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Dillingen: Vorsicht: Der grüne Pfeil beim Dillinger Taxispark ist weg

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Vorsicht: Der grüne Pfeil beim Dillinger Taxispark ist weg

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    Die Ampelanlage an der Einmündung der Ziegelstraße in die Prälat-Hummel-Straße ist umgebaut.
    Die Ampelanlage an der Einmündung der Ziegelstraße in die Prälat-Hummel-Straße ist umgebaut. Foto: Jan Koenen, Stadt

    Neulich an der Kreuzung Ziegelstraße/Prälat-Hummel-Straße in Dillingen: Die Ampel zeigt rot, und der grüne Pfeil für das Rechtsabbiegen ist verschwunden. Bedeutet für Autofahrer: Stehenbleiben, bis es grün wird. Der Fahrer im hinteren Auto drückt auf die Hupe. Weil der Wagen vor ihm dennoch nicht losfährt und rechts abbiegt, wird sein Unmut größer. Es gibt aber eine neue Verkehrsregelung an der Kreuzung nahe der Regens-Wagner-Direktion. Die Ampelanlage am Dillinger Taxispark wurde umgebaut. Bis sich die neue Verkehrssituation im Bewusstsein von allen Autofahrern, Radlern und Fußgängern niedergeschlagen hat, dürfte es aber noch einige Zeit dauern.

    Nicht bei Rot abbiegen

    Leser unserer Zeitung haben in Zuschriften an die Redaktion auf die Änderung hingewiesen. „Vielleicht sollten Sie in ihrer Zeitung darüber berichten, weil es da jetzt täglich zum Verkehrschaos kommt“, schreibt die Dillingerin Martina Eulner. Viele bemerken ihren Worten zufolge nicht, dass es den grünen Pfeil nicht mehr gibt. Darauf weist auch Stephan Borggreve hin. „Also aufpassen und nicht bei Rot wie früher rechts abbiegen. Könnte sonst sehr teuer werden, da Rotlichtverstoß“, warnt der Dillinger.

    Verantwortlich für den Umbau der Kreuzung ist das Staatliche Bauamt Krumbach, denn die Prälat-Hummel-Straße ist eine Staatsstraße und die Behörde deshalb Baulastträger. Projektleiter Peter Schorer erläutert auf Anfrage den Grund für die Änderung: „Das jetzt installierte System hilft sehbehinderten und blinden Menschen dabei, die Straße an der Regens-Wagner-Direktion zukünftig noch sicherer zu überqueren.“

    Es vibrieren gelbe Kästen

    Und zwar nach dem sogenannten Zwei-Sinne-Prinzip, sowohl mit akustischen als auch mit taktilen Signalen (Hören und Tasten). Zum Auffinden der Querung und des Ampelmastes dient das „Tock-Tock“-Geräusch, das aus Lautsprechern abgespielt wird. Dieses unterscheide sich deutlich vom Freigabesignal der Grünphase. Zusätzlich vibrieren gelbe Kästen an den Ampelmasten je nach Ampelschaltung. „Bodenindikatoren“, die teils bereits vorhanden sind und stellenweise noch ergänzt werden sollen, helfen blinden und sehbehinderten Menschen ebenfalls, die Ampeln zu finden. Hierbei handelt es sich laut Mitteilung der Behörde um flache, geriffelte Unebenheiten im Beton. Diese sind wichtig, um auch bei einer Störung der Akustik sicher auf die Ampel zuzuführen.

    Bei diesem Umbau, so Schorer, ist das bisherige Grünpfeil-Schild durch eine zusätzliche Rechtsabbieger-Ampel ersetzt worden. Diese wurde mit dem bereits vorhandenen Linksabbieger-Signal für Verkehrsteilnehmer, die von Süden kommend in die Ziegelstraße einbiegen, gekoppelt. Das bisherige unbeleuchtete Grünpfeil-Schild wirkte nach der Straßenverkehrsordnung wie ein Stopp-Schild, bei dem jedes einzelne Fahrzeug zunächst anhalten musste und dann erst – wenn es die Verkehrssituation zuließ – vorsichtig rechts abbiegen durfte. Bog man ohne zu halten bei Rot rechts ab, so war dies nach Angaben des Staatlichen Bauamtes ein Rotlichtverstoß. Mit der neuen Rechtsabbiegerampel gilt nun: Immer, wenn das grüne Signal leuchtet, ist das Abbiegen auf die Staatsstraße gefahrlos möglich.

    Sicherheit für den Schulweg

    Die Stadt Dillingen begrüßt in einer Pressemitteilung die freiwillige Umbaumaßnahme des Staatlichen Bauamts. Sowohl für die Barrierefreiheit in der „Stadt der Caritas“ als auch für die Verkehrssicherheit von Fußgängern mit und ohne Behinderung sei diese Modernisierung ein Gewinn. Zusätzlich sei so auch etwas für die Schulwegsicherheit getan worden – denn die Schülerinnen und Schüler vieler Dillinger Schulen nutzen diese Kreuzung. Die Kosten für den Umbau und die Modernisierung der gesamten Anlage liegen laut Peter Schorer bei etwa 25.000 Euro. (mit pm)

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