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Dillingen: So funktioniert das neue Dillinger Wasserwerk

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So funktioniert das neue Dillinger Wasserwerk

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    6,5 Millionen Euro hat das neue Dillinger Wasserwerk (Vordergrund) gekostet. Rechts ist der Sitz der Donau-Stadtwerke Dillingen-Lauingen (DSDL) mit der freigelegten historischen Fassade zu sehen, links der Wasserturm, der nicht mehr in Betrieb ist und nur noch als Lager dient.
    6,5 Millionen Euro hat das neue Dillinger Wasserwerk (Vordergrund) gekostet. Rechts ist der Sitz der Donau-Stadtwerke Dillingen-Lauingen (DSDL) mit der freigelegten historischen Fassade zu sehen, links der Wasserturm, der nicht mehr in Betrieb ist und nur noch als Lager dient. Foto: Veh

    Die Umstellung verlief geräuschlos. Seit dem 26. Februar bekommen Dillinger – und über die Verbundleitung auch Lauinger – ihr Trinkwasser über das neue Wasserwerk. Der Probebetrieb wurde sogar schon Ende Dezember gestartet, informiert der Werkleiter der Donau-Stadtwerke Dillingen-Lauingen (DSDL), Wolfgang Behringer. Damit hat sich auch die Prognose des Stadtwerkechefs bestätigt. Behringer hatte Mitte des vergangenen Jahres angekündigt, dass das „Chrischtkindle“ das neue Dillinger

    6,5 Millionen Euro haben die Stadtwerke investiert

    Für die DSDL war das neue Wasserwerk „ein Riesenprojekt“. 6,5 Millionen Euro haben die Stadtwerke investiert. „Es wird eine Punktlandung, wir werden im Kostenrahmen bleiben“, verspricht Behringer. In den vergangenen Jahren haben die DSDL damit in Dillingen und Lauingen etwa 13 Millionen Euro in die Wasserversorgungsanlagen investiert. Der Neubau in Dillingen ersetzt das in die Jahre gekommene alte Wasserwerk aus dem Jahr 1967, dessen Technik veraltet war. Das Dillinger Wasser kommt aus den Tiefbrunnen im Auwald. Es ist Millionen von Jahren alt und habe keine Nitratbelastung, erklärt Behringer. Im neuen Wasserwerk wird das Wasser, das 15,7 Grad deutsche Härte aufweist und nicht entkalkt wird, in drei großen Filterbehältern von Eisen und Mangan befreit. Ansonsten käme das Wasser trüb aus den Hähnen. In den drei großen Oxidationsbehältern daneben wird das Wasser aus dem Auwald mit Sauerstoff angereichert.

    Es gibt mehrere Vorteile

    Ein großer Vorteil der neuen Einrichtung sei, wie Behringer erläutert, die automatisierte Rückspülung. Im alten Wasserwerk musste an Schiebern gedreht werden, das war personalintensiver. Ein Großteil dieses beim Spülen der Filter benötigten Wassers muss nun nicht mehr geklärt werden, es wird über einen Überlauf direkt in die Donau geleitet. „Wir sparen dadurch in der Kläranlage Geld“, teilt Behringer mit. Und er hält es nach wie vor für richtig, dass das Dillinger Wasser nicht entkalkt wird. Denn das würde den Kubikmeterpreis um 50 Cent nach oben treiben. Behringer hat ohnehin eine klare Ansicht. „Das harte Wasser schmeckt viel besser“, hatte der Stadtwerkechef einst in einer Stadtratssitzung betont. Der Kubikmeter Wasser kostet aktuell in Dillingen und Lauingen einheitlich 1,98 Euro.

    Eisen und Mangan wird herausgefiltert

    Ende Dezember, um Weihnachten herum, sei der sogenannte Einfahrbetrieb des neuen Wasserwerks angelaufen. Geprüft wurde, ob sich das Eisen und Mangan in den Filter-Behältern absetzt. Wie der gesamte Bau des Wasserwerks sei auch der Probebetrieb „gut gelaufen“, erläutert Behringer. Seit Ende Februar ist das Wasserwerk voll in Betrieb. „Wir versorgen inzwischen über das neue Wasserwerk ganz Dillingen, bis auf Steinheim, das an Rieswasser angeschlossen ist“, sagt der Stadtwerkeleiter zufrieden. Und weil Dillingen über eine Leitung mit dem Lauinger Wasserwerk verbunden ist, auch die Albertus-Magnus-Stadt. Damit trinken knapp 30000 Menschen das von den DSDL in den beiden Wasserwerken in Dillingen und Lauingen aufbereitete Trinkwasser. Im Jahr sind das etwa zwei Millionen Kubikmeter.

    Ganz abgeschlossen sind die Arbeiten auf dem Gelände an der Regens-Wagner-Straße noch nicht. So stehen Behringers Worten zufolge noch der Umschluss der provisorischen Rohwasserleitung und die neue Anbindung an das Ortsnetz auf der Agenda. Und gefeiert wird auch, denn ohne Beteiligung der Öffentlichkeit werden die Stadtwerke ihr Mega-Projekt nicht abschließen. Ende Mai oder Anfang Juni soll es eine große Einweihung mit einem Tag der offenen Tür geben. „Wir wollen den Dillinger Bürgern unser neues Wasserwerk zeigen“, sagt Behringer.

    Im Frühjahr startet das nächste Großprojekt

    Die Arbeit wird den Stadtwerken auch danach nicht ausgehen. Das nächste große Projekt werde jetzt im Frühjahr gestartet, informiert der Werkleiter. Die Wasserleitung im Bereich Prälat-Hummel-Straße bis zum Donaustadion muss erneuert werden. „Wir rechnen auch hier mit Kosten von etwa einer Million Euro“, sagt Behringer. Im April wollen die Stadtwerke loslegen. Autofahrer müssen dann laut Behringer mit einseitigen Fahrbahnsperrungen rechnen.

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