Wenn früher in Klassenräumen einer der häufigsten Ausrufe „Ruhe!“ war, so wird dieser in Zeiten von Corona abgelöst durch den Ausruf „Lüften!“. Alle sind sich einig, dass Frischluft eine der wichtigsten Maßnahmen ist, um die sich ansammelnden Aerosole in geschlossenen Räumen zu verringern. Doch wann ist es Zeit dafür?
Wie eine Ampel den CO2-Gehalt überprüft
An den Schulwerksschulen der Diözese Augsburg gibt es jetzt in jedem Unterrichtsraum eine kleine Ampel. Wechselt diese auf Gelb, dann ist der CO2-Gehalt in der Raumluft so angestiegen, dass damit auch der Aerosol-Gehalt Infektionsschutzmaßnahmen erforderlich macht. Also ist ein gründliches Durchlüften angesagt und der Unterricht kann weitergehen.
„Mit dieser einfachen Lösung haben wir jetzt einen verlässlichen Anhaltspunkt, wann die Fenster und Türen zu öffnen sind und brauchen uns nicht mehr nur nach der doch eher vagen Regel ‚20 Minuten Unterricht, fünf Minuten Lüften‘ richten“, sagte der Schulleiter der St.-Bonaventura-Realschule Dillingen, André Deppenwiese. Auch die Schülerinnen und Schüler seien froh über diese Neuerung, da sie teilweise wegen der unsicheren Raumluft-Situation aus Vorsicht über lange Zeiträume bei offenen Fenstern unterrichtet wurden.
Die Staatsregierung fördert die Lüftungsampeln
Die sogenannten CO2-Ampeln, die gut sichtbar im Klassenzimmer hängen, hat der Träger der St.-Bonaventura-Realschule, des St.-Bonaventura-Gymnasiums und der Fachakademie für Sozialpädagogik Dillingen, das Schulwerk der Diözese Augsburg, für alle seine 44 Schulen angeschafft. Peter Kosak, der Direktor des Schulwerks Augsburg, erklärt in einer Pressemitteilung: „Wir haben schon vor einiger Zeit die Beschaffung der Lüftungsampeln in die Wege geleitet und können jetzt 1200 Stück ausliefern. Es war wichtig, früh dran zu sein, denn mittlerweile ist der Markt leergefegt.“
Die Staatsregierung fördert die Beschaffung von CO2-Ampeln, allerdings nur zu einem Teil, heißt es in der Mitteilung. Für die Schulen fallen allerdings keine zusätzlichen Kosten an, denn diese habe ebenfalls der private kirchliche Träger übernommen. „Das sind Gelder, die in unserer momentanen Situation gut investiert sind“, stellt Kosak klar. „So sorgen wir nicht nur für die Gesundheit unserer Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte, sondern sichern auch noch einen geordneten Unterrichtsablauf.“ Grünes Licht für kleine Geräte in schwierigen Zeiten also. (pm)
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