Vor drei Jahren wanderte der Zustellstützpunkt der Post in den Gewerbepark im Dillinger Osten. Die Halle an der Kreuzung Donauwörther Straße/Klemens-Mengele-Straße stand seitdem leer. Doch der Dornröschenschlaf des Gebäudes hat demnächst ein Ende.
"Die Biobranche erlebt seit Jahren einen Boom"
Denn an dieser Stelle, an der täglich tausende Autos vorbeifahren, lässt sich ein Bio-Supermarkt nieder. Der Höchstädter Projektentwickler Hannes Geierhos hat sich in den vergangenen Jahren um die Ansiedelung bemüht. Jetzt meldet der Immobilienunternehmer den Erfolg seiner Anstrengungen: „Denns Biomarkt“ wird sich auf dem Areal neben der internistischen Gemeinschaftspraxis ansiedeln. Geierhos zeigt sich vom Sinn des Projekts überzeugt. „Die Biobranche erlebt seit Jahren einen Boom, und Corona hat diese Entwicklung noch verstärkt“, sagt der 64-Jährige.
Kunden könnten sich auf einen großzügig gestalteten Supermarkt mit mehr als 6000 Bio- und Naturprodukten freuen, kündigt Geierhos an. Nach der ersten Eröffnung eines Denns Biomarkt im Jahr 2003 gebe es in Deutschland und Österreich bereits mehr als 300 Niederlassungen. Die Tochtergesellschaft Denns Biomarkt gehört zur Dennree-Gruppe mit Sitz in Töpen bei Hof. Sie ist eigenen Angaben zufolge der umsatzstärkste Großhändler für Bio-Lebensmittel und Naturkosmetik im deutschsprachigen Raum.
Geierhos ist die Zufriedenheit anzumerken, dass er einen Bio-Supermarkt nach Dillingen holen konnte. Vor einigen Jahren hat der Unternehmer bereits in der Wilhelmstraße in Heidenheim einen Denns Biomarkt entwickelt. Ein Gespräch mit einer Angehörigen, die in einen Biomarkt wollte und dafür eigens von Höchstädt nach Donauwörth fuhr, habe ihn auf die Idee gebracht, dies auch im Landkreis zu versuchen. Das Dillinger Projekt sei nicht einfach gelaufen. Der Expansionsleiter des Unternehmens habe ihn informiert, dass Denns Biomarkt gewöhnlich nicht in Städte gehe, die weniger als 30.000 Einwohner haben. Es habe aber gute Argumente für den Standort in Dillingen mit seinen knapp 20.000 Bewohnern gegeben, sagt der Höchstädter. Mit denen habe er die Entscheider überzeugen können. An der Kreuzung fahren, wie Geierhos erläutert, 25.000 Autos am Tag vorbei. Die Kaufkraft in Dillingen sei hoch. Und eines sei sicher. „Der neue Denns Biomarkt wird ein Hingucker“, verspricht Geierhos.
Im Grunde handelt es sich in Dillingen um einen Neubau
Demnächst werde der Umbau beginnen. Wobei es sich im Grunde um einen Neubau handelt, wie der Immobilienunternehmer erklärt. „Es bleiben nur die Grundmauern stehen.“ 600 Quadratmeter Verkaufsfläche werden geschaffen. Im Bio-Supermarkt werde es auch regionale Backwaren, eine Käsetheke und ein Bistro geben. Die Eröffnung kündigt Geierhos für das Frühjahr 2022 an.
Der beauftragte Generalunternehmer hat die Pläne bereits bei der Stadt Dillingen eingereicht. Geierhos freut sich über die Entwicklung, die auch der Kreisstadt Nutzen bringe. „Dieses Eck an der Dillinger Ortseinfahrt wird wieder belebt, es brennt dort bald wieder Licht“, sagt Geierhos. Mehr als zehn Arbeitsplätze sollen im neuen Denns Biomarkt entstehen.
Angetan von dem Projekt ist Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz. „Vonseiten der Stadt freuen wir uns über jede positive Entwicklung in Dillingen – gerade in dieser enorm belastenden Zeit für unsere örtliche Wirtschaft und den Handel“, teilt der Rathauschef auf Anfrage mit. Bereits das Fortführen von bestehenden Geschäften sei unter den derzeitigen Umständen in der Corona-Pandemie eine echte Herausforderung für alle Unternehmen. „Wenn es jetzt darüber hinaus gelingt, einen weiteren Einkaufsmagneten entlang einer der Hauptverkehrsachsen zu schaffen, ist das natürlich sehr erfreulich“, sagt Kunz. Diese Ansiedlung gebe einer großen Leerfläche in bester Lage neues Leben. „Das ist ein weiteres Plus für Dillingen als Einkaufsstadt“, sagt Kunz.
Kunz: "Als Fairtrade-Stadt begrüßen wir das ausdrücklich..."
Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln sei in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen. Diesem wachsenden Bedarf begegne der Denns Biomarkt mit einem großen Angebot. Der Oberbürgermeister sagt: „Als Fairtrade-Stadt begrüßen wir ausdrücklich, dass bei dieser Kette neben der Nachhaltigkeit und dem biologischen Anbau der Produkte auch der gerechte Handel im Mittelpunkt steht.“
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