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Dillingen: „Fridays for Future“ kommt nach Dillingen

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„Fridays for Future“ kommt nach Dillingen

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    Die Demonstrationen von „Fridays for Future“ in Wertingen brachten hunderte Schüler auf die Straße, um sich für mehr Klima- und Umweltschutz einzusetzen. Jetzt sollen sich die Proteste auch auf Dillingen ausweiten. Unterstützung kommt von den Grünen und der SPD.
    Die Demonstrationen von „Fridays for Future“ in Wertingen brachten hunderte Schüler auf die Straße, um sich für mehr Klima- und Umweltschutz einzusetzen. Jetzt sollen sich die Proteste auch auf Dillingen ausweiten. Unterstützung kommt von den Grünen und der SPD. Foto: Benjamin Reif

    In Wertingen haben sich die Demonstrationen von „Fridays for Future“ bereits etabliert. Seit Mitte März wird in der Zusamstadt gestreikt, wenngleich in unregelmäßigem Rhythmus und mit wechselnden Teilnehmerzahlen. Jetzt schwappt die grüne Welle nach Dillingen: Am Freitag wird ab 13.30 Uhr am Stadtsaal demonstriert. Es gibt eine Bühne, mit Musik und einleitenden Worten der Organisatoren. Ab 14.15 Uhr ist ein Zug durch die Innenstadt geplant: Von der Rosenstraße über die Kapuzinerstraße geht es über die Königstraße, die Kardinal-von-Waldburg-Straße, die Prälat-Hummel-Straße und schließlich die Regens-Wagner-Straße zurück zum Stadtsaal.

    Fridays for Future: Erst in Wertingen, jetzt in Dillingen

    Initiiert hatte die Proteste in Wertingen der Höchstädter Niklas Zöschinger, der in der Zusamstadt die Montessori-Schule besuchte. Gemeinsam mit einigen weiteren Mitschülern gründete er eine offizielle Niederlassung von „Fridays for Future“ und suchte den Kontakt zu lokalen Politikern. Die Mitglieder veranstalteten zudem Müllsammelaktionen.

    Die Auftaktveranstaltung im März fand dabei während der Schulzeit statt – trotz strömenden Regens versammelten sich rund 400 Schüler vor der Wertinger Stadthalle, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Das Echo in der Öffentlichkeit fiel dazu gemischt aus – viele unterstellten den Demonstranten, sie würden nur eine Gelegenheit nutzen, die Schule zu schwänzen. Um dieser Art von Kritik von vornherein entgegenzuwirken, verlagerten sich die Proteste auf Freitagnachmittag, nach Ende der offiziellen Schulzeit.

    Skepsis bei den Schulleiterin im Landkreis Dillingen

    Von Anfang an ließen Zöschinger und seine Mitstreiter durchblicken, dass die Proteste keinesfalls auf Wertingen beschränkt bleiben sollten. Doch während sich in Wertingen um den „harten Kern“ der Demonstranten aus der Montessori-Schule zahlreiche Mitstreiter scharten, blieb es im Rest des Landkreises ruhig. Eine Umfrage unserer Zeitung unter den Schulrektoren im Landkreis ergab, dass bei den Schulleitern vor allem Skepsis gegenüber den Protesten vorherrschte.

    In den vergangenen Tagen haben der 18-jährige Niklas Zöschinger und seine Kollegen alles darangesetzt, in Dillingen für ihre Sache zu werben. „Der Klimaschutz geht uns alle an, ganz egal, wo wir herkommen“, sagt der Höchstädter.

    Unterstützung bekommt „Fridays for Future“ von der Dillinger SPD. Deren stellvertretenden Vorsitzenden Philipp Kaltenegger, ein Student Anfang 20, beeindruckte vor allem ein Satz Zöschingers, den er in einem Interview mit unsererZeitung geäußert hatte. „Niklas hat da gefragt: Warum sollen wir ‚Landkinder‘ zum Demonstrieren in große Städte wie München fahren müssen? Hier können wir das doch genauso gut“, sagt Kaltenegger. Was in Städten wie Nürnberg oder Augsburg geschehe, wünscht sich der Student ebenso für seinen Heimatlandkreis Dillingen.

    Künftig ein Wechsel zwischen Wertingen und Dillingen?

    Je nachdem, wie die Resonanz in Dillingen ausfällt, sollen die Demonstrationen zukünftig in einem Wechsel zwischen Dillingen und Wertingen ausgetragen werden. Niklas Zöschinger hofft auf große Beteiligung – in Dillingen gebe es viele, die auf eine Gelegenheit gewartet hätten, selbst teilzunehmen.

    Er selbst und seine Mitstreiter haben in den vergangenen Tagen kräftig Werbung gemacht – rund 80 Plakate haben sie geklebt und etwa 1000 Handflyer verteilt. Und das Wetter wird wohl ebenfalls mitspielen. „Dann wird’s sicher gut“, glaubt Zöschinger. Er hofft insbesondere, dass sich auch viele Erwachsene beteiligen: „Jeder ist willkommen.“

    Lesen Sie hierzu ein Kommentar: Klima-Demo: Vor allem eine Möglichkeit, um zu reden

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