Aktuell besuchen besonders viele Touristinnen und Touristen die deutsche Ostseeküste. Deshalb machten sich auch dieses Jahr sieben Jungaktive der Wasserwacht Ortsgruppe Dillingen auf den Weg nach Travemünde. Bereits im siebten Jahr in Folge unterstützen die Dillingerinnen und Dillinger die dort ansässige Wasserwacht Lübeck am Priwall Strand.
Viel mehr als nur Rettungsschwimmen
Der Dienst ist sehr vielseitig und durchaus anspruchsvoll. Denn Wasserwacht ist so viel mehr als nur Rettungsschwimmen. Neben der Wartung der unterschiedlichsten Geräte wie der Boote, der Quads, des Rettungswagens und des Sanitätsmaterials gilt es, dort vor allem am Strand Badegäste auf akute Gefahren hinzuweisen. Leider kennen die meisten die Gefahrenzeichen am Wasser nicht und können sich nicht vorstellen, welche Sogwirkung die ein- und ausfahrenden Fähren bewirken. In dieser Saison mussten viele Verletzte versorgt werden. An einem Tag waren es 26 innerhalb von drei Stunden.
Neun bis zwölf Stunden täglich im Einsatz
Man lernt bei jedem Einsatz wieder dazu. Für die Dillingerinnen und Dillinger war es Neuland, für die Lübecker Wasserwacht Routine. Brandverletzungen durch Feuerquallen dürfen auf keinen Fall mit Süßwasser gekühlt werden, da die Nesseln sonst aufplatzen. Der Profi nimmt Rasierschaum. Dieser wird auf die betroffene Stelle aufgetragen und bindet beim Antrocknen die Nesseln. Diese können nun mit einem Schaber leicht von der Haut entfernt werden. Zusätzlich lindert der kühle Rasierschaum die Schmerzen ein wenig.
Täglich neun bis zwölf Stunden ist Dienst und dann muss noch eingekauft, gekocht und geputzt werden. Und trotzdem kommt der Spaß nicht zu kurz, denn alle sind freiwillig hier. Alle sind sich einig, dass sie im nächsten Sommer wieder an einem Teil ihres Urlaubs hier Dienst leisten werden. (pm)