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Dillingen: Die Herbergssuche des Zirkus Madagascar in Dillingen hat kurz vor Weihnachten Erfolg

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Die Herbergssuche des Zirkus Madagascar in Dillingen hat kurz vor Weihnachten Erfolg

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    Der Zirkus Madagascar ist bei seiner Suche nach einer neuen Bleibe fündig geworden: (von links) Samuel, Selina, Jesse James, Wolfgang und Leonardo Frank freuen sich über den neuen Stellplatz im Süden von Dillingen.
    Der Zirkus Madagascar ist bei seiner Suche nach einer neuen Bleibe fündig geworden: (von links) Samuel, Selina, Jesse James, Wolfgang und Leonardo Frank freuen sich über den neuen Stellplatz im Süden von Dillingen. Foto: Frank

    In der neunten Generation führen Wolfgang Frank und seine Familie die Tradition des Zirkus Madagascar fort. Doch dieses Jahr stand auch die sechsköpfige Familie vor einem ganz neuen Problem: Corona. Aufgrund der Pandemie-Bekämpfung können seit Ende Oktober nun gar keine Aufführungen mehr stattfinden. Zusätzlich stand Anfang November für die Familie fest, dass sie ihren Stellplatz im Dillinger Stadtteil Hausen verlassen muss. Ein alternativer Stellplatz war jedoch nicht in Aussicht.

    Früher hatte die Zirkusfamilie den Winter in Crailsheim verbracht. Wie seit 16 Jahren war dies auch heuer so geplant. Der Zirkus Madagascar hatte dort einen Stellplatz bekommen und im Gegenzug dafür Vorstellungen angeboten, sagt Zirkusdirektor Wolfgang Frank. Dies sei aber heuer nicht möglich, deshalb habe sich die Sache zerschlagen. Eine fieberhafte Suche nach einer neuen Bleibe begann.

    Die Zirkusfamilie kommt auf dem Grundstück eines Ehepaars unter

    Und sie hatte jetzt, kurz vor Heiligabend, Erfolg. Nach langem Bangen meldete sich kurz vor Weihnachten ein Ehepaar. Die Artisten könnten auf ihrem Grundstück an der Holzheimer Straße in Dillingen überwintern, da sie das Gelände momentan nicht nutzen würden. Zirkusdirektor Frank sagt, dass der Landwirt durch Bekannte darauf aufmerksam gemacht wurde, dass die Zirkusfamilie einen Stellplatz fürs Überwintern brauche. Diese hätten durch die Berichterstattung in den Medien von der Situation der Zirkusfamilie erfahren. „Wir können jetzt die Wohnwagen auf einer Wiese aufbauen, auf der auch die Tiere Auslauf haben“, erklärt er. Außerdem seien Stallungen auf dem Gelände, ebenso wie eine Halle. „Anfang der Woche sind wir schon hingefahren und haben einiges vorbereitet“, sagt der glückliche vierfache Familienvater. Unter anderem wegen der schlechten Witterungsverhältnisse habe der Umzug bis jetzt noch nicht stattgefunden, das soll sich aber direkt nach Weihnachten ändern.

    Am 27. Dezember will die Zirkusfamilie auf dem Stellplatz in Hausen ihre Zelte abbrechen, um dann am Folgetag am neuen Ort zu sein. Dort werden Vorbeikommende dann das Zelt und die Tiere sehen können, was für alle eine schöne Erfahrung sei, meint der Zirkusdirektor. Das Übungszelt werde ebenfalls auf der Wiese aufgestellt. Auch ohne Vorstellungen trainiert die Familie, bestehend aus dem Ehepaar Frank, der elf Jahre alten Tochter Selina, dem 14-jährigen Jesse James und seinen 18- und 20-jährigen Brüdern Samuel und Leonardo, weiterhin jeden Tag. Zusammen mit ihren rund 30 Tieren – darunter Hunde, Ponys und ein Kamel.

    Der Zirkusbetreiber spricht von einem kleinen Weihnachtswunder

    Wolfgang Frank freut sich über das kleine „Weihnachtswunder“, einen neuen Platz gefunden zu haben. So kann die Zirkusfamilie weiter ihrer Leidenschaft nachgehen, auch wenn ungewiss sei, wann die Artisten ihre Talente wieder der Öffentlichkeit zur Schau stellen dürfen.

    Einnahmen bleiben deshalb vorerst aus, Tierfutter und andere Kosten müssten aber bezahlt werden, sagt der Zirkusdirektor. Er sei aber zunächst einmal glücklich über die neue Herberge, die die Familie aus ihrer Notlage befreit habe. Wolfgang Frank sagt: „Wir freuen uns ganz, ganz doll.“

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