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Dillingen: Traube-Anbau: Teil-Abbruch stößt auf deutliche Kritik

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Traube-Anbau: Teil-Abbruch stößt auf deutliche Kritik

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    Das Erdgeschoss des Traube-Anbaus bleibt stehen, das Obergeschoss und das Dach werden abgebrochen.  Wo genau, zeigt die eingezeichnete pinke Linie.
    Das Erdgeschoss des Traube-Anbaus bleibt stehen, das Obergeschoss und das Dach werden abgebrochen. Wo genau, zeigt die eingezeichnete pinke Linie. Foto: B. Rapp

    Weil ein Einsturz droht, darf Eigentümer Benedikt Rapp Teile des Anbaus der „Osteria zur goldenen Traube“ in der Dillinger Altstadt abbrechen (wir berichteten). Eine Ablehnung des Abbruchantrags ist nach der Stellungnahme des Landesamts für Denkmalpflege nicht möglich, informierte Verwaltungsrat Christoph Röger in der Sitzung des Dillinger Stadtrats.

    Dritter Bürgermeister Peter Graf (CSU) übte deutliche Kritik. „Mir gefällt es nicht, dass das Gebäude abgerissen wird“, sagte Graf. Wenn man den Anbau in den vergangenen Jahren saniert hätte, wäre dies nicht nötig geworden. Wie Umland-Fraktionssprecher Hermann Balletshofer befürchtet Graf, dass eine ähnliche Baulücke wie bei der abgerissenen „Blauen Ente“ in der Kapuzinerstraße entstehen könnte. „Ich habe die Sorge, dass da nichts mehr hinkommt“, sagte Graf. Und er hätte gerne, dass der Eigentümer und Grünen-Stadtrat Rapp zu dem Wiederaufbau verpflichtet werde, was laut Oberbürgermeister Kunz rechtlich aber nicht möglich ist. Graf wandte sich direkt mit den Worten an Rapp: „Das müssen Sie uns versprechen.“

    Der Anbau der Traube in Dillingen soll wieder aufgebaut werden

    Daran ließ der Eigentümer keinen Zweifel. „Das Gebäude wird auf jeden Fall wieder aufgebaut“, sagte Rapp. Abgetragen werden seinen Worten zufolge, vom Innenhof aus gesehen, nur das Dach und das erste Obergeschoss. Das Erdgeschoss mit dem Kreuzgewölbe bleibt erhalten, es soll gastronomisch genutzt werden. Die Bereiche darüber werden Wohnzwecken dienen, erläuterte Rapp, der vor dem Abbruch noch ein statisches Gutachten vorlegen muss. Die neuen Geschosse werden sich in ihrer Form an den bisherigen Bestand anlehnen. Der Stadtrat will demnächst mit dem Abriss beginnen, Ende Oktober soll die Sperrung des Ledertors – die Zufahrt von der König- zur Vorstadtstraße – wieder aufgehoben werden. Anschließend wird ein Notdach errichtet. Bis Mai sollen die Probleme bei der Gründung des Anbaus behoben werden. Nach der Biergartensaison will Rapp im Oktober 2021 mit dem Wiederaufbau des Gebäudes beginnen. „Mit der Fertigstellung ist Mitte 2022 zu rechnen“, informierte Rapp.

    Hermann Balletshofer und Walter Fuchsluger äußerten den Wunsch, dass der Anbau der Traube so wiederaufgebaut werden soll, wie er war. Die Belastung für die Anwohner müsse gering gehalten werden, forderte Balletshofer. Das Ledertor sei schon lange genug gesperrt.

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