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Dillingen: Gasthaus zum Zoll: Abriss-Termin steht noch nicht fest

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Gasthaus zum Zoll: Abriss-Termin steht noch nicht fest

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    Das Gasthaus zum Zoll in Dillingen wird abgerissen. An dieser Stelle werden acht Reihenhäuser gebaut.
    Das Gasthaus zum Zoll in Dillingen wird abgerissen. An dieser Stelle werden acht Reihenhäuser gebaut. Foto: Berthold Veh

    Das Projekt wird insbesondere bei Leserinnen und Lesern in Dillingen kontrovers diskutiert. An der Dillinger Donaubrücke wird das „Gasthaus zum Zoll“ abgerissen. Investor Oleksandr Tyhomirov von der MGK Rosprojekt GmbH will dort acht Reihenhäuser bauen. Der Dillinger Stadtrat wollte das Vorhaben verhindern. Der Wohnkomplex an dieser Stelle sei nicht optimal, sagte etwa Oberbürgermeister Frank Kunz vor zwei Wochen in der letzten Sitzung des alten Dillinger Stadtrats. „Es passt nicht zum Ortseingang“, befand der Rathauschef und war dabei einer Meinung mit fast allen Dillinger Räten. Allerdings könne die Stadt dem Vorhaben die Genehmigung nicht versagen. Dies bestätigte auch Verwaltungsrat Christoph Röger nach einer erneuten Prüfung.

    Schaffung von Wohnraum an gleicher Stelle

    In der Sitzung hatte sich nur Benedikt Klein (CSU) für das Wohnbauprojekt ausgesprochen. Im Gespräch mit unserer Zeitung hielten aber auch mehrere Leser, die nicht namentlich genannt werden wollen, die Schaffung von Wohnraum an dieser Stelle für sinnvoll. Nicht begeistert von dem Vorhaben ist dagegen auch der Geschäftsführer der Dillinger Lebenshilfe, Dominik Kratzer. Denn die Reihenhäuser entstehen in direkter Nachbarschaft zur Außenwohngruppe „Haus am Fluss“ der Lebenshilfe. „Die Terrasse auf der Südseite unseres Hauses, die von unseren Bewohnern gerne und intensiv genutzt wird, wird sehr unattraktiv werden und praktisch nicht mehr zu nutzen sein“, sagt Kratzer.

    Zufriedenheit der Bewohner

    Nun sollen auf der gegenüberliegenden Seite des Hauses, in dem einst das Hotel Garni untergebracht war, attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien geschaffen werden. Das lasse sich sicher zur Zufriedenheit der elf Bewohner bewerkstelligen. Kratzer sagt: „Nicht zur Zufriedenheit wird sich allerdings die künftige Perspektive gestalten lassen, die sich bietet, wenn unsere Bewohner einen Blick aus dem Fenster werfen werden.“

    Der Blick ins Grüne und hin zur Donau werde durch den Blick auf Steine und Beton ersetzt werden. Das Vorhaben des Investors sei aber baurechtlich nicht zu verhindern. „Ich persönlich bedauere den Wegfall von Wohnqualität, den unsere Bewohner werden hinnehmen müssen“, sagt Kratzer.

    Kontakt mit der Lebenshilfe

    Oleksandr Tykhomirov wollte sich zum jetzigen Zeitpunkt gegenüber unserer Zeitung nicht über sein Projekt äußern. Mit der Lebenshilfe stehe er von Anfang an in Kontakt. Es sei aber nicht möglich gewesen, einen Kompromiss zu finden. Tyhomirov sagte, dass er jetzt Baurecht für die acht Reihenhäuser habe. Wann „der Zoll“ abgerissen wird, teilte der Investor noch nicht mit. Tykhomirov sagte, dass es gegenwärtig noch nicht feststehe, wann der Bau der Reihenhäuser beginnen soll.

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