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Dillingen: Das erste Dillinger Baby ist da!

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Das erste Dillinger Baby ist da!

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    Das erste Dillinger Baby ist da, der kleine Arthur. Mit im Bild die Eltern Ella Obendorfer und Alexander Brunnmeier aus Dillingen.
    Das erste Dillinger Baby ist da, der kleine Arthur. Mit im Bild die Eltern Ella Obendorfer und Alexander Brunnmeier aus Dillingen. Foto: Cordula Homann

    Seit Ende März war die Geburtshilfe am Dillinger Krankenhaus geschlossen – immer mit dem Ziel, zum 1. Juli wieder zu eröffnen. Das hat geklappt: Seit Sonntag läuft der Betrieb wieder – und prompt kam ein Baby zur Welt. „Für uns ein bewegender Moment“, sagt Betriebsdirektorin Sonja Greschner. Harte Zeiten lägen hinter dem Team des Dillinger Kreiskrankenhauses. Was Politik, Hebammen, Team, Ärzte, Pfleger, alle Berufsgruppen rund um und in der Geburtshilfe geleistet hätten, dass es überhaupt einen Tag der offenen Tür gab (wir berichteten), dass zum 1. Juli alles bereitstand und dann noch ein Baby zur Welt kam, das war toll. „Eine Geburt ist ohnehin etwas Wunderschönes. Aber die Wiedergeburt der Geburtshilfe mit Geburt, das ist ein ganz besonderer Tag.“

    Ella Obendorfer aus Dillingen hatte lange nicht damit gerechnet, dass sie ihren dritten Sohn auch in der Großen Kreisstadt zur Welt bringen kann. „Ich war sehr überrascht von der Schließung der Geburtshilfe. Der Termin für Arthurs Geburt war der 28. Juni.“ Gezwungenermaßen sah sich die 39-Jährige nach Alternativen um. Sie wollte weder nach Günzburg noch nach Donauwörth. „Auch meine Söhne David und Adam kamen in Dillingen zur Welt. Ich kenne hier fast alle. Das Krankenhaus war mir vertraut. Deswegen war ich schon enttäuscht.“ Dazu kam, dass Ella Obendorf im Vorfeld keine Hebamme fand. Hebamme Caroline Wahlster-Bode sagt: Spätestens bis zur 26. Woche sollte jede Schwangere eine Hebamme haben, leicht sei das aber nicht. „Wir haben genügend Arbeit und müssen auch Frauen abweisen. Auch freie Termine für die Vorbereitung gab es nicht. „Damals hab ich geweint“, erinnert sich Ella Obendorfer. Man braucht doch Hilfe, egal, ob es das erste oder das dritte oder sechste Kind ist.“ Doch es blieb ihr nichts anderes übrig: Sie meldete sich in Donauwörth an.

    Eine Stunde hat die Geburt nur gedauert

    Dabei ist die dreifache Mutter eine überzeugte Dillingerin. Für die Kinder werde in der Stadt so viel angeboten, von der Ganztagsschule bis zur Ferienbetreuung – so etwas gebe es woanders nicht. Wohl auch deswegen besuchte sie den Tag der offenen Tür der Geburtshilfe Dillingen. „Aber dass es dann so klappt, dass Arthur in Dillingen zur Welt kommt, das hatte ich nicht gedacht“, sagt Ella Obendorf und strahlt. Eine Stunde habe die Geburt nur gedauert.

    „Eigentlich wollten wir am Sonntag zu den Schwiegereltern nach Aichach – in Friedberg sind wir dann wieder umgekehrt“, erzählt sie und lacht. Zwar hatte Hebamme Caroline Wahlster-Bode schon am Sonntagmorgen gemeint, dass der Nachwuchs im Anmarsch wäre, aber die dreifache Mutter konnte das nicht glauben: Sie spürte da noch keine Wehen. Deswegen war sie mit Ehemann Alexander Brunnmeier noch eine Runde spazieren und meldete sich erst um 15.20 Uhr an. „Eine Stunde später war Arthur da.“ Vom Team, Hebamme Caroline Wahlster-Bode und dem neuen Chefarzt Gerhard Nohe ist die 39-Jährige begeistert. „Beide haben mich sehr gut unterstützt. Dr. Nohe ist mir sehr sympathisch.“

    Die Hebammen haben während der "Auszeit" kräftig angepackt

    Auch die Räumlichkeiten gefallen der Dillingerin jetzt besser als noch bei der Geburt ihres Sohnes Adam vor sechs Jahren. Kein Wunder, die Hebammen haben während der „Auszeit“ kräftig angepackt und die Nutzbarkeit der Räume verbessert, sagte Hebamme Caroline Wahlster-Bode. „Wir haben reichlich Zeit investiert.“ Da die Böden in den vergangenen Wochen neu gemacht und die Wände gestrichen wurden, seien die Säle leer gewesen. „Wir haben alles schön eingerichtet und den ganzen Kreißsaal umgebaut.“

    Alexander Brunnmeier lacht – seiner Frau Ella seien die Veränderungen sofort aufgefallen. Die zählt auch gleich auf: Es sei viel gemütlicher, das Grün an den Wänden strahle Ruhe aus, die Fenster seien nicht mehr verklebt, und die Betten quietschen nicht mehr. „Früher war es steril, jetzt ist es richtig schön. Wir haben uns sehr aufgehoben und wohlgefühlt“, lobt die 39-Jährige.

    Am Mittwoch stellt sich das komplette Team vor

    Am Montag kam direkt das nächste Baby in Dillingen zur Welt, ein Mädchen: Amilia Lorena Patri aus Lauingen.

    „Es ist einfach toll“, freute sich Sonja Greschner, „wir wollen genau so weitermachen und sind zuversichtlich, dass die Geburtshilfe gesichert ist.“ Am Mittwoch findet nach der Pause der erste der regelmäßigen Infotage samt Rundgang durch den Kreißsaal für Schwangere und Interessierte im Kreiskrankenhaus statt (19 Uhr, Konferenzraum 2. Stock). Dabei wird sich das komplette Team vorstellen. Viele Schwangere hätten sich laut Greschner bereits angemeldet. „Wir haben noch viel vor, und es ist viel zu tun. Aber dieser Auftakt gibt Schwung für den weiteren Weg. Einen besseren Start kann man sich nicht wünschen.“

    Lesen Sie auch den Kommentar "Herzlich willkommen an der Donau!"

    und den Artikel Dillingen feiert Wiedergeburt der Geburtshilfe  

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