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Dillingen: 50 Jahre Dienst: Walter Honold ist das Urgestein von der Dillinger Feuerwehr

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50 Jahre Dienst: Walter Honold ist das Urgestein von der Dillinger Feuerwehr

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    Walter Honold ist seit 50 Jahren aktiver Feuerwehrmann in Dillingen. 32 Jahre lang war er der Zweite Kommandant, der Mann fürs Praktische. In die erste Reihe wollte er nie, aufhören aber auch nicht.
    Walter Honold ist seit 50 Jahren aktiver Feuerwehrmann in Dillingen. 32 Jahre lang war er der Zweite Kommandant, der Mann fürs Praktische. In die erste Reihe wollte er nie, aufhören aber auch nicht. Foto: Homann

    Fast überall plagen die Feuerwehren Nachwuchssorgen. Doch in Dillingen gibt es einen, der hört nicht freiwillig auf, der muss. Nach 50 Jahren im aktiven Dienst. Nach 32 Jahren als stellvertretender Kommandant. Seine Kameraden nennen ihn ein Urgestein. Leicht fällt es ihm nicht. „Ich bin ein eingefleischter Feuerwehrmann“, sagt Walter Honold . Niemand im Kreis

    Zwei Mal wurde die Altersgrenze für den aktiven Dienst im Bayerischen Feuerwehrgesetz angehoben, erst auf 63 Jahre, dann auf 65. „Ich hatte Glück. Ein halbes Jahr vor meinem 63. Geburtstag wurde die

    Den schlimmsten Einsatz erlebte Walter Honold 1987

    Manche wollten sich damals auch nur die Feuerschutzabgabe in Höhe von 50 Mark pro Jahr sparen und schlossen sich der Feuerwehr an. Erst fiel die Abgabe weg, dann die Wehrpflicht . Beides hatte Nachteile für die

    "Zwei Brände gleichzeitig, das gibt es selten"

    Drei Jahre zuvor geschah etwas Kurioses: Honold arbeitet seit 1984 als Hausmeister bei Regens Wagner in Dillingen . An der Stelle der heutigen Direktion stand damals die Gaststätte Wagenbrenner – und eines Tages 1984 brannte es dort. Gleichzeitig aber suchte ein Dillinger Feuerwehrkamerad Hilfe, weil sein Stadel in Flammen stand. „Damals haben wir Lauingen nachalarmiert. Zwei Brände gleichzeitig, das gibt es selten“, erinnert sich der 64-Jährige. Ein Jahr später brannte das Galvanikbecken bei der Bosch Siemens Hausgeräte GmbH. Die Lauinger, die Dillinger und die Werksfeuerwehren waren im Einsatz. Der nächste Großbrand war erst 32 Jahre später, 2017, das Dillinger Rathaus. „Wir haben im Schnitt 135 bis 150 Einsätze im Jahr, von der Türöffnung bis zum Zimmerbrand. Aber so was richtig Großes hatten wir ansonsten in all den Jahren nicht – in Dillingen . Drumherum schon“, betont Honold. So packten die Dillinger etwa beim Großbrand einer Lauinger Firma an Silvester mit an. Man unterstütze die Feuerwehren vor Ort, man dränge sich nie auf. Das gute Miteinander der verschiedenen Gruppen im ganzen Landkreis sei inzwischen selbstverständlich geworden, egal ob bei Übungen oder bei Einsätzen.

    Sein Nachfolger ist schon bestimmt

    Honold hat viele Entwicklungen erlebt und fünf Kommandanten „überstanden“, sagt er und lacht. Er wollte nie in die erste Reihe, er sei der Praktiker, was man an den kräftigen Händen sieht. Dass er Markus Pfeifer überreden konnte, das Amt des Ersten Kommandanten zu übernehmen, sei ein großes Glück gewesen. „Das war ideal. Der macht das spitze.“

    Ohne Altersgrenze wäre Honold noch länger der Zweite geblieben. Man merkt es, der 64-Jährige brennt für seine Feuerwehr . Mit Begeisterung führt er durch die Gerätehalle, stellt sein Lieblingsfahrzeug vor (das ist auch schon 30 Jahre alt), erklärt die neue Technik. „Doch, ich fühl mich hier schon zu Hause.“ Wie es sein wird, wenn das Martinshorn durch die Stadt dröhnt, aber bei ihm daheim weder Funk noch Telefon anspringen? „Das schaffen wir schon“, sagt er und lacht tapfer. Am Montag, seinem 65. Geburtstag, geht die Familie abends zusammen essen. Sein Nachfolger bei der Dillinger Wehr steht da schon fest: Jochen Bucher übernimmt den Posten.

    Wie Honold sich weiterhin die Zeit vertreibt? „Vielleicht verlängere ich meinen Hausmeisterjob auch noch um ein Jahr, damit ich beschäftigt bin.“ Außerdem will er seinem Enkel das Schwimmen beibringen. Und im Feuerwehrmuseum wird ja auch immer Hilfe gesucht.

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