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Dillingen: Ein ganzes Gewerbegebiet für eine Dillinger Firma

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Ein ganzes Gewerbegebiet für eine Dillinger Firma

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    Die Firma Scheiffele und Schmiederer, bislang in Dillingen ansässig, will in Gundremmingen bauen.
    Die Firma Scheiffele und Schmiederer, bislang in Dillingen ansässig, will in Gundremmingen bauen.

    Egal, ob Dillingen oder Gundremmingen: Der Region werden keine Arbeitsplätze verloren gehen. Das ist Gundremmingens Bürgermeister Tobias Bühler wichtig beim Thema Scheiffele und Schmiederer, auch wenn er Entwicklungen in der benachbarten Kreisstadt nicht bewerten möchte. Das Holz-Unternehmen will in der Atomgemeinde bauen, dabei hatte es zuletzt Expansionspläne in

    175 Mitarbeiter an sechs Standorten

    Doch macht sich Gundremmingen nicht abhängig von einer einzelnen Firma, die das komplette neue Gebiet belegen und dazu wohl nur recht wenige Arbeitsplätze „mitbringen“ wird? Zumindest beschäftigte sie voriges Jahr an sechs Standorten 175 Mitarbeiter, 90 davon in Dillingen. Schließlich war eigentlich auch geplant gewesen, mehrere Unternehmen anzusiedeln. Bühler ist es aber in erster Linie wichtig, den mittelfristigen Verlust von Arbeitsplätzen, der durch die Schließung des Kernkraftwerks kommen wird, zu kompensieren. Da sei Scheiffele und Schmiederer ein Mosaikstein. Weitere bestünden im möglichen Bau eines Reservekraftwerks, dem bereits ausgewiesenen und zum Teil belegten jüngsten Gewerbegebiet mit künftig wohl 40 Jobs in kleineren Betrieben und der eventuellen Entwicklung eines weiteren Areals an der Umgehung, das aber noch nicht im Besitz der Gemeinde sei. Auch die Nachnutzung des Kraftwerksgeländes mit seinen knapp 45 Hektar gehöre dazu.

    Arbeitsplätze im Handwerk

    Es handele sich bei Scheiffele und Schmiederer um ein solides Unternehmen, das qualifizierte Arbeitsplätze auch im Handwerk biete. Es gebe hier zudem eine gute Relation von Fläche und Jobs und man hoffe darauf, dass sich weitere Betriebe aus diesem Segment im Umfeld ansiedeln. Einen reinen Logistiker, der seinen Leuten nur den Mindestlohn bezahle, wolle man keinesfalls. Zum Vergleich: Das AKW hat noch knapp 560 Mitarbeiter, ein mögliches Reservekraftwerk würde wohl mit zehn bis 20 Leuten auskommen und auch das Zwischenlager, das auf den Bund übergeht und dann mit eigenem Personal betrieben wird, hätte wohl nicht mehr. Jedenfalls ist Bühler froh, dass sich das Holz-Unternehmen ansiedeln will, es sei auf ihn zugekommen. Es sei eine neue Branche für den Ort. Das Grundstück war eine Ausgleichsfläche für ein mögliches Reservekraftwerk, die Gemeinde machte einen Tausch. Während das AKW über einen Gleisanschluss verfügt, sei das für Scheiffele und Schmiederer nicht geplant, die Lage an der Umgehung sei bereits ein Vorteil. Als Zufahrt auch zum Auwald-Sportzentrum ist aber ein neuer Kreisel geplant, sodass die bisherige Kreuzung entschärft wird. Die Firma selbst möchte sich jetzt übrigens noch nicht öffentlich zu ihren Plänen äußern, heißt es auf Anfrage.

    Gemeinderat Gundremmingen ist positiv

    Sowohl im Gemeinderat als auch bei den übrigen Bürgern werde die Entwicklung des Ortes positiv wahrgenommen, betont Bühler. Im neuen Wohngebiet seien die 24 Plätze reserviert, es gibt eine Fläche für weitere 24. Bevor diese kommen, „muss aber zuerst die Infrastruktur der Gemeinde angepasst werden“, etwa die Kinderbetreuung. Um gerade jüngere Leute im Ort zu halten, seien Wohngebiete wichtig, aber auch Arbeitsplätze. Er habe Verständnis für Landwirte, die ihre Flächen nicht hergeben wollen, jedoch habe Gundremmingen nun keine weitere Gewerbefläche mehr. Eine Zerstörung der Landschaft sieht er durch die Ausweisung von Gewerbe auch nicht, die Gegend sei durch das AKW bereits industriell geprägt. Wenn dieses nicht mehr da sei, würden im Ort übrigens nicht die Lichter ausgehen, es gebe ja noch andere potente Gewerbesteuerzahler.

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