Weil sie sich über Jahre in der Kasse ihres Arbeitgebers bedient haben soll, musste sich eine 38-Jährige aus dem Landkreis Donau-Ries vor dem Dillinger Amtsgericht verantworten.
Wie die Frau aufgeflogen ist
Die Frau war von 2014 bis 2018 bei einem Unternehmen in Dillingen als Buchhalterin angestellt. In dieser Position war sie nach Angeben des Gerichts für eine Kasse verantwortlich, die in dem Betrieb für unterschiedliche Anlässe genutzt wird, etwa für Firmenessen oder Tankrechnungen.
Als das Unternehmen die Frau im vergangenen Jahr entließ, fiel beim Zählen der Kasse ein Minusbetrag von mehr als 24000 Euro auf. Die Kriminalpolizei analysierte in der Folge die Banksituation der Frau. Dabei fiel auf, dass die Frau 2015 in eine finanzielle Schieflage geriet. Im Zeitraum von Juni 2015 bis September 2018 wurden schließlich immer mal wieder, meistens freitags, Bargeldbeträge auf das Konto der Frau eingezahlt. Es handelte sich in der Regel um vierstellige, manchmal sogar knapp fünfstellige Summen. Insgesamt kamen so über die Jahre rund 30000 Euro zusammen.
Die Angeklagte beteuert unschuldig zu sein
Im Prozess konnte die Angeklagte nach Angaben des Gerichts nicht erklären, woher dieses Geld stammte. Diverse Zeugenaussagen verstärkten den Verdacht, dass die Frau das Geld ihres Arbeitgebers veruntreute. Eine Mitarbeiterin sagte etwa aus, dass die 38-Jährige auffällig darauf bedacht war, ihr keinen Einblick auf das von ihr verantwortete Konto zu gewähren.
Die Angeklagte beteuerte jedoch bis zum Schluss der Verhandlung, unschuldig zu sein. Es brachte ihr nichts – das Gericht war von ihrer Schuld überzeugt. Richter Patrick Hecken verurteilte die Frau zu einer Haftstrafe von einem Jahr und vier Monaten - ohne Bewährung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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