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Dillingen/Steingaden: Gerda Friedel und Gottfried Fellner erhalten Bayerischen Verfassungsorden

Dillingen/Steingaden

Gerda Friedel und Gottfried Fellner erhalten Bayerischen Verfassungsorden

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    Landtagspräsidentin Aigner hat am Freitag in München verdiente Persönlichkeiten mit dem Bayerischen Verfassungsorden 2021 ausgezeichnet. Unter den Geehrten befinden sich Persönlichkeiten wie der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, die ehemalige Skirennläuferin Viktoria Rebensburg und der Musiker Hans Well. Im Senatssaal des Maximilianeums wurden auch Menschen aus unserer Region ausgezeichnet: die Dillinger Franziskanerin Gerda Friedel und der frühere Dillinger Stadtpfarrer Gottfried Fellner. 

    Mit dem Orden würdigt der Bayerische Landtag Bürgerinnen und Bürger, die sich in besonderer Weise um die Verwirklichung der Grundsätze der Bayerischen Verfassung verdient gemacht haben. Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel und Star-Tenor Jonas Kaufmann werden die Ehrung zu einem späteren Zeitpunkt erhalten. Aigner ging in ihrer Rede auf die aktuellen Herausforderungen für die Demokratie ein, sie verwies laut Pressemitteilung auf die zunehmende Stimmungsmache, Verschwörungserzählungen und Fake-News in unserem Land und ergänzte mit Blick auf die Ukraine-Krise: „Die militärischen Schlachtfelder liegen in der

    Aigner würdigte Engagement von Schwester Gerda Friedel. Seit dem Abschluss ihres Studiums als Diplom-Sozialpädagogin 1978 in den Diensten von Regens Wagner Zell habe die Dillinger Franziskanerin einen zentralen Beitrag dazu geleistet, die Einrichtung zu einem Vorzeigebetrieb moderner Behindertenpädagogik umzugestalten. Schwester Gerda begann ihre Tätigkeit dort als Erziehungsleiterin für den Kinder- und Wohnbereich, einige Jahre später wurde sie – mittlerweile Franziskanerin – mit der Gesamtleitung betraut, die sie in der Folge 26 Jahre lang innehatte. 2015 wechselte Schwester Gerda nach Dillingen, sie wurde zur Provinzoberin der Dillinger Franziskanerinnen gewählt. "In all ihren Aufgaben war ihre Arbeit stets von Ideenreichtum, Tatkraft und Pionierarbeit geprägt sowie von ihrem inneren Bedürfnis, für die ihr anvertrauten Menschen Verantwortung zu übernehmen und ihnen gute Lebensperspektiven zu ermöglichen", heißt es in der Laudatio. Die Umgestaltung der einstigen „Anstalt“ für Menschen mit Behinderung hin zu einer modernen und offenen Einrichtung mit vielfältigen Angeboten sei "ganz wesentlich ihrem jahrelangen Einsatz, ihrem beeindruckenden Organisations- und Kommunikationstalent und ihrem Verhandlungsgeschick zu verdanken". 

    Unter ihrer Regie seien in den vergangenen 30 Jahren zudem zahlreiche Baumaßnahmen geplant und verwirklicht worden. Dabei habe Schwester Gerda großen Wert darauf gelegt, dass Regens Wagner Zell sich umweltbewusst und energiesparend weiterentwickelt. Ilse Aigner sagt: "Mit ihrem jahrelangen unermüdlichen Engagement hat sie sich großartige Verdienste um ein menschliches Zusammenleben in unserer Gesellschaft und damit um die Werte unserer Verfassung erworben."

    Unter den Geehrten ist auch Monsignore Gottfried Fellner, der langjährige Dillinger Stadtpfarrer. 1974 zum Priester geweiht und zunächst als Präfekt am Bischöflichen Studienseminar in Dillingen tätig, übernahm Fellner 2008 die Leitung der Pfarreiengemeinschaft Dillingen. Nach insgesamt 26 Jahren als Pfarrer und Stadtpfarrer dort wurde er im Jahr 2012 Pfarrer der berühmten Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört und sowohl als überregional bekannter Tourismusmagnet als auch als ganz besonderes Gotteshaus von zentraler Bedeutung für die Menschen in Bayern und darüber hinaus gilt. "Als Pfarrer, Wieskurat, als Rector Ecclesiae sowie als Leiter der Wallfahrtskuratie machte es sich Herr Fellner bis zum Eintritt in den Ruhestand zur Aufgabe, den besonderen kulturgeschichtlichen und religiösen Wert der Wieskirche zu erhalten und den Ort insbesondere für die Menschen in der Region und die jährlich rund eine Million Pilgerinnen und Pilger in seiner Besonderheit erlebbar zu machen", heißt es in der Laudatio. Fellner, der auch seit seinem Eintritt in den Ruhestand im September 2021 weiterhin seelsorgerische Aufgaben übernimmt, habe Kunst und Kultur stets als Möglichkeit betrachtet, den Besucherinnen und Besuchern der Wieskirche „ein Stück Himmel zu erschließen“. (bv, pm)

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