Einen Neuanfang beschwört die Dillinger FDP. Christian Weber aus Fristingen ist in diesen Tagen zum neuen Ortsvorsitzenden gewählt worden. Und auch sein Stellvertreter Günther von Metzen ist neu im Amt. Beide sind noch gar nicht lange bei den Liberalen. Weber, der aus Gablingen stammt und dort schon einmal für den Gemeinderat kandidiert hat, ist 2017 bei der
Die Übernahme des Chefpostens sei nicht das Ziel gewesen
Weber versichert, es sei nicht sein Ziel gewesen, gleich einen Posten anzustreben. Ortsvorsitzender Uwe Pranghofer habe aber signalisiert, dass er aus beruflichen Gründen kürzertreten wolle. Und so wählten die zwölf Mitglieder Weber zum Vorsitzenden. Der hat sich zusammen mit von Metzen nun das Ziel gesetzt, dass er die Mitgliederzahl im Ortsverband auf 25 verdoppeln will. Im Frühjahr soll es deshalb Infostände geben, an denen die Dillinger Liberalen auch mit jungen Leuten ins Gespräch kommen wollen. Und ein Wunsch stehe ganz oben auf der Liste – einen Stadtrat zu stellen. „Wir hatten noch nie einen FDP-Kandidaten im Dillinger Stadtrat“, sagt der frühere Vorsitzende Franz Brichta, der sich seit 41 Jahren bei den Liberalen engagiert.
Mit welchen Themen will der FDP-Ortsverband punkten? Zumal der neue Vorsitzende Christian Weber Oberbürgermeister Frank Kunz (CSU) und dem Dillinger Stadtrat zugesteht, „eine ganz gute Arbeit“ zu machen. Aber bei der Integration von Flüchtlingen beispielsweise werde noch zu wenig gemacht, sagt der Ortsverbandschef. Ebenso müsse der soziale Wohnungsbau in Dillingen noch mehr gefördert werden. Und die Grünflächen beim Eichwaldbad könnten zu einem „zweiten Taxispark“ umgestaltet werden. Das Artenschutz-Volksbegehren hat Weber und von Metzen gefallen. Auch die Stadt und die Bürger könnten sich nach den Vorstellungen der Liberalen mehr für den Artenschutz engagieren.
Für die Stadtentwicklung besonders wichtig
Ein Thema halten die Liberalen für die Stadtentwicklung für besonders wichtig: „Wir wollen im Sommer eine Fußgängerzone in der Königstraße zwischen dem Mitteltorturm und der Oberen Apotheke“, sagt Weber. Er wisse, dass Händler wegen des Wegfalls von 30 Parkplätzen Bedenken geäußert haben. Aber für ihn überwiegen die Vorteile, wie Weber betont. Kunden könnten in einer
2013 hat die Stadt, wie Sprecher Jan Koenen auf Anfrage informiert, alle wahlberechtigten Bürger – etwa 16000 Personen – angeschrieben. Die Mehrheit sprach sich dabei gegen eine Fußgängerzone aus, die Königstraße müsse befahrbar bleiben. Um die verschiedenen Anliegen (darunter Aufenthaltsqualität, geschäftsnahe Parkplätze, Raum für den Wochenmarkt) zu berücksichtigen und den Bürgerwillen bestmöglich abzubilden, kam der Stadtrat damals mit großer Mehrheit zu folgendem Kompromiss: Zwischen Fielmann und Sparkasse wurde ein kleiner Gastronomie-Bereich, eine Art Mini-Fußgängerzone, an den Wochenenden im Sommer eingerichtet. Von Freitag- bis Sonntagabend war die Königstraße im Sommer für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Im Sommer 2020 soll der Gastrobereich wiedereröffnen
Der Rathausbrand am 26. Juli 2017 änderte aber mit einem Schlag diese Regelung. Schloss- und Basilikastraße waren zunächst ebenso wie die Königstraße ganz oder teilweise gesperrt. Und auch während des weiteren Bauverlaufs wird die Basilikastraße als Materiallager für den Wiederaufbau des Rathauses benötigt, teilt Koenen mit. „Wir freuen uns auf den Sommer 2020“, sagt der Sprecher der Dillinger Stadtverwaltung. Wenn die Bauarbeiten auf die Zielgerade gingen und das Rathaus wieder in neuem Glanz erstrahle, könne voraussichtlich an Wochenenden auch der Gastronomiebereich in der Mini-Fußgängerzone wiedereingerichtet werden.
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