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Dillingen: Diese leckere Linsensuppe gab es schon im 16. Jahrhundert

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Diese leckere Linsensuppe gab es schon im 16. Jahrhundert

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    Ein Linsengericht, dessen Rezept vor fast 500 Jahren im ältesten bekannten bürgerlichen Kochbuch in deutscher Sprache veröffentlicht wurde. Autor des im Hintergrund liegenden Buchs (abgebildet ist ein Nachdruck) war der Dillinger Balthasar Staindl. Das schlichte Gericht schmeckt auch heute noch gut. 
    Ein Linsengericht, dessen Rezept vor fast 500 Jahren im ältesten bekannten bürgerlichen Kochbuch in deutscher Sprache veröffentlicht wurde. Autor des im Hintergrund liegenden Buchs (abgebildet ist ein Nachdruck) war der Dillinger Balthasar Staindl. Das schlichte Gericht schmeckt auch heute noch gut. 

    Zahlreiche Dillinger Persönlichkeiten haben in den zurückliegenden Jahrhunderten mit ihrer Arbeit von sich Reden gemacht. Hierzu zählen unter anderem die Dillinger Franziskanerin Theresia Haselmayr und Regens Johann Evangelist Wagner, deren segensreiches Wirken heute in den nach ihm benannten Einrichtungen fortgeführt wird. Weltbekannt ist die Gesundheits-Lehre von Pfarrer Sebastian Kneipp, der in Dillingen studierte. Auch die Erfindung von Wilhelm Bauer, der gebürtig aus

    Felicitas Söhner berichtet: „Staindl wendete sich mit seinem Kochbuch an Männer und Frauen aus dem Bürgertum.“ Er teilte sein Werk nach Speisearten in acht Kapitel ein: „Mandel und Weinbeeren“, „Äpfel, Birnen und Kirschen“, „Eier und Milch“, „Fische und Stockfische“, „Fleisch, Wildbrät und Geflügel“, „Gebäck und Küchlein“, „Essig und Wein“ sowie „Suppen und Reis“. Ein Klassiker seines Buchs ist die „Saure Linsensuppe“. Das Rezept hierzu – welches sich etwa für den heutigen Gründonnerstag anbietet – wird so auch heute noch gekocht und ist auf Mittelaltermärkten sehr beliebt. Seine fast 500 Jahre merkt man dem Gericht keineswegs an. Im Gegenteil: Aufgrund seiner fleischlosen Rezeptur und (saisonalen) Produkten, welche allesamt in der Region erworben werden können, entspricht es voll dem modernen Zeitgeist.

    Für das abgebildete Foto hat Felicitas Söhner das Rezept selbst nachgekocht und kann berichten: „Richtig lecker – auch für heutige Geschmäcker!“ Der Blick auf das historische Kochbuch von Balthasar Staindl ist der Startschuss für eine Serie mit dem Titel „Fundstück des Monats“.

    Im Rahmen eines sogenannten „Blogs“ sollen regelmäßig spannende Einblicke in die Bestände des Archivs gewährt und ausgesuchte Exponate gezeigt werden. „Ob Urkunden, Fotos, Plakate, Verträge oder Briefe – die Vielfalt macht den Reiz der vorgestellten Exponate aus“, so die Dillinger Archivarin.

    Im Internet

    Auf folgender Internetseite kann die Präsentation der Fundstücke zudem nachgelesen werden: https://stadtarchivdillingen.wordpress.com

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