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Dillingen: jallEinem macht die Arbeit im Dillinger Stadtrat keinen Spaß…

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jallEinem macht die Arbeit im Dillinger Stadtrat keinen Spaß…

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    Oberbürgermeister Frank Kunz (Mitte) hat beim Neujahrsempfang Bürger geehrt, die sich um Dillingen verdient gemacht haben: (von links) Peter Graf, Franz Jall, Schwester Ulrike Megele, Schwester Marianne Willjung, Josef Kreuzer und Albrecht Witte.
    Oberbürgermeister Frank Kunz (Mitte) hat beim Neujahrsempfang Bürger geehrt, die sich um Dillingen verdient gemacht haben: (von links) Peter Graf, Franz Jall, Schwester Ulrike Megele, Schwester Marianne Willjung, Josef Kreuzer und Albrecht Witte. Foto: Berthold Veh

    Albrecht Witte gehört zu den sechs Persönlichkeiten, die beim Dillinger Neujahrsempfang von Oberbürgermeister Frank Kunz ausgezeichnet werden. Im Namen aller Geehrten dankt der Fraktionsvorsitzende von SPD, FW und Grünen nach der Zeremonie für die Auszeichnung. Und Witte, der neue Träger des goldenen Ehrenrings, tut dies auf seine unnachahmliche Art.

    "Ich hab das nicht so gesehen"

    Zunächst setzt sich der Sozialdemokrat mit Berichten in unserer Zeitung auseinander, in denen scheidende Kommunalpolitiker mitgeteilt haben, dass ihnen die Arbeit im Stadtrat Spaß gemacht habe. „Ich hab das nicht so gesehen“, sagt Witte. Die Arbeit als Stadtrat sei „nicht vergnügungsteuerpflichtig“. Witte zitiert den Soziologen Max Weber, wonach Politik das Bohren von dicken Brettern sei.

    Witte spricht eine Warnung aus

    Nicht nur von Rechtsradikalen werde immer wieder kritisiert, dass politische Prozesse zu lange dauerten und oft faule Kompromisse geschlossen würden, sagt Witte. Er habe dagegen als Kommunalpolitiker immer gerne Kompromisse geschlossen, denn diese seien Bestandteil dieser Demokratie. Der neue Ehrenring-Träger warnt: „Die Radikalität hat in der Politik nichts verloren, sie stellt eine Gefahr für die Demokratie dar.“ Und er geht auch auf den Neujahrswunsch ein, wonach Gesundheit das Wichtigste sei. Dabei zitiert Witte Fußballlegende Franz Beckenbauer. Der „Kaiser“ habe gesagt, dass Gesundheit nicht alles sei, man brauche auch Glück, denn auf der sinkenden Titanic seien wohl fast alle gesund gewesen. Zuvor hat Oberbürgermeister Frank Kunz folgende Auszeichnungen übergeben:

    Bürgerbrief Die Dillinger Franziskanerinnen Marianne Willjung und Ulrike Megele haben den Bürgerbrief der Stadt Dillingen erhalten. 182 Jahre lang hat der Orden die Kita St. Josef in Dillingen betrieben. Schwester Ulrike war 45 Jahre lang pädagogisch in der Kinderkrippe St. Josef im Einsatz, Schwester Marianne 17 Jahre lang in der organisatorischen Leitung der Kita. Ende Dezember haben die Franziskanerinnen nun die Verwaltung und pädagogische Leitung abgegeben. Ehrenbürger Gottfried Fellner und Stadtpfarrer Wolfgang Schneck hielten die Laudatio auf die beiden Schwestern. Deren Wirken sei von der Hingabe an die Jüngsten und dem christlich-franziskanischen Werte- und Menschenbild geprägt gewesen, sagte Monsignore Fellner. Die Kindergartenarbeit in St. Josef ist nun auf das diözesane Kindergartenwerk St. Simpert übergegangen. Träger der Einrichtung bleibt weiter die Pfarrei St. Peter.

    Goldene Bürgermedaillen Die goldene Bürgermedaille der Stadt Dillingen hat Josef Kreuzer erhalten. Der Schretzheimer, der bei der Kommunalwahl am 15. März nicht mehr kandidiert, wurde 1996 erstmals in den Stadtrat gewählt. Seit 2002 ist Kreuzer Referent für Verkehrswesen, seit 2008 Vorsitzender der Umlandfraktion – die größte Fraktion im Stadtrat. In der Schretzheimer Kirchengemeinde brachte sich Kreuzer ebenso ein wie in der Katholischen Landvolkbewegung, als Aufsichtsrat der Raiffeisen-Volksbank Dillingen-Lauingen und als Sportkegel-Abteilungsleiter des BC Schretzheim.

    Die goldene Bürgermedaille bekam auch Dritter BürgermeisterPeter Graf ausgehändigt. Der CSU-Politiker wurde 1990 in den Dillinger Stadtrat gewählt. Graf war von 1999 bis 2014 Vorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion. Seit 1996 ist der frühere Postbote (Kunz: „Er weiß genau, was Menschen in unserer Stadt bewegt“) Kindergartenreferent. Und seit 2014 vertritt Peter Graf Oberbürgermeister Kunz als Dritter Bürgermeister.

    Franz Jall ist seit Freitagabend ebenfalls Träger der goldenen Bürgermedaille. Bereits 1984 wurde der Kicklinger in den Dillinger Stadtrat gewählt. Zusammen mit Walter Fuchsluger ist der CSU-Politiker, der nicht mehr kandidiert, das dienstälteste Dillinger Stadtratsmitglied. Von 1993 bis 2008 war Jall Feuerwehrreferent, seitdem vertritt er Rathauschef Kunz als Zweiter Bürgermeister. Als Kirchenpfleger, Vorstandsmitglied bei der Dorferneuerung und Fußballspieler des SV Kicklingen-Fristingen hat sich der Stadtrat, der im März nicht mehr antritt, ebenfalls engagiert.

    Goldener Ehrenring Den goldenen Ehrenring hat Albrecht Witte erhalten. 1990 wurde der Sozialdemokrat erstmals in den Stadtrat gewählt. Seit 1996 ist er Fraktionsvorsitzender, heute von SPD, FW und Grünen. Als Umweltreferent (1990 bis 2002), Werkreferent und Schulreferent habe Witte, der von 2008 bis 2014 auch im Kreistag saß, Verantwortung getragen, dankte Kunz. Witte habe die Dinge immer kritisch hinterfragt und einen großen Schatz an Redewendungen eingebracht. Der langjährige Jugendrichter habe ein großes Gerechtigkeitsideal, sagte Kunz. Auch Wittes Anregung zur Fair-Trade-Stadt habe Dillingen gerne aufgenommen.

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