Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Blindheim: Supermarkt in Blindheim: Der Investor steht fest

Blindheim

Supermarkt in Blindheim: Der Investor steht fest

    • |
    Die Hans Mayr Hochbau GmbH in Neuburg an der Donau hat den Zuschlag bekommen. Der Gemeinderat Blindheim hat sich entschieden, dass das Unternehmen sich um die Ansiedlung eines Supermarktes auf der Gewerbefläche „An der Bahn“ bemühen soll. Dieses Bild wurde bei der öffentlichen Vorstellung vor wenigen Wochen gezeigt – eine erste Idee, keine fixe Planung.
    Die Hans Mayr Hochbau GmbH in Neuburg an der Donau hat den Zuschlag bekommen. Der Gemeinderat Blindheim hat sich entschieden, dass das Unternehmen sich um die Ansiedlung eines Supermarktes auf der Gewerbefläche „An der Bahn“ bemühen soll. Dieses Bild wurde bei der öffentlichen Vorstellung vor wenigen Wochen gezeigt – eine erste Idee, keine fixe Planung.

    Die wenigen Zuschauer, die vor Ort sind, dürfen erst in die Halle, nachdem der Corona-Test negativ ausgefallen ist. Dieses Prozedere können sich am Donnerstagabend viele Bürger dagegen sparen – und trotzdem an wohl einer der spannendsten Entscheidungen ihrer Gemeinde live teilnehmen. Per Internetstream wird auch diese Sitzung des Blindheimer Gremiums in der Gemeindehalle in die Wohnzimmer übertragen. Im Vorfeld haben die interessierten Bürger erneut einen Link mit Zugangsdaten zugeschickt bekommen, um sich dann einloggen zu können. Und das machen am Donnerstag mehr als hundert Blindheimer.

    Die Diskussionen in Blindheim sind emotional

    Denn sie alle wollen wissen, für welchen Investor sich Bürgermeister Jürgen Frank und seine Räte entscheiden und damit die Richtung vorgeben, was mit der freien Gewerbefläche „An der Bahn“ passiert. Wie berichtet, hat ein Bürgerentscheid einen geplanten Verkauf der Fläche an die ortsansässige Firma Miller im ersten Moment verhindert und damit auch die Idee einer Supermarkt-Ansiedlung ins Spiel gebracht.

    Seither gehen die Meinungen in der kleinen Gemeinde weit auseinander, die Diskussionen um dieses Thema sind emotional. Aber: Es gibt drei Investoren, die sich vorstellen könnten, an dieser Fläche einen Supermarkt zu etablieren. Erst in einer nicht öffentlichen und dann in einer öffentlichen Sitzung haben die Unternehmen Rinkenburger Objektbau Dillingen, Miller Erdbau und Abbruch Blindheim und Hans Mayr Hochbau aus Neuburg ihre unterschiedlichen Ideen und Konzepte vorgestellt. „Wir haben intensiv diskutiert. Alle Konzepte haben ihren Charme sowie ihre Vor- und Nachteile. Ich hoffe, dass sich jetzt der Gemeinderat genug informiert fühlt“, sagt Bürgermeister Frank.

    Fast zu viel. Rätin Silvia Häußler will am Donnerstag bei der Sitzung nicht abstimmen. Sie stellt noch vor Einstieg in die öffentliche Tagesordnung den Antrag, dass die Entscheidung über die Supermarkt-Investoren vertagt werden soll. Zur Verblüffung vieler ihrer Kollegen im Gremium – inklusive Bürgermeister. „Das überrascht mich jetzt doch sehr“, sagt Jürgen Frank, vor allem, nachdem man sich am Mittwoch vor der Sitzung nicht öffentlich erneut zur Meinungsfindung getroffen habe. Silvia Häußler begründet ihren Antrag so: „Da gab es eine neue Information. Mit dem Hintergrund kann ich nicht entscheiden.“ Konkret wolle sie öffentlich nicht genau sagen, was sie meine, nur so viel: „Da war was mit einem Grundstück.“ Für Häußler eine Info, die „elementar wichtig“ für eine Abstimmung sei. Für die Mehrheit des Gremiums ist aber eine Abstimmung und somit der nächste Schritt wichtiger. Sieben zu fünf Stimmen lehnen ihren Antrag ab, der Tagesordnungspunkt bleibt.

    Bei allen Konzepten steht ein Supermarkt im Fokus

    Darüber dürften am Abend auch die vielen Zuschauer vor den Bildschirmen daheim froh sein. Bürgermeister Frank fasst noch mal kurz zusammen, für wen das Blindheimer Gremium nun abstimmt. Da gibt es die örtliche Firma Miller, die eine Teilung der Fläche vorsieht – Gewerbe und Supermarkt. Mit an Bord wäre dabei der erfahrene Bauunternehmer Kimmerle aus Höchstädt. Die Firmen Mayr und Rinkenburger unterscheiden sich laut Bürgermeister nicht im Wesentlichen, beide haben viele Gemeinsamkeiten, vor allem aber Erfahrungen. Die Neuburger Firma setzt bei einem ersten Entwurf tendenziell auf ein blockiges Einkaufszentrum, der Dillinger Konkurrent auf mehrere Gebäude und sieht als Einziger eine Tankstelle auf der Fläche. „Bei allen Konzepten muss der Supermarkt natürlich im Mittelpunkt stehen. Ich bin zuversichtlich, dass was umgesetzt werden kann – aber eine Garantie gibt uns kein Investor. Das wäre auch unseriös“, so Frank.

    Diskussionsbedarf gibt es in seinem Gremium nicht mehr, einzig Michael Audibert fasst aus seiner Sicht noch mal alle Konzepte der Investoren zusammen und nennt Vor- und Nachteile. Er war es auch, der die ganze Supermarkt-Aktion überhaupt in der Gemeinde ins Rollen gebracht hat. Er macht kein Geheimnis daraus, dass ihm die Pläne von Miller nicht gefallen. „Es gibt zwei gute Konzepte“, so Audibert. Und der wichtige, entscheidende Punkt sei für ihn – neben einem Supermarkt – die Planung eines Ärztehauses auf dieser Fläche.

    Die Firma Mayr aus Neuburg macht das Rennen

    Gemeinderat Wolfgang Kapfer betont, dass er weder das eine noch das andere Konzept schlechtmachen wolle. Dennoch dürfe man nicht vergessen, dass man mit einer Entscheidung auch einen örtlichen Betrieb stoppen könnte. „Die Gemeinde muss den Spagat machen zwischen Supermarkt und Unternehmer vor Ort“, so Kapfer. Das könnte mit dem Konzept von Miller klappen. Werner Geis ergänzt, dass für ihn die Firma Mayr am kompetentesten gewirkt habe. Und: „Die Fläche ist absolut zweite Wahl. Das ist gewisser Zweckoptimismus. Mehr nicht.“

    Bürgermeister Frank antwortet: „Natürlich sehen wir die Nöte der Firma Miller. Wir sind aber auf einem guten Weg und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir ein anderes, entsprechendes Platzangebot machen können.“ Eine neue Info, die der Rathauschef am Donnerstag öffentlich sagt – wenn auch noch nicht mehr. Nur so viel: „Der Ball liegt aktuell bei der Firma Miller.“ Und dann bei seinem Gremium. In einem wahlähnlichen Verfahren wird abgestimmt. Erst stehen alle drei Investoren zur Wahl, die Räte müssen ihren Favoriten aufschreiben – laut und mit Namen werden die Abstimmungen vorgelesen. Das Ergebnis nach Runde eins: Für die Firma Mayr: Jochen Goder, Thomas Gerstmeier, Martin Mayer, Bürgermeister Frank; für Miller: Silvia Häußler, Alexander Haller, Siegbert Jaumann, Werner Geis, Wolfgang Kapfer; für Rinkenburger: Michael Audibert, Walter Ritter, Johannes Scherer; damit fällt Rinkenburger raus.

    Es geht in die nächste Runde und zur finalen Entscheidung, die so ausfällt: Firma Mayr: Jochen Goder, Johannes Scherer, Walter Ritter, Michael Audibert, Thomas Gerstmeier, Martin Mayer, Bürgermeister Frank; für Miller: Silvia Häußler, Wolfgang Kapfer, Alexander Haller, Siegbert Jaumann, Werner Geis. Sieben zu fünf Stimmen für die Firma aus Neuburg. „Ich bin froh, dass wir eine Entscheidung getroffen haben. Ich werde sofort Kontakt aufnehmen und die nächsten Schritte klären. Wir wollen zügig vorankommen“, sagt Frank. Damit hat der Gemeinderat entschieden, wer sich um die Ansiedlung eines Supermarktes auf der Gewerbefläche „An der Bahn“ bemühen soll. Ob aber wirklich einer kommt, das ist nicht entschieden. Aber der Versuch, so Frank. Und damit der Wunsch der Mehrheit der Blindheimer Bürger.

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden