Die Donau-Stadtwerke Dillingen-Lauingenerhöhen zum 1. Januar 2022 die Strompreise. Dies betrifft etwa 17.000 Kunden und Kundinnen in der Region. Grund dafür sind „die explodierenden Einkaufspreise in diesem Jahr“, informiert Werkleiter Wolfgang Behringer auf Anfrage. Der DSDL-Chef weist gegenüber unserer Zeitung darauf hin, dass die treuen Kunden und Kundinnen nur wenig vom Preisanstieg betroffen sein werden. „Wir belohnen unsere Stammkunden, sie müssen nur mit einer geringen Erhöhung rechnen“, sagt Behringer.
Die Einkaufspreise haben sich verdreifacht
Die Anhebung der Strompreise zum Jahresbeginn ist in der DSDL-Verbandsversammlung am Mittwoch einstimmig beschlossen worden. Dort gab es ausführliche Informationen über die Gründe, die zu dieser Preiserhöhung führen. Die Reduzierung der EEG-Umlage könne die anderen Faktoren nicht wettmachen, heißt es in der Pressemitteilung. So seien die Netzentgelte, die KWKG-Umlage und vor allem der Börsenpreis gestiegen. „Im Laufe des Jahres 2021 haben sich die Einkaufspreise für Strom verdreifacht“, erläutert Werkleiter Behringer. Gründe hierfür seien der gestiegene Bedarf, dadurch entstandene Lieferengpässe sowie Spekulationen an der Strombörse. Der Einkaufspreis für eine Kilowattstunde (kWh) habe im vorigen Jahr noch bei drei bis fünf Cent gelegen, inzwischen sei er auf elf bis 15 Cent gestiegen. „Die ersten Energievertriebe haben bereits Insolvenz angemeldet und kündigen ihren Kunden“, sagt Behringer.
Bestandskunden und -kundinnen der DSDL sollen aber nur in geringem Maß von den aktuell hohen Börsenpreisen betroffen sein. „Unsere Einkaufsstrategie, durch die unsere treuen Kunden bereits in den vergangenen Jahren profitiert haben, kommt ihnen auch im kommenden Jahr zugute“, sagt der Werkleiter. Die Preissteigerung ab dem 1. Januar falle jedenfalls sehr moderat aus. Je nach Vertrag mache die Erhöhung etwa 0,5 bis 0,6 Cent pro kWh aus.
Ein Durchschnitts-Haushalt zahlt 20 Euro mehr im Jahr
Bei einem Durchschnitts-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden und dem Wahltarif Ökostrom privat oder Licht und Kraft privat werden die zukünftigen Mehrkosten 1,72 Euro im Monat betragen – also etwa 20 Euro im Jahr. Neue Kunden und Kundinnen müssten dagegen Mehrkosten von etwa 100 Euro im Jahr in Kauf nehmen, informiert Behringer.
Der DSDL-Verbandsvorsitzende und Dillinger Oberbürgermeister Frank Kunz und seine Stellvertreterin, Lauingens Bürgermeisterin Katja Müller, betonten in der Sitzung, dass die Stadtwerke in der Vergangenheit die Kostensteigerungen bei den staatlich regulierten Umlagen meist durch günstigere Einkaufspreise auffangen konnten. Dies habe man an die Kunden und Kundinnen weitergegeben. Dass die DSDL bereits vor der gegenwärtigen Preisexplosion günstig Strom eingekauft haben, komme jetzt ebenfalls den treuen Stromverbrauchern und Stromverbraucherinnen zugute.
Zählerstände können bis zum 20. November gemeldet werden
Ein Dank der Stadtwerke galt den Kundinnen und Kunden, die der Bitte um die Selbstablesung nachgekommen sind. Ganz viele Zählerstände hätten so in das System für die Jahresabrechnung übernommen werden können. Wer seine Zählerstände noch melden möchten, kann dies bis zum 20. November tun. Informationen dazu gibt es im Netz unter dsdl.de/jahresablesung (mit pm)