Ralf Kindelmann wirkt zuversichtlich, als er die Bühne in der Bachtalhalle betritt. Sakko und Hemd sind in zurückhaltenden Farben gehalten, die Krawatte hat er Zuhause gelassen. Und sein Zuhause ist und war schon immer Syrgenstein, wie er bereits bei der Begrüßung betont. Er weiß, dass das bei den rund 650 Zuschauern der Podiumsdiskussion zur Bürgermeisterwahl gut ankommt. Seine Vorstellung hält er kurz. Er ist bei der Raiffeisenbank beschäftigt und seit 2008 im Syrgensteiner Gemeinderat tätig. Auf den Abend freue sich der 43-Jährige.
Kindelmann kennt sich mit den Feuerwehren in Syrgenstein aus
Kindelmann, der für die CSU antritt, muss sich auf dem Podium erst einmal akklimatisieren. Während der ersten Fragerunde zum Thema Ortsentwicklung wirkt Kindelmann ein wenig nervös, redet am Thema vorbei. Der Redaktionsleiter der Donau-Zeitung, Berthold Veh, wiederholt die Frage und Kindelmann merkt an, dass ihm als Erster eine Frage gestellt wurde. Das wirkt weniger souverän – aber menschlich.
Während Kogge und Steiner antworten, macht sich der ledige Bankfachwirt viele Notizen. Was er von den Antworten der Konkurrenz hält, zeigt er durch Kopfnicken oder -schütteln. Vor allem mit Steiner scheint Kindelmann selten einer Meinung zu sein. Während sie die Qualität der Internetanbindung gut findet, widerspricht ihr Kontrahent energisch. Als es um die konfliktbeladene Zusammenlegung der Freiwilligen Feuerwehren geht, kann Kindelmann als langjähriges Mitglied mit Insiderwissen punkten. Er möchte hierfür „kameradschaftliche Maßnahmen“ treffen, wie gemeinsame Übungsstunden.
Bürgermeisterkandidat Ralf Kindelmann taut auf
Im Laufe des Abends taut der Christsoziale immer mehr auf. Die Antworten werden konkreter. Seine Miene hellt auf und er streut hier und da witzige Bemerkungen ein. Besonders bei den bunten Themen gewinnt er an Sympathie. Dazu tragen drei Auflockerungsrunden mit persönlichen Fragen bei. Auf den zu vervollständigenden Satz „Im Rathaus will ich nicht…“, antwortet er schlagfertig: „die falsche Person am Bürgermeistertisch sitzen sehen.“ Lacher und Applaus bekommt er zuhauf.
Kindelmann bleibt trotz der Konkurrenzsituation charmant. Auf die Frage, ob er lieber mit Dieter Kogge oder Hundebesitzerin Mirjam Steiner wandern gehen würde, antwortet er souverän. „Ich nehme Frau Steiner mit. Dann hätte mein Hund auch Spaß.“