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Coronavirus: Corona-Krise zwingt Regens Wagner zum "Umzug"

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Corona-Krise zwingt Regens Wagner zum "Umzug"

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    Nicht nur Schwesternzimmer wurden geräumt, sondern auch die Tagesstätte für Senioren. Der Raum ist nun ein Quarantäne-Bereich.
    Nicht nur Schwesternzimmer wurden geräumt, sondern auch die Tagesstätte für Senioren. Der Raum ist nun ein Quarantäne-Bereich. Foto: Ingrid Weber/Regens Wagner

    Bei Regens Wagner in Dillingen entstand durch das Corona-Virus eine Situation, die seit Jahrzehnten nicht vorgekommen ist. Für die Einrichtung einer Quarantäne-Station im ersten Obergeschoß des Schwesternbaus mussten vier Schwestern alle ihre persönlichen Dinge packen und aus ihrem gewohnten Zuhause umziehen. Solche Veränderung sind für die Schwestern – alle mehr als 70 Jahre alt – nicht einfach. Aber die Notwendigkeit dieser Maßnahme zum Schutz der Bewohner war laut Pressemitteilung schnell für alle Beteiligten klar. Und mit tatkräftiger Unterstützung von Mitschwestern und Hausmeistern war die Umzugsaktion schnell geschafft.

    Zwei Quarantäne-Bereiche werden eingerichtet

    Für den Fall, dass es zu einer Infektion mit Covid-19 kommen sollte, sind zwei Quarantäne-Bereiche eingerichtet worden. Um schnell reagieren zu können, gibt es zum einen das Stockwerk im Schwesterngebäude, das für Bewohner gedacht ist, die Kontakt zu einer infizierten Person hatten und deshalb isoliert werden müssen. Für jeden Bewohner gibt es dort ein Einzelzimmer mit Nasszelle. Hier erweisen sich die Struktur des Schwesterngebäudes und die Bereitschaft der Schwestern ein Stockwerk zur Verfügung zu stellen als Glücksfall für die Einrichtung.

    Zum anderen gibt es eine Quarantäne-Station für Bewohner, die an Corona erkrankt sind. Dafür wurde in der Tagesstätte für Senioren ein Stockwerk eingerichtet.

    Menschen mit Behinderung betreuen

    Oberin Sr. M. Judith Harrer berichtet, dass die Schwesternschaft so wie zu den Zeiten, als sie noch aktiv bei der Betreuung der Menschen mit Behinderung bei Regens Wagner beteiligt war und sich in den Dienst der Menschen stellte, jetzt wieder für den Schutz der Bewohner eigene Gewohnheiten aufgab und sich somit in den Dienst von Anderen stellen.

    Eine Schwester, die vom Umzug betroffen war, erzählt, dass sie erst etwas wehmütig war. Sie wollte den schönen Ausblick aus ihrem bisherigen Zimmerfenster nicht missen. Doch nach dem Umzug und der ersten Eingewöhnung an die neue Umgebung und die Zimmernachbarinnen ist sie sicher: „Hier passt es jetzt. Es ist eine Fügung Gottes, die ich so nicht erwartet hätte.“ Und im 4. Stock des Schwesternbaus ist der Ausblick sogar noch viel schöner. Weiter oben sieht man viel mehr vom Himmel. Und die bunten Glasfenster des Haupttreppenhauses gegenüber vom Innenhof sind auch viel besser zu sehen.

    Die Schwestern wissen gerade jetzt in Zeiten der Ausgangsbeschränkungen ihre Gemeinschaft sehr zu schätzen. Ein Vorteil, den viele alleinlebende Menschen in dieser Krisenzeit leider missen.

    Verständnis für die Maßnahmen

    Bei Regens Wagner Dillingen werden etwa 350 Menschen unterschiedlichen Alters stationär in Wohngruppen begleitet. Neben vielen Sicherheitsvorkehrungen, Hygienemaßnahmen und der Wahrung von Abstand, tragen alle Mitarbeiter in den Wohnbereichen Mund-Nasen-Schutzmasken, um die Bewohner zu schützen. Diese werden in der Einrichtung selbst genäht (wir berichteten). Das Verständnis der Bewohner für diese Maßnahmen ist sehr unterschiedlich, was das Bewältigen solcher Krisensituationen wie der Aktuellen, nicht ganz einfach macht. Bei allem steht die Sicherheit der Bewohner und Mitarbeiter an erster Stelle, betont Gesamtleiter Stefan Leser.

    Die Quarantäne-Stationen sind nur über Hygieneschleusen zu erreichen. Für die Mitarbeiter auf diesen Stationen steht neben der nötigen medizinischen Schutzkleidung auch eigene Dienstkleidung zur Verfügung. Gleichzeitig muss eine adäquate Versorgung mit Essen, Wäsche und Medikamenten sichergestellt sein. Deshalb wurden in vielen Vorüberlegungen und Diskussionen diese zwei Bereiche geschaffen, die dem gerecht werden. Wobei alle hoffen, dass die Bewohner der Einrichtung gesund bleiben und die Quarantäne-Stationen nicht in Anspruch genommen werden müssen. (pm)

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