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Bürgermeisterwahl: In Lauingen gibt es eine Stichwahl

Bürgermeisterwahl

In Lauingen gibt es eine Stichwahl

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    Matti und Katja Müller treten zur Stichwahl an.
    Matti und Katja Müller treten zur Stichwahl an. Foto: Jakob Stadler

    Es war spannend bis weit nach Mitternacht. Doch dann stand fest: In Lauingen wird es am Sonntag, 28. Oktober, eine Stichwahl geben. Zur großen Überraschung ist die einzige Kandidatin aus

    Katja Müller erhielt 44,5 Prozent, Matti Müller 39,4 Prozent und Claudia Stocker 16,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,9 Prozent.

    Ein erstes Zeichen, dass auch eine Bürgermeisterwahl stattfindet, kam erst um 20.15 Uhr ins Lauinger Rathaus. Veitriedhausen meldete sein Ergebnis. Eine Tendenz ließ sich nicht ableiten, denn enger hätte es kaum sein können. Im Stadtteil erhielt Claudia Stocker 34,4, Matti Müller 33,3 und Katja Müller 32,2 Prozent der Stimmen. Da bekannt war, dass das Ergebnis spät kommen würde, war es zu dieser Zeit auch noch recht leer im Rathaus. Dass der Ortsteil so viel früher als der Rest der Stadt ein Ergebnis verkünden konnte, lag auch daran, dass dort nur 90 Stimmen ausgezählt werden mussten. Die Wahlzettel der Briefwähler wurden zusammen mit den anderen im Rathaus ausgewertet.

    Schon die ersten Stimmen verrieten eine erste Tendenz

    Ab kurz nach 22 Uhr folgten andere Stimmbezirke. Und es zeigte sich eine erste Tendenz: Nach etwa 2000 ausgezählten Stimmen lagen die beiden Müllers mit jeweils knapp über 40 Prozent klar in Führung, Claudia Stocker (FDP) stand bei 15,6 Prozent. Nach Stimmbezirk neun von 13 übernahm Katja Müller (CSU) die Führung mit 44,2 Prozent vor Matti Müller (SPD, 39,7 Prozent) und Claudia Stocker (16,1 Prozent). Das Rathaus hatte sich gefüllt, dutzende Lauinger fieberten mit.

    Kurz vor Mitternacht: Immer noch fehlen zwei Stimmbezirke

    Um 23.50 Uhr waren elf von 13 Stimmbezirken ausgezählt: Katja Müller führte mit 44,8 Prozent der Stimmen vor Matti Müller mit 39,2 Prozent.

    Katja Müller gab zuvor zu, „ein bisschen aufgeregt“ sei sie doch. Dass es so eng werden würde, habe sie nicht geahnt, das Ergebnis sei schwer einzuschätzen gewesen. „Man bekommt ja die Stimmung aller Bürger nicht so genau mit.“ Sie selbst habe viel positives Feedback bekommen, „aber man kann ja nicht einschätzen, wie viel die anderen bekommen“. Angesichts der zu diesem Zeitpunkt 1288 Stimmen sagte sie: „Das freut mich auf jeden Fall.“

    Matti Müller stand einige Meter neben ihr. Er sagt: „Natürlich bin ich aufgeregt.“ Aber der Trend sei klar, ahnte er: „Es wird wohl eine Stichwahl geben.“ Er werde bis zur letzten Minute kämpfen, wie er es schon für die Hauptwahl gemacht habe. „Ich bin zuversichtlich“, sagte er.

    Claudia Stocker, die Kandidatin der FDP, hatte den Abend zuerst in der Osteria zur Traube in Dillingen verbracht und dann im Schlösslekeller. Um halb ein Uhr morgens erschien sie schließlich im Rathaus. Sie sagte: „Natürlich bin ich enttäuscht. Aber es ist der Wählerwille der Lauinger Bürgerinnen und Bürger. Und den akzeptiere ich. Und für mich geht es weiter.“

    Als das endgültige Ergebnis verkündet wurde, war es im Rathaus schon deutlich leerer. Bis 1.20 Uhr hatte nur ein Teil ausgeharrt - schließlich ruft die Arbeit am Montag.

    Auch für Katja Müller, die am Montag in Ichenhausen zum Dienst erscheint. "Ich gehe ganz normal arbeiten", sagt sie. Sie habe jetzt etwas mehr Zeit, da wolle sie noch ein paar Projekte abschließen. Doch der Wahlkampf geht natürlich weiter: "Ich habe leider nicht alle Hausbesuche geschafft, ein paar Straßenzüge fehlen noch." Die wolle sie nun angehen und sich persönlich vorstellen.

    Auch Matti Müller will seinen Haustürwahlkampf "vom ersten bis zum letzten Tag" fortführen. Schließlich sei er erfolgreich. "Vor acht Wochen hat mich hier noch keiner gekannt. Ich bin stolz auf das Ergebnis." Und in zwei Wochen "werden die Karten neu gemischt".

    Er werde am Montag ausschlafen - weil es ja doch spät geworden ist. Da er Frühaufsteher sei, werde er trotzdem nicht so lange im Bett liegen. Dann wolle er sich mit der Partei zusammensetzen und das Vorgehen besprechen. "Die Wahlanalyse quasi."

    Briefwahl zur Stichwahl?

    Die Stichwahl ist am Sonntag, 28. Oktober. Claudia Stocker sagte in der Nacht auf Montag: „Natürlich gehe ich da wählen.“

    Auch für die Stichwahl ist übrigens eine Briefwahl möglich. Wer schon für die erste Wahl Briefwahl beantragt hat, bekommt die Unterlagen automatisch zugeschickt. Wer am 14. Oktober im Wahllokal war, kann für die Stichwahl gesondert eine Briefwahl anmelden.

    Im Gesetz ist auch geregelt, was im unwahrscheinlichen Fall eines exakten Gleichstandes passiert: Dann entscheidet das Los, wer der nächste Bürgermeister wird.

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