Landkreis Im Rahmen seiner Nachwuchsinitiative fördert der Bayerische Hausärzteverband das Ausbildungskonzept Allgemeinmedizin Dillingen (AKADemie) des akademischen Lehrkrankenhauses Dillingen.
Es wurde federführend von Dr. Ulrike Bechtel, Chefärztin für Innere Medizin an der Kreisklinik St. Elisabeth, sowie von Professor Dr. Antonius Schneider, Institut für Allgemeinmedizin der Technischen Universität München, entwickelt. Ergänzend zum ärztlichen Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin werden in Dillingen bereits die Studierenden im Praktischen Jahr zum Berufsziel Hausarzt hin gefördert. Zehn Studierende haben dieses Angebot bereits genutzt.
Nach dem Staatsexamen ermöglicht die „AKADemie“ den künftigen Hausärzten eine lückenlose und kontinuierliche Rotation durch alle Weiterbildungsabschnitte, und bietet darüber hinaus ein übergeordnetes Weiterbildungsprogramm samt Vergütung. Inzwischen sind 20 junge Mediziner in Dillingen auf dem Weg zum Facharzt für Allgemeinmedizin.
„Dillingen macht vor, wie der Hausarztberuf durch eine qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildung für junge Mediziner attraktiv gestaltet werden kann“, erklärte Dr. Dieter Geis, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes. „Mit seinem Ausbildungskonzept AKADemie leistet das Lehrkrankenhaus mit dem Weiterbildungsverbund Dillingen einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Hausärztemangel. Deshalb fördern wir dieses Projekt gerne und hoffen, dass es bald andernorts in Bayern Nachahmer finden wird.“
Dr. Ulrike Bechtel, Initiatorin des Konzepts AKADemie, erläuterte, wie die Mittel eingesetzt werden sollen: „Die Gelder werden im Rahmen der Studie verwendet, die wir mit der TU München und dem Bayerischen Gesundheitsministerium zum Thema „PJ Allgemeinmedizin im ländlichen Raum“ durchführen, und erlauben es uns, den hausärztlichen Lehrpraxen im Dillinger Weiterbildungsverbund einen Teil ihrer Aufwendungen zu erstatten.“ Ein wichtiger Ansatz, wie Dr. Alexander Zaune, Beirat im Landesvorstand des Bayerischen Hausärzteverbandes, betonte. „Die Eins-zu-Eins-Betreuung, die PJler in den Hausarztpraxen erfahren, ist für die Hausärzte mit einem beträchtlichen Aufwand verbunden, zumal ein umfangreiches Curriculum eingehalten werden muss, wenn die Ausbildungsqualität stimmen soll. Eine Aufwandsentschädigung bedeutet für uns Hausärzte eine Anerkennung unserer Nachwuchsarbeit und motiviert weitere Hausarztpraxen, sich an der Ausbildung künftiger Allgemeinmediziner zu beteiligen“, ist er überzeugt. „Nicht umsonst fordert der Bayerische Hausärzteverband schon seit Längerem eine reguläre Aufwandsentschädigung für Ausbildungspraxen von der Politik ein.“
Dillingens Landrat Leo Schrell betonte: „Nur wenn alle an einem Strang ziehen – die Universität, die Kliniken und die Hausarztpraxen – jetzt auch bestärkt durch die Unterstützung ihres Berufsverbandes – kann es gelingen, mehr Mediziner für den hausärztlichen Beruf zu begeistern und natürlich auch für unsere Region“, hofft er. (pm)