch Niederlagen eingesteckt.
Warum die Parteizugehörigkeit für ihn eine untergeordnete Rolle spielt
2002 war Demel gegen den damaligen Dillinger Oberbürgermeister Hans-Jürgen Weigl (SPD) angetreten. Er unterlag, holte aber 34 Prozent der Stimmen und erzielte damals einen Achtungserfolg. 2008 erlebte Demel dann vermutlich seine bisher größte politische Enttäuschung, denn der Ortsverband sprach sich nicht, wie in Aussicht gestellt, für Demel, sondern für Frank Kunz als OB-Kandidaten aus. Demel versichert, dass ihm seine Arbeit als CSU-Stadt- und Kreisrat Spaß gemacht habe.
![Der Dillinger Stadt- und Kreisrat Thomas Demel hat die CSU verlassen. Sein neuer Weg geht über die Freien Wähler. Der Dillinger Stadt- und Kreisrat Thomas Demel hat die CSU verlassen. Sein neuer Weg geht über die Freien Wähler.](https://images.mgpd.de/img/100407825/crop/c1_1-w100/1402518390/428297890/copy20of20auszeichnung20fc3bcr20himmelbc3a4ck20lenzer004tif.jpg)
Im Stadtrat habe er bei Themen wie Bundeswehr, Gastronomie und Städtepartnerschaften Schwerpunkte gesetzt, als Kreisrat habe er auch beim Rettungszweckverband, dem AVV und im Sparkassen-Zweckverband Verantwortung übernommen. „Ich habe das auch als Möglichkeit gesehen, über die Parteigrenzen hinweg zusammenzuarbeiten“, sagt Demel. Die Parteizugehörigkeit habe für ihn jedenfalls eine untergeordnete Rolle gespielt. Aber warum der Wechsel von der CSU zu den Freien Wählern?
Was sich Demel von den Freien Wählern verspricht
Demel sagt: „Ich habe von den Freien Wählern ein sehr gutes Angebot bekommen, in ihrer Mannschaft mitzuspielen.“ Der 47-Jährige verspricht sich dort, wie er unserer Redaktion sagt, „eine bessere Position und mehr Entwicklungsmöglichkeiten“. Bis zum Ende der Wahlperiode im April werde er als parteiloses Mitglied in der CSU-Stadtratsfraktion bleiben. Dies erspare dem Gremium die Umbesetzung der Ausschüsse.
CSU-Kreisvorsitzender Georg Winter bedauert Demels Schritt. „Es ist immer schade, wenn man jemanden verliert“, sagt der Landtagsabgeordnete. Dillingens CSU-Ortsvorsitzender Wolfgang Gorhau teilt auf Anfrage mit: „Da sage ich gar nichts dazu.“ Und Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz meint wie Gorhau, das sei die Entscheidung Demels. Und die sei zu akzeptieren. .
Lesen Sie dazu auch:
- Freie Wähler: Zwölf Kreistagsmandate sollen es mindestens wieder sein
- Welche Dillinger Stadträte hören auf?