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Blindheim: Die "Geisterdebatte" um den Standort für den Supermarkt in Blindheim

Blindheim

Die "Geisterdebatte" um den Standort für den Supermarkt in Blindheim

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    Die Gemeinde Blindheim diskutiert über einen möglichen Supermarkt.
    Die Gemeinde Blindheim diskutiert über einen möglichen Supermarkt. Foto: Rogler

    Es gibt momentan keine Supermarktkette, die am Standort Blindheim interessiert ist, schreiben die Verantwortlichen des Ratsbegehrens in Blindheim anlässlich eines Online-Meetings in einer Pressemitteilung. Richtig sei, dass drei Investoren da sind, die gewisse Chancen sehen, in Blindheim einen Discounter anzusiedeln. Aber die Rolle eines Investors beschränkt sich darauf, auf einem geeigneten Grundstück ein Gebäude zu errichten und dieses anschließend an einen Supermarktbetreiber zu vermieten. „Ein Investor ist noch lange kein Supermarkt, wir führen hier eine Geisterdebatte“, merkte zweiter Bürgermeister Jochen Goder kritisch an. „Dies ist leider nur eine von mehreren missverständlich dargestellten Tatsachen, welche aktuell in Umlauf sind“, stellte dazu Gemeinderat Thomas Gerstmeier fest.

    Bürgermeister Jürgen Frank berichtete von seinen Gesprächen mit den Investoren. Diese weisen sehr wohl darauf hin, dass die Chancen auf eine kurzfristige Umsetzung ihrer Pläne gering sind. Allein mit den 1740 Einwohnern der Gemeinde Blindheim ist ein wirtschaftlicher Betrieb eines Marktes nicht möglich. Auch nicht, wenn man Schwenningen und Gremheim mit einbezieht. Rentabel wird es nur, wenn viele Kunden von der B 16 kommen. Dazu muss ein Standort von dort sehr gut sichtbar und auf kürzestem Weg erreichbar sein. Nach dem Ausbau der B 16 gilt das für die Gewerbefläche „An der Bahn“ aber nicht mehr, da eine neue Auffahrt voraussichtlich in Richtung Schwenningen wandert. Daher tendierten auch die Interessenten eher zu Grundstücken, die näher bei dieser neuen Auffahrt liegen.

    Die Verantwortlichen hoffen auf die B16-Umfahrung

    „Ein Supermarkt ja, aber auf dem passenden Grundstück. Nichts wäre schlechter für die Gemeinde als ein Supermarkt, der nach drei Jahren wieder schließt, weil es sich nicht rentiert hat“, fasste dritter Bürgermeister Johannes Scherer die Diskussion zusammen.

    Klar wurde in der Online-Besprechung auch, dass ein Supermarkt auch negative Folgen haben könnte. Die örtlichen Nahversorger in den beiden Ortsteilen Blindheim und Unterglauheim, wie die beiden Bäcker, die beiden Getränkemärkte und die Hofläden, würden die neue Konkurrenz sicher sehr deutlich spüren. „Da besteht die große Gefahr, dass wir durch die Ansiedlung eines Supermarkts draußen an der Bundesstraße die noch vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten in den Dörfern zerstören. Das widerspricht ganz klar den Zielen der Gemeinde, die Dorfzentren mehr zu stärken“, wies Gemeinderat Werner Geis auf diesen Konflikt hin.

    Einig war sich die Runde laut Pressemitteilung, dass die Ansiedlung eines Supermarkts wohl von der Mehrheit der Bevölkerung begrüßt würde. Aber hier sollte nichts übers Knie gebrochen werden. In fünf bis zehn Jahren, wenn die B 16 wahrscheinlich ausgebaut und die Umfahrung Blindheim vielleicht verwirklicht ist, ergeben sich an der neuen B 16-Auffahrt optimale Grundstücke für den Betrieb eines Supermarkts. „Und wer weiß, vielleicht ist der Standort dann sogar so gut, dass wir einen Vollsortimenter wie Edeka oder Rewe anlocken könnten“, schloss Bürgermeister Jürgen Frank die Diskussion. (pm)

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