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Dillingen/Lauingen/Donaualtheim: Mega-Spaß für Narren, Großeinsatz für die Polizei

Dillingen/Lauingen/Donaualtheim

Mega-Spaß für Narren, Großeinsatz für die Polizei

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    Der Dillinger Nachtumzug ist stimmungsvoll, er lockt jedes Jahr etwa 15000 Faschingsfreunde an. Für die Beamten der Polizeiinspektion Dillingen bringt das Spektakel einen Großeinsatz.
    Der Dillinger Nachtumzug ist stimmungsvoll, er lockt jedes Jahr etwa 15000 Faschingsfreunde an. Für die Beamten der Polizeiinspektion Dillingen bringt das Spektakel einen Großeinsatz. Foto: Marcus Merk (Archivfoto)

    Die Steinheimer Faschingsfreunde rüsten sich für ein großes Spektakel: In Dillingen geht am Freitag der Nachtumzug über die Bühne, zu dem jedes Jahr etwa 15000 Faschingsfreunde erwartet werden. „Wir wollen unseren Gästen wieder einen Mega-Spaß bieten“, sagt der Vorsitzende Christian Kamrath.

    Die Grenze liegt bei 120 Anmeldungen

    Der Gaudiwurm ist ein Magnet. 150 Gruppen wollten sich anmelden, informiert Kamrath. Die Grenze liege aber bei 120 Anmeldungen, denn sonst würde die Narrenparade, die um 19 Uhr beginnt, noch länger als die geplanten dreieinhalb Stunden dauern. Die Faschingsfreunde allein werden an diesem Abend etwa 150 Helfer mobilisieren, um die Großveranstaltung zu stemmen. „Das ganze Dorf – vom Sportverein bis zu den Schützen – hilft mit“, sagt Präsident Martin Stadtrecher. Jetzt müsse nur noch das Wetter mitspielen.

    Warum der Schlossfinken-Vorsitzende nachdenklich ist

    Und die Narren. Denn beim Umzug der Schlossfinken am Sonntag in Höchstädt hätten fast alle der 10.000 Zuschauer recht viel Spaß gehabt, wie der Vorsitzende Bernhard Veh feststellt. „Die Anzahl der ‚Alkoholleichen‘ und die Masse an Müll, die am Montagmorgen auf den Straßen lag, haben mich aber nachdenklich gemacht“, sagt Veh. Die Schlossfinken werden sich seinen Worten zufolge Gedanken machen, wie die Müllberge in den Griff zu bekommen seien.

    Beim Nachtumzug in Dillingen gilt unter anderem ein Branntweinverbot. Besucher dürfen auch keine Glasflaschen zum Gauidwurm mitbringen, erklärt Präsident Martin Stadtrecher. „Wir wollen, dass unsere Gäste Spaß haben, aber jeder sollte auch seine Grenzen kennen“, sagt Stadtrecher. Die Kehrteams werden bereits in der Nacht mit dem Aufräumen anfangen. Und nach den Erfahrungen mit dem Müll in Höchstädt werde man noch mehr Mülltonnen und Müllsäcke organisieren.

    "Der größte Einsatz im Jahr"

    Für die Polizeiinspektion Dillingen ist der Nachtumzug „der größte Einsatz im Jahr“, sagt der kommissarische Leiter Benjamin Dannemann. Mit wie vielen Beamten die Inspektion vor Ort ist, möchte der Chef allerdings nicht sagen. Dannemann war auch schon in Höchstädt Einsatzleiter. „Die Alkoholexzesse nehmen zu“, stellt der Inspektionsleiter fest. Es seien mehr Jugendliche gewesen, die über die Stränge geschlagen hätten. Auch beim Nachtumzug werde die Polizei darauf achten, dass die Sicherheit aller Beteiligten gewährleistet sei. „Wir werden auch ein verstärktes Augenmerk auf alkoholisierte Jugendliche richten“, kündigt Dannemann an. Die Menge an Müll, die beim Gaudiwurm in Höchstädt hinterlassen worden sei, sei heftig gewesen. Wer Müll wegwerfe, begehe eine Ordnungswidrigkeit, erläutert Dannemann.

    Auch in den sozialen Netzwerken sorgt neben der Begeisterung für die Umzüge der Müll für Ärger: „Ich habe mich heute morgen erschrocken, wie viel Müll auf den Straßen war. Jedes Jahr wird das schlimmer, finde ich. Zu viel Müll und zu viel Alkohol“, schreibt eine Frau auf der Facebook-Seite der Donau-Zeitung. „Die Umzüge werden immer mehr zur Love-Parade oder zu einer Diskothek“, meint ein anderer Kommentator und empfiehlt den Besuch des Narrensprungs. Es sei ein schöner Umzug in Höchstädt gewesen, teilt eine Frau auf Facebook mit. Aber: „Schnapsflaschen und Müll auf den Boden schmeißen, das gehört sich einfach nicht.“ Die Glasscheiben stellten für die anderen Feiernden eine Gefahr dar. Und eine andere Beobachterin sagt, sie würde mit ihren Kindern keinen Umzug besuchen, denn was da vor sich gehe, sei nicht in Worte zu fassen.

    Auch in Lauingen wird nach dem Umzug weitergefeiert

    Mehr als 50 Gesellschaften mit ihren Fußgruppen, Garden und Wagen werden am Sonntag, 23. Februar, ab 14.11 Uhr durch Lauingen ziehen. Zugleiter Markus Hoffmann freut sich drauf. Nach dem Umzug wird auf dem Wittelsbacher Platz noch gefeiert. Dort stehen zusätzliche Abfalleimer für Müll. „Bei den Nachbesprechungen hieß es seitens der Offiziellen immer, Mülltüten und auch mobile Toiletten hätten gereicht, deswegen werden wir erst mal nichts ändern.“ Ab 16 Uhr fahren dann Reinigungswagen durch die Stadt und nehmen Papierreste, Konfetti oder liegen gebliebene Pappbecher mit. „Mit leeren Flaschen hatten wir in der Vergangenheit nahezu gar keine Probleme mehr“, sagt Hoffmann.

    Der Donaualtheimer Gaudiwurm ist bewusst kleiner gehalten

    In Donaualtheim wird der Umzug, der am Samstag, 22. Februar, um 14 Uhr startet, bewusst kleiner gehalten. „Wir haben 50 bis 60 Zugnummern, laufen durch fast alle Straßen von Donaualtheim und um 15.30 Uhr ist alles vorbei“, sagt Alexandra Hummel, Vorsitzende der Hallo Wach. Der Donaualtheimer Faschingsverein feiert in diesem Jahr sein 44-jähriges Jubiläum. Doch etwas Besonderes ist deswegen nicht geplant. „Viele Besucher kommen ja gerade deswegen zu uns, weil wir einen kleineren Umzug haben. Und das wollen wir auch so halten.“ Nach dem Startschuss um 14 Uhr geht es in der Kaspar-Fuchs-Straße los. Nach der Tour durch den Ort löst sich der Umzug am Sportplatz auf. „Wir prämieren die schönsten Umzugsteilnehmer, der erste Platz bekommt ein Spanferkel“, kündigt Hummel an. Witzige Kostüme oder die beste Fußgruppe, das zähle. Die Hallo Wach lege Wert auf Fußgruppen, der Umzug solle lokal sein. Dazu gehören auch Faschingsgesellschaften aus dem Nachbarlandkreis. „Man unterstützt sich gegenseitig mit Besuchen. Wir waren noch in Offingen – die kommen dann auch zu uns, genauso läuft es mit den anderen Gesellschaften.“ Die Hallo Wach selbst versuche bei jedem Umzug mit 150 Akteuren dabei zu sein. „Wir sind ab jetzt jeden Abend unterwegs.“

    "Wir bangen und hoffen das Beste"

    Die Faschingsgesellschaften seien die angenehmsten Umzugsteilnehmer. Man kämpfe als Verein das ganze Jahr für erfolgreiche Veranstaltungen in der fünften Jahreszeit. Der Aufwand für einen Umzug stehe in überhaupt keinem Verhältnis, von einem Ertrag ganz zu schweigen. Und dann kämen zwei, drei Umzugsbesucher vorbei und würden alles zerstören. „Das ist das große Problem. Aber wir bangen und hoffen das Beste“, bilanziert Alexandra Hummel.

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