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Dillingen: Die Corona-Pandemie belastet auch die Dillinger Lebenshilfe

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Die Corona-Pandemie belastet auch die Dillinger Lebenshilfe

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    So wurde in einer der Werkstätten der Lebenshilfe vor der Schließung Anfang März gearbeitet. Seitdem liegt der Betrieb wegen der Corona-Krise brach.
    So wurde in einer der Werkstätten der Lebenshilfe vor der Schließung Anfang März gearbeitet. Seitdem liegt der Betrieb wegen der Corona-Krise brach. Foto: Kratzer/Lebenshilfe

    130 Bewohner betreut die Dillinger Lebenshilfe mit fast genauso vielen Mitarbeitern stationär. 70 weitere Menschen mit Handicap werden ambulant von weiteren Lebenshilfe-Mitarbeitern unterstützt. Jetzt ist es im Nachbarlandkreis Donau-Ries zu einem größeren Ausbruch von Covid-19 bei der Lebenshilfe gekommen: In den Nördlinger Einrichtungen haben sich in der zurückliegenden Woche insgesamt 48 positive Corona-Tests ergeben. Dominik Kratzer fragt sich, wie er genau so ein Szenario in Dillingen verhindern kann. „Bewohner, die im Heim wohnen, dürfen denen, die ambulant betreut werden, nicht mehr begegnen“, erklärt der Geschäftsführer der Dillinger Lebenshilfe.

    Keine Besuche mehr in den Werkstätten

    Das heißt: Ab Montag werden die stationär lebenden Werkstattbesucher (Lebenshilfe, Regens-Wagner, Elisabethenstiftung, Emmausheim) bis auf Weiteres nicht mehr in den Werkstätten im Landkreis beschäftigt. „Die Sicherheit aller geht vor“, betont Kratzer. Zuvor hatte man fast im Normalbetrieb gearbeitet. „Unsere Mitarbeiter tragen FFP-2-Masken, die Bewohner einen Mund-Nasenschutz, wir haben auf Abstand und Hygiene geachtet. Damit sind wir bislang gut gefahren.“ Jetzt aber werden die Werkstätten wieder geschlossen.

    Dominik Kratzer
    Dominik Kratzer

    Damit die Menschen dennoch eine Beschäftigung haben und Routinen beibehalten, wird über eine Art ‘Homeoffice’ in den Wohngruppen nachgedacht. Ansonsten könnten sie noch spazieren gehen. Die Lebenshilfe-Mitarbeiter werden wie im ersten Lockdown in den Wohnbereichen aushelfen. „Das ist etwas Positives in dieser Krise: Wie sich die verschiedenen Bereiche angenähert haben, weil die Menschen freiwillig und gut zusammengearbeitet haben.“ Kratzer wird jetzt ein Testkonzept ausarbeiten. Und überlegt, welcher seiner Mitarbeiter überhaupt Tests durchführen könnte.

    250 Corona-Tests im Monat

    So ein Röhrchen im Rachen- beziehungsweise Nasenraum sei ja sehr unangenehm, das müsste man schon können. Rund 700 Personen, Bewohner wie Mitarbeiter, müssten dann unter Umständen getestet werden. 250 Tests pro Monat wurden Kratzer dafür seitens des Dillinger Gesundheitsamtes in Aussicht gestellt. Angesichts der Zahl von Bewohnern und Mitarbeitern hält der Lebenshilfe-Geschäftsführer das für ein Feigenblatt. Er erkennt aber auch an, dass die Behören am Anschlag sind.

    Labore sind überlastet

    Er selbst ist auch Pandemiebeauftragter der Lebenshilfe. Immer wieder werde er von verunsicherten Menschen angerufen, die über Halsschmerzen oder Husten klagen. Alle Betroffenen, rund 30 Personen, habe er zum Testen geschickt. Keiner war bislang positiv. Kratzer selbst hadert mit der Taktik, so würden Testkapazitäten blockiert und Gesundheitsämter und Labore überlastet. Aber so lange sich in Bayern jeder immer testen lassen kann, werde sich daran so schnell nichts ändern.

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