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Dillingen: Bona-Inklusionslauf: Wenn jeder Läufer ein Sieger ist

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Bona-Inklusionslauf: Wenn jeder Läufer ein Sieger ist

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    Beim Bona-Inklusionslauf gehen über 900 Teilnehmer an den Start.
    Beim Bona-Inklusionslauf gehen über 900 Teilnehmer an den Start. Foto: Harald Paul

    Als der Startschuss zum 100-Meter-Lauf fällt, trappeln rund 300 Füße über das Kopfsteinpflaster in der Dillinger Innenstadt. Knapp viereinhalb Minuten später gibt der sechsjährige Jonas Langenmeir noch einmal richtig Gas und rennt dann mit einem glücklichen Grinsen im Gesicht über die Ziellinie. Mit der bronzefarbenen Medaille um den Hals joggt er stolz auf seine Eltern zu und erzählt aufgeregt: „Es hat tierisch Spaß gemacht und ich war ganz schnell.“ Dass er es selbst vor seiner zwei Jahre älteren Schwester Hanna ins Ziel geschafft hat, freut ihn besonders. Zufrieden streicht er über das Stoffband, das um seinen Hals hängt, und erklärt: „Das ist jetzt schon meine 34. Medaille. Die kommt zu Hause in meine Sammlung.“

    Mama Sibylle Langenmeir ist stolz auf ihre beiden Kinder. Seit der Inklusionslauf vor sechs Jahren vom St.-Bonaventura-Gymnasium in Kooperation mit dem TV Dillingen und der Stadt Dillingen ins Leben gerufen worden ist, hätten sie regelmäßig daran teilgenommen. Dass das Wettrennen Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringt, gefällt ihr besonders.

    Auch Regens Wagner nimmt am Inklusionslauf teil

    Auch Johanna Hämmerle, die in der Werkstatt von Regens Wagner in Dillingen beschäftigt ist, hat am 1000-Meter-Lauf teilgenommen. Sie steht an der Absperrung und schraubt gerade ihre Wasserflasche auf. Gemeinsam mit ihrer Gruppe sei sie zum sechsten Mal an den Start gegangen. Dass das Wetter so großartig sei, habe den Lauf unvergesslich gemacht, sagt sie. „Ich finde die Idee spitze und genieße das Laufen mit so vielen Zuschauern.“

    Mitarbeiterin Claudia Reß freut sich über die Resonanz ihrer Schützlinge. Sie erklärt: „Wir trainieren in der Werkstatt jedes Jahr auf den Lauf.“ Auch wenn sie von Anfang an beim Inklusionslauf dabei gewesen seien, werde es nie langweilig. „Jedes Jahr ist es aufs Neue eine tolle Erfahrung.“ Zur Wiedererkennung trägt das Team orangefarbene T-Shirts, auf denen die Startnummern mit Sicherheitsnadeln angebracht sind.

    Warum die Feuerwehr eine wichtige Aufgabe beim Inklusionslauf hat

    Während sich die Läufer die Schweißperlen von der Stirn wischen, stehen Franz Huber und Robin Graf hinter der Absperrung zur Prälat-Hummel-Straße. Um 13 Uhr hatten sich die Dillinger Feuerwehrmänner zu einer Lagebesprechung getroffen und entschieden, wer an welchem Streckenposten in Stellung gehen sollte, erklärt Huber. Damit die Sicherheit für die Läufer gewährleistet sei, müsste die Straße abgesperrt werden. „Die Baustelle ist heuer ausnahmsweise ein Gewinn für uns“, sagt er und muss schmunzeln. In den Vorjahren sei der Verkehr dort ganz normal durchgefahren, weshalb man ein besonders achtsames Auge auf die Läufer haben musste. Heuer müssten sie nur bei E-Bike-Fahrern ganz besonders aufpassen. „Die denken ganz oft, dass die Straße ihnen gehört und sie immer Vorfahrt haben“, sagt Graf.

    Organisator Juri Hatzenbühler vom TV Dillingen beobachtet währenddessen zufrieden, wie immer mehr Läufer am Start eintreffen. Er sagt: „Das Wetter ist top und wir sind mehr als zufrieden.“ Rund 100 Läufer hatten die Möglichkeit genutzt und sich spontan noch eine Stunde vor dem Wettlauf angemeldet. „Die 1000er-Marke haben wir leider nicht geknackt, aber mit über 960 Läufern sind wir gut dabei.“

    Der Inklusionslauf ist ein Event für die ganze Familie

    Inzwischen zeigt die große Uhr über dem Start nur noch zehn Sekunden an. Als der Startschuss fällt, läuft auch Martin Knapp so schnell es geht los. Beim fünf Kilometer langen Hobbylauf ist der gebürtige Tscheche anschließend der Erste, der das Ziel überquert. Der Schweiß tropft ihm von der Nasenspitze, als er erklärt: „Ich habe über 15 Jahre in der tschechischen Nationalmannschaft gespielt und danach auf Leichtathletik umgestellt.“ Seine ganze Familie würde beim Lauf mitmachen – die drei Söhne und seine Frau. Die Strecke durch die Dillinger Innenstadt sei fantastisch und auch die Zuschauer würden zusätzlich motivieren, sagt der 43-Jährige.

    Auch Judith Angeli sprintet glücklich über die Ziellinie. Im 10-Kilometer-Lauf macht sie bei den Frauen den zweiten Platz. Strahlend sagt sie: „Bastian und ich sind zum ersten Mal dabei und finden den Lauf wirklich spitze.“ Die beiden waren gemeinsam gestartet und in das Ziel eingelaufen. Stolz zeigen sie ihre Medaillen vor, die jeder der Teilnehmer erhalten hat. Ein Bericht über die Ergebnisse und die neuen Stadtmeister folgt in der Dienstagsausgabe unserer Zeitung.

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