Neue Wege gehen vor Ostern in Dillingen die katholische Pfarreiengemeinschaft, Regens Wagner und die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde. Denn der ökumenische Kreuzweg findet dieses Mal wegen Corona in einer anderen Form statt – in großen Teilen online. Nur der Auftakt mit einer Andacht am morgigen Freitag, 19. März, um 18.30 Uhr in der Studienkirche ist eine gemeinsame Präsenzveranstaltung unter Einhaltung des vorgeschriebenen Hygienekonzepts.
„Wegen Corona fahren wir zweigleisig“, sagt Gemeindereferent Stefan Schneid. Von diesem Freitag an gibt es bis zum Gründonnerstag, 1. April, im Dillinger Stadtgebiet 14 Kreuzwegstationen. Sie können individuell vor Ort besucht werden. Es ist aber auch möglich, sich online über einen Link oder einen QR-Code einzuwählen und sich so mit den verschiedenen Themen des Kreuzwegs auseinanderzusetzen.
Kreuzwegstationen können auch besucht werden
Dieser Kreuzweg hatte einen längeren Planungsvorlauf. Den Termin für dieses ökumenische Projekt habe er bereits im September mit der evangelischen Dekanatsjugendreferentin Melanie Walter abgesprochen, teilt der Mitarbeiter in der Seelsorge bei Regens Wagner mit. Unterstützung bekamen er und Walter dabei auch von Johann Schmitz, der in der katholischen Pfarreiengemeinschaft mitarbeitet. Neben der Andacht kann ebenfalls am Freitag die erste Kreuzwegstation besucht werden, sie findet sich am Dillinger Rathaus. „Wir dürfen dort ein Plakat aufhängen“, sagt Schneid. Fotos, Texte und Gebete sollen zum Nachdenken anregen. Wer ein Smartphone dabeihat, für den gibt es auch hier online ein Video und Musik.
Bis zum 1. April offen
Die weiteren Stationen werden an den folgenden Tagen bis zum 1. April an diesen Orten eröffnet: Ölbergkapelle, Mittelschule, Amtsgericht, Kita St. Josef, Weltladen, Heilig-Geist-Stift, Caritas, Bonaventura-Schulen, Kreiskrankenhaus, Christkönigskirche, Taxispark, Katharinenkirche, Friedhof. „Beim Weltladen geht es zum Beispiel um das Thema Gerechtigkeit“, erklärt der Gemeindereferent. Über den QR-Code und den Link können sich Teilnehmer einen Film ansehen oder ein Lied zu diesem Thema abspielen.
Ein Kreuzweg wirke auf den ersten Blick vielleicht „nicht cool“, er sei aber auch für junge Menschen ein aktuelles Thema, glaubt Schneid. Denn im Leiden Christi werde die eigene Lebenswirklichkeit gespiegelt. Auch Jugendliche würden mitunter ausgegrenzt, verhöhnt und verspottet. Sie könnten im Kreuzweg die dunklen Seiten des Lebens betrachten und die Zuversicht erhalten, „dass ihnen aus dem Glauben an Christus Kraft zuwächst“, wie Schneid betont.
So funktioniert es
Die Kreuzwegstationen enden am Gründonnerstag auf dem Dillinger Friedhof. Aber es bleibe nicht bei der Erfahrung des Leidens und Sterbens, so der Gemeindereferent. „An Ostern gibt es eine Überraschung“, sagt Schneid. Dies werde dann auch an den Kreuzwegstationen zu sehen sein.
Teilnehmen können Interessierte über das Scannen eines QR-Codes an den ausgehängten Plakaten der Stationen und auf den ausgelegten Faltblättern sowie über die Adresse padlet.com/johannjschmitz/syhyhl8ynjtncpxc – Auch in Höchstädt wird es ab Freitag in dieser Form Kreuzwegstationen geben. Dort laden die katholische und evangelische Kirche ein, das Angebot wahrzunehmen.
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