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Bissingen: Sechste Corona-Tote in Bissingen - Landkreis richtet Pandemiezonen ein

Bissingen

Sechste Corona-Tote in Bissingen - Landkreis richtet Pandemiezonen ein

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    Im Bissinger Pflege- und Altenheim Pro Seniore wurden nach dem Corona-Ausbruch Pandemiezonen eingerichtet.
    Im Bissinger Pflege- und Altenheim Pro Seniore wurden nach dem Corona-Ausbruch Pandemiezonen eingerichtet. Foto: B. Weizenegger (Archiv)

    Es ist eine weitere traurige Nachricht, die das Landratsamt Dillingen am Sonntagnachmittag vermeldet: Im Bissinger Alten- und Pflegeheim Pro Seniore ist noch eine Bewohnerin, die mit dem Coronavirus infiziert war, gestorben. Damit steigt die Zahl der dort verstorbenen Bewohner auf sechs. Insgesamt sind 46 Heimbewohner positiv auf das Virus getestet.

    Schon vor diesem erneuten Todesfall teilte das Landratsamt in einer weiteren Pressemitteilung mit, dass in dem Heim inzwischen sogenannte Pandemiezonen eingeführt wurden. Auf der Grundlage des Konzeptes wurden die positiv getesteten Bewohner von Verdachtsfällen und vor allem nachweislich nicht infizierten Bewohnern strikt getrennt, um das Entstehen von weiteren Infektionsketten zu unterbinden und damit eine weitere Ausbreitung des Virus in der Einrichtung eindämmen zu können.

    46 Bewohner im Altenheim in Bissingen sind positiv getestet

    Am Freitagabend hat die Einrichtung mit Unterstützung ehrenamtlicher Einsatzkräfte des BRK unter Leitung von Wolfgang Piontek den Umzug der Bewohner in die jeweils festgelegten Wohnbereiche organisiert und vollzogen. „Mit unseren Hilfsorganisationen und den funktionierenden Strukturen sind wir im Landkreis sehr gut aufgestellt“, sagt Landrat Leo Schrell in einer Pressemitteilung. Zudem stellt Schrell fest, dass die Einrichtungen des Gesundheitswesens, die niedergelassenen Ärzte, die Hilfsorganisationen sowie die Mitarbeiter in der Führungsgruppe Katastrophenschutz und der Gesundheitsverwaltung des Landratsamtes seit Beginn der Corona-Pandemie mit hoher fachlicher Kompetenz, mit persönlichem Engagement und Empathie sowie vor allem mit einem Stil des guten Miteinanders hervorragend zusammen arbeiten. „Wir haben nur ein Ziel, nämlich Infektionsketten nach Möglichkeit erst gar nicht entstehen zu lassen und an Covid-19 erkrankte Menschen so gut wie möglich medizinisch zu betreuen“, betont Schrell.

    Vor dem Umzug der Bewohner im Pro Seniore erhielt das Gesundheitsamt die Ergebnisse der Abstriche, die die Leiterin Dr. Uta-Maria Kastner am Vortag von den vermeintlich noch gesunden Bewohnern genommen hatte. Danach wurden sieben weitere Bewohner positiv getestet. Aktuell sind laut Pressemitteilung 46 Bewohner und 14 Mitarbeiter des Pro Seniore positiv getestet. Davon befinden sich acht Bewohner in stationärer Behandlung.

    Stand Sonntagnachmittag hat sich die Zahl der an Covid-19 erkrankten Personen im Landkreis sukzessive auf 210 Personen erhöht, von denen 85 zwischenzeitlich genesen sind. 196 befinden sich aktuell in Quarantäne. Insgesamt sind sechs Erkrankte gestorben. Deshalb betont Landrat Leo Schrell erneut, dass die Entwicklung der Pandemiezahlen im Landkreis Dillingen derzeit keine Entwarnung zulasse. „Eine sofortige Rückkehr zur Normalität wird es deshalb nicht geben können“, sagt Schrell in Hinblick auf die aus seiner Sicht absolut nachvollziehbaren Entscheidungen der Bayerischen Staatsregierung vom vergangenen Donnerstag. Der Landrat ist sich laut Pressemitteilung bewusst, dass die aktuell geltenden Regelungen und Einschränkungen eine wesentliche Beschränkung der Freiheitsrechte eines jeden Einzelnen bedeuten, betont aber gleichzeitig: „Wir sollten uns immer wieder bewusst machen, dass wir dadurch Leben retten können.“

    Jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten

    Zusammenfassend gelten aktuell folgende Regelungen: Grundsätzlich gelten die Ausgangsbeschränkungen zunächst bis zum 3. Mai weiter. Allerdings gibt es eine leichte Lockerung. Ab Montag darf jeder eine Person, die nicht im eigenen Haushalt lebt, zum Spazieren oder zum Sport im Freien treffen. Außerdem dürfen dann Gärtnereien, Bau- und Gartenmärkte wieder öffnen. Ab Montag, 27. April, dürfen Geschäfte bis zu einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmeter wieder öffnen. Darüber hinaus dürfen Kfz-Händler, Fahrradhändler und Buchhandlungen unabhängig von der Größe der Verkaufsfläche ebenfalls wieder öffnen. Ab Montag, 4. Mai 2020, ist beabsichtigt, dass Friseure, Fußpfleger und andere Dienstleister ebenso wieder öffnen dürfen.

    Die genannten Erleichterungen gelten unter den Auflagen, dass Eingangskontrollen durchgeführt werden, der 1,5 Meter-Abstand eingehalten werden muss, pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche lediglich ein Kunde zugelassen wird, verpflichtende Hygiene- und Parkplatzkonzepte vorliegen und ein Mundschutzgebot gilt. Deshalb bittet der Landrat die Bevölkerung, sich auch weiterhin so diszipliniert wie bisher an die nunmehr geltenden Regeln zu halten, die mit den Beschlüssen von letzter Woche eine teilweise Erleichterung erfahren haben. „Damit kann jeder einzelne einen Beitrag zu einer auch weiterhin beherrschbaren Lage im Landkreis leisten“, betont Schrell. (mayjo/pm)

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