Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Dillingen: Ein Balanceakt: So bewältigen Firmen und Mitarbeiter Veränderungen

Dillingen

Ein Balanceakt: So bewältigen Firmen und Mitarbeiter Veränderungen

    • |
    Johannes Warth sprach in Dillingen über das Gesundheitsmanagement in Firmen. Wer seine Mitarbeiter motiviert und unterstützt, hat ein starkes, leistungsorientiertes Team. Und das wiederum trage zum positiven Image des Arbeitgebers bei.
    Johannes Warth sprach in Dillingen über das Gesundheitsmanagement in Firmen. Wer seine Mitarbeiter motiviert und unterstützt, hat ein starkes, leistungsorientiertes Team. Und das wiederum trage zum positiven Image des Arbeitgebers bei. Foto: Harald Paul

    In Zeiten des Fachkräftemangels gewinnt das betriebliche Gesundheitsmanagement gerade im Handwerk und bei kleinen und mittelständischen Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Denn gesunde Mitarbeiter sind zufriedener und motivierter, sie bleiben dem Unternehmen treu und wirken im besten Fall in ihrem privaten Umfeld als Botschafter des Betriebs.

    Die Ikk classic hatte in Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft Nordschwaben, dem Handelsverband Bayern und der Signal Iduna Unternehmensberater Johannes Warth nach Dillingen eingeladen, um Chefs entsprechende Tipps zu geben. So saßen im Publikum viele Vertreter mittelständischer Unternehmen und Handwerksbetriebe.

    Ein Meister der Rhetorik fesselt die Zuschauer

    Warth, ein Meister der Rhetorik, fesselte die Zuschauer von Anfang an mit seiner gesunden Sichtweise über den demografischen Wandel. In diesem wortwitzreichen und spannenden Impulsvortrag wurde das Publikum auch miteingebunden. Im Fokus stand das Gesundheitsmanagement; denn nur gesunde Mitarbeiter können ihre volle Leistung geben und sind laut Warth auch bereit bei Bedarf etwas mehr zu geben. „Es ist eben ein Geben und ein Nehmen“, sagte Alban Faußner, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Nordschwaben. „Viele junge Menschen kommen erst mal mit überzogenen Anforderungen zum Arbeitgeber“, so funktioniere das nicht. Jeder Mitarbeiter sollte und dürfe sich seinen Status erarbeiten. Wortakrobat Warth baute in seinen Vortrag viele Redensarten ein: „Du erntest, was du säst“, etwa gelte für Chefs wie für Angestellte.

    Doch wie können alle miteinander mit steigenden Veränderungen umgehen? Wie sich Veränderungen im Betrieb auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mitarbeitern und Führungskräften auswirken, machte die Live-Umfrage unter den Dillinger Gästen deutlich. Lediglich zwei Prozent gaben an, dass Veränderungen diesbezüglich keine Auswirkungen haben. Dagegen sahen 42 Prozent die Folgen in höherer Belastung, Überstunden (22 Prozent) und einem höherer Krankenstand (zwölf Prozent). Auch das Betriebsklima leidet bei 22 Prozent der Befragten unter Veränderungen. Trotz der teils beträchtlichen Folgen gaben 52 Prozent an, bisher noch nichts unternommen zu haben, um die Situation zu lösen. Immerhin ein Viertel (24 Prozent) hat einen Maßnahmenplan erstellt. 14 Prozent holen sich Unterstützung von extern, während zehn Prozent die Lösung in eigens geschaffenen Arbeitsgruppen suchen.

    Kein übereiliger Aktionismus

    Orientierung bietet dabei laut Warth FAIR: Es steht für Fundament, Agieren, Inspiration und Ruhe. Weg vom Alltag „Außendienst gegen Innendienst, Produktion gegen Konstruktion“ ist die Devise. „Wir müssen in unser Bewusstsein bringen, dass Veränderung eine Riesenchance sein kann. Das heißt auf keinen Fall, dass man jedem Trend blind hinterherrennen muss“, betonte der Gast.

    Denn bei aller Inspiration und Tatkraft warnt Coach Warth vor übereiligem Aktionismus. Nicht jede Innovation sei sinnvoll und nicht jede Veränderung bringe den Betrieb wirklich weiter. Sein Tipp: „Schlafen Sie eine Nacht darüber, bevor Sie eine große Veränderung auf den Weg bringen.“

    Wenn das Unternehmen allerdings Trends verschläft, kann es schnell das Aus bedeuten. Stattdessen sollte man auch an eigene Ideen glauben. Nicht umsonst gelte Innovation als Motor der Wirtschaft. Als Carl Benz das Automobil 1885 vorstellte, hielten es viele für eine Lachnummer, weil sich dieses Vehikel niemals gegen die Pferdekutsche durchsetzen werde. „Und, wer ist heute mit einer Pferdekutsche da?“, fragte Warth. Eben.

    Ein Chef muss motivieren

    Ein Chef muss die Mitarbeiter motivieren und sich um ihre Gesundheit kümmern. Wird das Team weniger krank, ist motiviert und leistungsstark, spreche sich das herum und trage zum positiven Image der Firma bei. „Ihre Mitarbeiter müssen sich mit Ihrem Unternehmen identifizieren können, nur so funktioniert das.“

    Dass die Veranstaltung gut ankam, bestätigte das Publikum mit mehrminütigem Applaus. Er selbst aber stellte abschließend klar: „Glaubt an Euch jeder für sich. Wenn ich einen Einzelnen aufrufen würde, zu mir auf die Bühne zu kommen, und über seine bisherigen Erfolge und Meilensteine zu erzählen – ich könnt nach Hause gehen.“ (mit pm)

    Das könnte Sie auch interessieren:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden