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Dillingen: So haben Kicklinger über die Mobilfunkmast-Standorte abgestimmt

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So haben Kicklinger über die Mobilfunkmast-Standorte abgestimmt

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    Über zwei Standorte für einen Mobilfunkmast der Telekom haben Kicklinger in einer Umfrage abgestimmt. Dabei ergab sich eine Mehrheit von 83,2 Prozent für den Standort im Außenbereich östlich von Kicklingen.
    Über zwei Standorte für einen Mobilfunkmast der Telekom haben Kicklinger in einer Umfrage abgestimmt. Dabei ergab sich eine Mehrheit von 83,2 Prozent für den Standort im Außenbereich östlich von Kicklingen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa (Symbol)

    Das gibt es in der Geschichte des Mobilfunkanbieters Telekom vermutlich nicht allzu oft. In den vergangenen Tagen hatten die Kicklinger die Gelegenheit, über zwei Standorte für einen Mobilfunkmast abzustimmen. Der eine liegt mitten im Dorf in der Donnersbergstraße, der andere im Außenbereich östlich von Kicklingen.

    Gegen den Standort in der Dorfmitte regte sich Widerstand

    Gegen den Standort in der Donnersbergstraße, wo ein etwa zehn Meter hoher Funkmast geplant war, regte sich seit etwa eineinhalb Jahren Widerstand. Zuletzt machte eine Bürgerinitiative um Lothar Dannemann und Markus Grob gegen den Standort mobil. Die Stadt Dillingen, die in diesem Verfahren gar nicht als Genehmigungsbehörde gefragt werden muss, schaltete sich freiwillig als Vermittler ein, ein Gutachter wurde beauftragt – und schließlich wurde ein Alternativ-Standort im Osten des Dillinger Stadtteils gefunden, auf den sich auch die Telekom einließ. Wenn der Mast an diesem Ort errichtet wird, soll er rund 40 Meter hoch sein und auch die Funklöcher im Bereich der Staatsstraßen zwischen Binswangen und Höchstädt sowie Kicklingen und Binswangen beseitigen.

    In den vergangenen Tagen hatten nun alle volljährigen Bürgerinnen und Bürger mit Hauptwohnsitz in Kicklingen die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Bürgerumfrage für einen der beiden möglichen Standorte auszusprechen. Bis Montag war eine Teilnahme an der Abstimmung möglich. Und von dieser Möglichkeit machten viele Kicklinger Gebrauch. Von den 722 versandten Fragebögen wurden 572 zurückgesandt. Dies entspricht einer Teilnahmequote von 79,3 Prozent. Dillingens Oberbürgermeister Kunz sieht sich in dem Vorgehen bestätigt. „Das war eine sehr hohe Bürgerbeteiligung. Und es zeigt, dass der Mobilfunkmast ein wichtiges Thema für Kicklingen ist“, sagt der Rathauschef. Mitarbeiter der Stadtverwaltung haben am Dienstag die zurückgesandten Fragebögen ausgezählt. Das Ergebnis fiel dabei deutlich aus. 78 Kicklinger sprachen sich für den Standort in der Donnersbergstraße aus, 476 für den Alternativstandort im Außenbereich östlich von Kicklingen, das sind 83,2 Prozent. 18 Bürger gaben an, zu keinem der beiden möglichen Standorte etwas sagen zu wollen.

    Oberbürgermeister Kunz: Das Ergebnis ist eindeutig

    „Das Ergebnis ist eindeutig“, stellt Oberbürgermeister Kunz fest. Die Stadt werde das Resultat der Umfrage als neutraler Vermittler an die Telekom weiterleiten. Diese hatte zugesagt, das Votum der Kicklinger Bürgerschaft bei der Standortauswahl zu berücksichtigen. Die Entscheidung, an welcher Stelle der Funkmast letztlich realisiert wird, liege aber allein bei der Telekom.

    Gegen den zweiten Standort im Außenbereich hatten sich in diesen Tagen ebenfalls Kicklinger in Leserbriefen ausgesprochen. Von Außengebiet könne bei einem Abstand von knapp 300 Metern zur Wohnbebauung nicht gesprochen werden, meinte etwa Hermann Maier. Mitglieder der Bürgerinitiative hätten zudem die Gelegenheit gehabt, bei den Bürgern für den Alternativstandort zu werben. „Das Ergebnis der Abstimmung steht für mich somit schon vor der Auszählung fest“, kritisierte Maier im Vorfeld die Vorgehensweise. Er forderte, die Stimmen noch nicht auszuzählen und eine Bürgerversammlung zu diesem Thema einzuberufen. Dort sollte dann geklärt werden, ob ausgezählt oder neu abgestimmt wird.

    Telekom lässt nur diese beiden Standorte zu

    Oberbürgermeister Kunz weist darauf hin, dass auch der beauftragte Gutachter darauf hingewiesen habe, dass der Funkmast aus technischen Gründen nicht noch weiter nach Osten gerückt werden könne. Dafür hatte sich die Bürgerinitiative ebenfalls ausgesprochen. Die Telekom habe die Auswahl zwischen zwei Standorten gelassen. „Ich habe aber die Botschaft verstanden“, sagt Kunz. Er werde der Telekom den Wunsch der Bürger mitteilen, ob der Mast noch einige Meter weiter nach außen gerückt werden könne.

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