Anfang des Jahres sieht es finster aus. Die Deckungslücke im Kreishaushalt beträgt mehr als zwei Millionen Euro. Und diese Summe schmilzt dann mit steigenden Frühlingstemperaturen Woche für Woche, bis es passt. In diesem Jahr ging man mit 2,5 Millionen Euro an den Start. Bis Mitte Februar waren es noch 2,1 Millionen Euro und zur Sitzung des Ältestenrats Anfang März nur noch 1,1 Millionen Euro. In der Sitzung des Kreisausschusses, die ausnahmsweise im Dillinger Stadtsaal stattfand, präsentierte Landrat Leo Schrell am Montag nun einen ausgeglichenen Haushalt mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 130 Millionen Euro.
Zahlreiche Maßnahmen führten dazu, dass sich die Deckungslücke schließlich schloss. Darunter folgende: Beim Johann-Michael-Sailer-Gymnasium Dillingen und bei der Staatlichen Berufsschule Höchstädt wurden für die Baumaßnahmen höhere Ansätze eingestellt, als man heuer tatsächlich benötigt. So wurden die Ansätze für das Gymnasium von zwei auf eine Million Euro reduziert und bei der Berufsschule wurden statt 2,8 Millionen Euro nur 1,3 Millionen Euro eingeplant. Der Kauf eines Mähgeräts für den Bauhof wurde verschoben, Aufwendungen für die Jugendhilfe um 150000 Euro reduziert, und 108492 Euro werden aus den Rücklagen entnommen. Außerdem will der Kreis den Ansatz der Einnahmen bei der Grunderwerbssteuer um 100000 Euro erhöhen. Der Gesamtbetrag der Kreditaufnahmen für Investitionen und Investitionsfördermaßnahmen liegt bei 1,5 Millionen Euro.
Hilfe für die beiden Krankenhäuser in Dillingen und Wertingen
Damit sind noch 1,5 Millionen Euro für die beiden Kreiskrankenhäuser drin: Um deren Liquidität zu sichern, wurden neben dem Ausgleich des Defizits bei der Geburtshilfe aus dem Jahr 2018 noch zusätzlich 1,5 Millionen Euro aus dem 2018 angefallenen Defizit getilgt. Damit könne die Ausweitung des Bürgschaftsrahmens von 18 auf 22 Millionen Euro entfallen. Und die Schulden des Landkreises können auch wie in den vergangenen Jahren um eine Million Euro gesenkt werden.
Dann belaufen sie sich nach Angaben des Landrats noch auf 26 Millionen Euro. „15 Millionen Euro für Investitionen stecken auch in dem Paket, ich denke also, das ist ein sehr guter Haushalt“, sagte Schrell. „Ich hoffe nur, nach dem Coronavirus können wir das auch noch sagen.“ Der Kreisausschuss empfahl dem Kreistag den Haushaltsentwurf geschlossen.
Ebenfalls genehmigt wurden die Finanzplanung und das Investitionsprogramm für die Haushaltsjahre 2019 bis 2023, die Kämmerin Rosi Mayerle vorstellte. „Die Einnahmen sind abhängig von der Umlagekraft – und dabei gehen wir von einer Steigerung in Höhe von 6,95 Prozent aus.“ Die Umlagekraft für 2021 beliefe sich dann für 2021 auf insgesamt 119,3 Millionen Euro. Die Einnahmen durch die Kreisumlage werden auf 59,4 Millionen Euro (3,9 Millionen Euro mehr) veranschlagt – die Bezirksumlage wird dagegen rund 1,7 Millionen Euro mehr verschlingen (insgesamt 26,7 Millionen Euro) – wenn sich die Hebesätze nicht ändern.
Mayerle rechnet damit, dass die Schlüsselzuweisungen 2021 um 1,5 Millionen Euro auf 16 Millionen Euro sinken und Mehrausgaben bei der Krankenhausumlage 120178 Euro mehr verschlingen. Das wären 2021 dann 2,1 Millionen Euro. Haushalt, Finanzplan und Investitionsprogramm sollen in der nächsten Kreistagssitzung, die voraussichtlich am Freitag, 27. März, (9 Uhr, Großer Sitzungssaal des Landratsamtes) stattfindet, beschlossen werden.
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