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Dillingen: 450 Tonnen Stahl fürs neue Dillinger Parkhaus

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450 Tonnen Stahl fürs neue Dillinger Parkhaus

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    Es läuft: Der Bau des Parkhauses am Dillinger Bahnhof hat begonnen. Dort werden etwa 450 Tonnen Stahl verbaut.
    Es läuft: Der Bau des Parkhauses am Dillinger Bahnhof hat begonnen. Dort werden etwa 450 Tonnen Stahl verbaut. Foto: Berthold Veh

    In vielen anderen Kommunen in der Region hätte es vermutlich einen symbolischen ersten Spatenstich gegeben. Denn das neue Dillinger Parkhaus ist nicht billig. Etwa 7,5 Millionen Euro wird der Bau kosten, den das Kommunalunternehmen der Stadt errichten lässt.

    Bisher gab es dort in der Nähe des Dillinger Bahnhofs und neben dem neuen Haus der Wirtschaft rund 130 Parkplätze. In absehbarer Zukunft werden dort 300 Fahrer auf fünf Ebenen ihre Schlitten parken können. Anstelle eines Spatenstichs haben sich am Montagabend Dillinger Stadträte vor ihrer Sitzung auf der Baustelle umgesehen.

    Bauleiterin Verena Schweyer
    Bauleiterin Verena Schweyer Foto: Berthold Veh

    Das Dillinger Parkhaus wird 80 Meter lang und 27 Meter breit

    Bauleiterin Verena Schweyer von der Donauwörther Firma Obel-Architekten, die auch schon das Haus der Wirtschaft geplant hat, informierte über den Baufortschritt. Nach den Abräumarbeiten stellt ein Unternehmen nun für die Gründung des Bauwerks etwa 150 Pfähle her, die bis zu 9,50 Meter tief in den Boden gebohrt werden. In dem 80 Meter langen und 27 Meter breiten Parkhaus werden etwa 450 Tonnen Stahl verbaut, erläuterte die Architektin. Vor der Einfahrt im Westen des Grundstücks in Richtung Bahnhof entstehen zusätzlich 24 Parkplätze im Freien, insgesamt vier Stellplätze draußen und im Parkhaus sind für Menschen mit Behinderung vorgesehen. Schweyer nannte viele Details, etwa die Versickerung des Regenwassers auf dem Grundstück und die Begrünung des Bauwerks, das im Übrigen kein Dach hat. Nur die Auffahrtrampen sind im obersten Bereich überdacht. Aus Gründen des Lärmschutzes werden auf der West- und Südseite in Richtung Stadtmitte zusätzliche Abdeckungen angebracht, die Fassade ist deshalb nahezu halb geschlossen.

    In der Bahnhofstraße hat die Stadt Dillingen zusätzliche provisorische Parkplätze geschaffen. Später wird dort wieder der Fuß- und Radweg zum Parkhaus verlaufen.
    In der Bahnhofstraße hat die Stadt Dillingen zusätzliche provisorische Parkplätze geschaffen. Später wird dort wieder der Fuß- und Radweg zum Parkhaus verlaufen. Foto: Berthold Veh

    Einige Punkte sind, wie die Stadträte auf ihre Nachfrage hin erfuhren, noch nicht genau geklärt. Beispielsweise, ob eine Schranke an der Einfahrt (es gilt Einbahnstraßenregelung) zu den halbversetzten Parkebenen angebracht werden soll. Oberbürgermeister Frank Kunz sagte, dass es mit der in Dillingen üblichen Parkscheinregelung funktionieren könnte. Auch die Anzahl der Ladesäulen steht noch nicht fest. Offensichtlich soll mit einer Ladesäule begonnen und dann bei Bedarf aufgestockt werden. Die Ladestation bei den Donau-Stadtwerken sei immer noch kaum belegt, hieß es.

    Die Parkplätze sind 2,75 Meter breit, damit man leicht hineinkommt

    Fest steht allerdings, dass die Parkplätze eine stattliche Breite von 2,75 Metern bekommen werden. Dritter Bürgermeister Peter Graf sagte: „Uns war es wichtig, dass die Parkplätze breit genug sind.“ Der CSU-Stadtrat wollte zudem wissen, ob die Toilettenanzahl ausreichend sei. Bauleiterin Schweyer erläuterte, dass es eine Behindertentoilette, ein Damen-WC und ein Herren-Klo geben wird. An ein Leitsystem, das die Anzahl der freien Parkplätze anzeigt, ist vorerst nicht gedacht, teilte Kunz mit. Im neuen Parkhaus sollen vorwiegend Langzeitparker ihre Autos abstellen, damit auf dem Areal beim Dänischen Bettenlager Parkplätze frei werden.

    Der Vorsitzende des Kommunalunternehmens, Michael Bregel, erklärte, dass 160 der insgesamt 300 Parkplätze nach den Richtlinien des öffentlichen Personennahverkehrs gefördert werden. Um die Parkplatznot während des Baus zu lindern, hat die Stadt in der Bahnhofstraße zusätzlich provisorische Parkplätze geschaffen. Fußgänger und Radler müssen in dieser Übergangszeit auf die andere Straßenseite ausweichen. Oberbürgermeister Kunz wies auf den zusätzlichen, kostenlosen Shuttlebus hin, der seit drei Wochen vom Festplatz aus über die Haltestelle Bayerisch-Hof-Platz im 15-Minuten-Takt zum Bahnhof fährt. Um die stressige Parkplatzsuche zu vermeiden, „wäre dies eine Option, die man nutzen könnte“, riet der Rathauschef.

    Ein kostenloser Bus-Service vom Festplatz Donaupark bis zum Bahnhof soll die stressige Parkplatzsuche im Dillinger Zentrum vermeiden.
    Ein kostenloser Bus-Service vom Festplatz Donaupark bis zum Bahnhof soll die stressige Parkplatzsuche im Dillinger Zentrum vermeiden. Foto: Berthold Veh

    Die Dillinger nehmen den kostenlosen Bus-Service bisher nicht recht an

    Die Akzeptanz bei den Autofahrern ist bisher allerdings nicht allzu groß. Ordnungsamtsleiter Roland Hungbaur nannte Zahlen: „Es sind täglich etwa 25 bis 30 Menschen, die vom Stadtbus vom Festplatz bis zum Bahnhof befördert werden.“ Fragt sich nur, wo die anderen etwa 100 Autofahrer, die bisher in der Bahnhofstraße geparkt haben, einen Stellplatz finden.

    Architektin Schweyer nannte den zeitlichen Rahmen für das Millionenprojekt. „Etwa ein Jahr“ werde es dauern, bis das Parkhaus am Dillinger Bahnhof steht. Stadtbaumeister Adler, der Ende des kommenden Jahres in den Ruhestand treten will, meinte dazu trocken: „Vor meinem Rausschmiss soll das Parkhaus fertig sein.“

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