Die Debatte im Dillinger Stadtrat über die Erweiterungen der Kita in Donaualtheim und der Kinderkrippe in Schretzheim hatte doch einige überraschende Wendungen. Der Stadtentwicklungsausschuss hatte bereits empfohlen, etwa eine Million Euro in die beiden Projekte zu stecken. Nach der Sitzung am Montagabend steht nun fest, dass es voraussichtlich 1,2 Millionen Euro sein werden. Und dies liegt daran, dass die neue Schretzheimer Kinderkrippe, die im Herbst eröffnet wurde, nicht nur um eine, sondern gleich um zwei Gruppen erweitert wird. Auslöser ist der Babyboom in der Kreisstadt. „Wir sehen steigenden Bedarf“, sagte Stadtbaumeister Bernhard Adler. Und so wird bei der Erweiterung in Richtung Norden nicht nur eine neue Gruppe im Erdgeschoss eingerichtet, sondern auch eine weitere Gruppe im Dachgeschoss untergebracht. Zwölf Buben und Mädchen zusätzlich sollen dort auf einer Fläche von etwa 60 Quadratmetern betreut werden. Ebenerdig kommen 15 Kinder unter.
Die Kosten steigen auf 850.000 Euro
Die veranschlagten Kosten werden sich von rund 650000 auf 850000 Euro erhöhen. Oberbürgermeister Frank Kunz hielt den am Ende einstimmig gefassten Beschluss für konsequent. Wer wie Dillingen von Familienfreundlichkeit rede, müsse auch handeln. Kindergartenreferent Peter Graf begrüßte die Entwicklung. „Es ist eine erfreuliche Nachricht, dass wir zusätzlich zwölf Plätze in der Kinderkrippe zur Verfügung stellen können“, sagte der Dritte Bürgermeister. Und auch Umlandfraktionschef Josef Kreuzer zeigte sich froh, dass gleich zwei neue Gruppen eingerichtet werden können.
Einer will aufs Tempo drücken
Einstimmig hat der Stadtrat auch die Erweiterung der Kita Donaualtheim um eine Kindergartengruppe beschlossen. Die Kindertagesstätte erhält einen 6,50 Meter langen Anbau in Richtung Osten, die Kosten werden voraussichtlich bei etwa 360000 Euro liegen. Kindergartenreferent Graf forderte die Verwaltung auf, aufs Tempo zu drücken, damit die neuen Plätze bereits im September zum Start des Kindergartenjahres angeboten werden können. Stadtbaumeister Adler sagte, dass für eine Ausschreibung die vorzeitige Baufreigabe nötig sei. Kämmerer Michael Bregel informierte, dass der Förderantrag der Stadt bereits bei der Regierung von Schwaben vorliege. Förderzusagen seien noch nicht erteilt worden, weil der Freistaat Bayern den Haushalt noch nicht beschlossen habe. Er rechne in den nächsten Wochen mit einer Baufreigabe, sagte Bregel. Kunz erläuterte, die Stadt könne umgehend ausschreiben. Mit einem halben Jahr Bauzeit sei zu rechnen.
Eltern und Erzieherinnen haben den Namen vorgeschlagen
Inzwischen steht auch der Name für die Kinderkrippe in Schretzheim fest. Erzieherinnen und Eltern haben sich Gedanken gemacht und den Namen „Kinderkrippe Krabbelkiste“ vorgeschlagen. Albrecht Witte (SPD) machte sich da etwas Sorgen. Er befürchtete, das könne ein Zungenbrecher werden wie „Fischers Fritz fischt frische Fische“. Aber wenn Erzieherinnen und Eltern das so wollen, sei’s ihm auch recht.
Am 8. April gibt es eine offizielle Feier
Kindergartenreferent Graf warb wiederum wortreich für den neuen Namen „Kinderkrippe Krabbelkiste“ und sorgte für Heiterkeit, als er dabei sagte: „Ein Kind mit einem Jahr tut sich einfach ein bisschen schwer.“ Die Beteiligten hätten sich Mühe bei der Namensfindung gegeben. Am Schluss segneten die Dillinger Stadträte den Namen für „Kinderkrippe Krabbelkiste“ einstimmig ab. Bei einer Feier am Montag, 8. April, soll die Krippe offiziell so benannt werden.
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