Ein Bürgerbegehren, mehrere Gerichtstermine, zig Unterschriftenlisten, zwei Strafanzeigen sowie seit Jahren Beleidigungen und Vorwürfe. Und jetzt auch noch eine außerordentliche Bürgerversammlung. Damit hat der Wasserstreit in Bissingen am Donnerstag einen weiteren, traurigen Höhepunkt erreicht. Nicht, weil diese Zusammenkunft stattfand. Sondern, weil sehr schnell deutlich wurde: Es hilft nur noch ein radikaler Schnitt. Zumindest ist klar, dass bei diesem Thema die Bissinger keinen gemeinsamen Nenner mehr finden werden.
Die Meinungen in Bissingen sind verhärtet
Die Situation ist komplett zerfahren, bestehende Meinungen ändern sich nicht mehr. Der gute Umgangston ist schon längst vergessen. In der Marktgemeinde sind Lager entstanden. Die, die das Thema Wasser nicht mehr hören können. Und die, die immer wieder versuchen, auf gemachte Fehler hinzuweisen. Mit allen Mitteln wird gekämpft. Auf beiden Seiten. Und das ist für eine kleine Gemeinde, wie sie Bissingen ist, schade. Es ist schlimm. Der Wasserstreit belastet das komplette Dorfleben. Ist es das wert?
Bürger dürfen genau hinschauen
Es ist wichtig und auch absolut richtig, dass sich Bürger engagieren und genau hinschauen. Unabhängig davon, ob man Mitglied im Gemeinderat ist oder nicht. Ein jeder Bewohner trägt ein Stück Verantwortung für seine Heimat mit. Dazu gehört es auch, sich für die Themen im Ort zu interessieren und sich damit auseinanderzusetzen – im Rahmen seiner Möglichkeiten. Denn dieses Ausmaß, das der Wasserstreit in Bissingen mittlerweile angenommen hat, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Es ist unfassbar mühselig, all die Zahlen, Daten und Fakten nachzuvollziehen. Für alle Beteiligten.
Es reicht jetzt
Es reicht. Es sind so viele böse Worte in den vergangenen Jahren gefallen. Der Wasserstreit kostet allen Kraft. Es war richtig, ihn anzustoßen. Auch, wenn das Ausmaß alle Maße übersteigt. Deshalb muss jetzt Schluss sein. Endgültig.
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