Es ist eine Frage, die im Kesseltal, aber auch darüber hinaus, in den vergangenen Monaten immer wieder zu hören war: Wann ist die Wallfahrtskirche Buggenhofen endlich wieder offen? Als Pilgerstätte zur Gottesmutter Maria ist die im idyllischen Hahnenbachtal gelegene, kleine Kirche bei den Gläubigen seit Jahrhunderten beliebt. Ihre Anziehungskraft ist ungebrochen und reicht bis in das Gründungsjahr 1471, also sogar in die vorreformatorische Zeit zurück. Damit gilt die Kirche Mariä Himmelfahrt als eine der ältesten Marienwallfahrten in ganz Bayern.
Hier finden Gläubige Ruhe und Besinnung
Und mit ihren zahlreichen Kunstwerken wie etwa den Fresken und Gemälden von Johann Baptist Enderle, den Stuckarbeiten von Laurentin Hieber und den Holzplastiken von Johann Georg Bschorer gilt die Buggenhofener Kirche auch als Rokokojuwel, das Vergleiche mit großen Kirchen jener Zeit nicht zu scheuen braucht. Zumal die Gläubigen hier Ruhe und Besinnung noch viel eher finden als in den großen, umtriebigen Wallfahrtsstätten, wie von den Besuchern im Hahnenbachtal immer wieder zu hören ist.
Seit Anfang Juni vergangenen Jahres war das Gotteshaus wegen dringender Sanierungsarbeiten geschlossen. Beinahe tausend Quadratmeter Wand- und Deckengerüst wurden aufgestellt, ehe es dann im vergangenen Sommer unter der Gesamtleitung des Architekturbüros Lux aus Neusäß und der Beteiligung einer ganzen Reihe von Fachfirmen und Restauratoren an die Grob- und Feinarbeiten ging. Zunächst mussten zahlreiche Risse und Hohlstellen im Wand- und Deckenbereich geöffnet, hinterspritzt und gekittet werden.
Stuck fachgerecht restauriert
Soweit die vor exakt 250 Jahren aufgetragenen Stuckarbeiten mit betroffen waren, wurden diese natürlich fachgerecht in die Restaurierung mit einbezogen. Im Rahmen der gesamten Reinigung und Restaurierung der Raumschale wurde auch die Vergoldung behutsam verfestigt, um weiteren Schäden vorzubeugen. Daneben stand auch die komplette Erneuerung der Elektrik sowie der Heizungsanlage an, und es wurde eine Lüftungsanlage neu installiert, die es zuvor nicht gegeben hatte. Schließlich wurden auch noch die Bleiverglasungsfenster neu instand gesetzt und auch hier Schäden beseitigt, die mit der Zeit aufgekommen waren.
Ob die Kostenschätzung mit einem Volumen von 545000 Euro eingehalten werden kann, ist derzeit noch offen, wie der neue Kirchenpfleger Florian Brenner zu berichten weiß. Sein Schwiegervater Wilhelm Steinle hatte dieses Amt zuvor über Jahrzehnte inne und war auch mitverantwortlich, als 2016 bereits der Dachstuhl der Kirche instand gesetzt wurde. Die Kirchenstiftung des nicht einmal 60 Einwohner zählenden Dörfleins jedenfalls freut sich über Finanzzuschüsse von der Bischöflichen Finanzkammer Augsburg, dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, der Viermetzstiftung Augsburg, der Bayerischen Landesstiftung, vom Bezirk, Landkreis und der Marktgemeinde Bissingen sowie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Und trotzdem wird noch ein sechsstelliger Eigenanteil für die kleine Kirchenstiftung Mariä Himmelfahrt bleiben, die zur Pfarreiengemeinschaft Bissingen gehört.
Erster Gottesdienst am 19. März?
Geht es nach Pater George Vadakkinezhath, dem auch für Buggenhofen zuständigen Ortspfarrer aus dem benachbarten Bissingen, soll der erste Gottesdienst in der Kirche Mariä Himmelfahrt am 19. März stattfinden. Ganz sicher ist dies allerdings noch nicht, auch wenn die letzten Gerüste mittlerweile abgebaut wurden. Restarbeiten gibt es nämlich noch einige zu erledigen. Und auch nach der Wiedereröffnung stehen noch weitere Restaurierungsarbeiten im Bereich der Altäre und der Beichtstühle auf dem Programm.
Schließlich soll die gesamte Kirche im Jahr 2021 innen wie außen wieder in vollem Glanz erstrahlen. Dann gilt es, mit dem 550-jährigen Bestehen der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt ein großes und stolzes Jubiläum zu feiern.
Bei einem anderen Sakralbau im Landkreis geht die Sanierung ebenfalls weiter: Die Arbeiten in der Margaretenkapelle vom Kloster Maria Medingen schreiten voran