Die Schulen, Kindergärten und Kitas sind ab Montag geschlossen. Auch bei uns im Landkreis Dillingen. Eine Präventionsmaßnahme gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus. Aber was bedeutet das? Wer passt auf die Kinder auf? Dürfen die Eltern zuhause bleiben oder müssen sie in die Arbeit? Und ist es nicht viel zu riskant, die Kinder von Oma und Opa behüten zu lassen? All die Fragen stellt sich auch Viktoria Meringer. Sie ist zweifache Mama und arbeitet in Teilzeit bei der Oberen Stadtapotheke in Dillingen. „Wir sind in der Situation, dass ich im Gesundheitsbereich arbeite und so wohl vorrangig zur Arbeit gehen muss. Damit müsste mein Mann daheim bleiben, um auf die Kinder aufzupassen. Er ist bei uns derjenige, der Vollzeit arbeitet. Keine Ahnung, wie das alles funktioniert. Es fehlen einfach noch klare Ansagen“, sagt sie.
Online-Unterricht am Sailer-Gymnasium Dillingen
Viktoria Meringer hat zwei Kinder. Ihre elfjährige Tochter geht auf das Sailer-Gymnasium in Dillingen zur Schule, ihr fünfjähriger Bub ist im Kindergarten in Schretzheim. Bruder und Schwester sind ab Montag, so Stand am Freitag, daheim. Wohl, so schildert es Mama Viktoria, sei es immerhin möglich, dass die Tochter übers Internet unterrichtet werden könne. Aber das löse nicht die Problematik um die Aufsicht. „Im schlimmsten Fall muss ich bei meinem Chef bitten, dass ich Schichtdienst machen kann und ich mich so an die Zeiten meines Mannes anpasse“, sagt Meringer. Ihr Chef, Dr. Matthias Schneider, habe bereits zugesichert, dass er seine Mitarbeiterin unterstützen wolle. „Die Eltern meines Mannes sind beide berufstätig und meine Mutter ist gesundheitlich nicht fit. Ich will niemanden das Risiko antun.“
Mama und Krankenschwester in einer großen Klinik
Nicht einfach ist die Situation auch für eine Krankenschwester mit drei Kindern aus dem Landkreis Dillingen, die am Montag zur Arbeit in die Klinik muss. Im Kindergarten gebe es eine Notbetreuung, aber nur wenn beide Elternteile in systemrelevanten Berufen (Krankenhaus, Polizei etc.) beschäftigt sind, teilt die Mutter mit, die namentlich nicht genannt werden will. Ihre Lösung: „Oma und Opa haben sich bereit erklärt, dass sie unsere Kinder betreuen“, sagt die Krankenschwester. Ein bisschen Sorge habe sie, dass sich ihre Eltern anstecken könnten. Aber sie seien fit, das Risiko sei gering. Deutschland sollte ihren Worten zufolge von Italien lernen und alles dafür tun, dass sich Coronavirus nicht so schnell ausbreitet. (mit bv)
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