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Bissingen: Kalte Nahwärme in Bissingen vorerst auf Eis gelegt

Bissingen

Kalte Nahwärme in Bissingen vorerst auf Eis gelegt

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    Im neuen Baugebiet Westfeld in Bissingen gibt es künftig eine Kombination aus Hackschnitzel und Erdgas.
    Im neuen Baugebiet Westfeld in Bissingen gibt es künftig eine Kombination aus Hackschnitzel und Erdgas. Foto: Horst von Weitershausen

    Das Bissinger Gremium hat es sich nicht leicht gemacht. Rund eineinhalb Stunden hat der Gemeinderat am Dienstagabend darüber diskutiert, welche Energieversorgung im neuen Baugebiet Westfeld am optimalsten ist. Ausgiebig und sachlich wurden die Argumente ausgetauscht, wie Bürgermeister Stephan Herreiner auf Nachfrage betont. Trotzdem sei die Entscheidung schon deswegen nicht leicht gefallen, weil hinter beiden Varianten auch Mitbürger aus dem Kesseltal stehen. Dies habe die Situation für den Gemeinderat erschwert. Herreiner: „Aber wir sind natürlich froh, derartig hohe fachliche Kompetenz in unserer Gemeinde zu haben.“

    Welche Varianten der Energieversorgung diskutiert wurden

    Wie berichtet, hat der Gemeinderat Bissingen über zwei mögliche Varianten diskutiert. Einerseits stand die Wärmeversorgung über die kalte Nahwärme im Raum, andererseits die Kombination aus Hackschnitzel und Erdgas. Für letztere Variante hat sich das Gremium letztlich am Dienstagabend entschieden, wie Herreiner mitteilt. „Das Abstimmungsergebnis war deutlich – 14:3“, teilt der Bürgermeister mit. Beide Systeme hätten ihre Vor- und Nachteile, beide wären umsetzbar. In der Summe hätten aber sowohl die Ökonomie als auch die Ökologie für diese Kombi-Lösung gesprochen.

    Mit dem eingesetzten Gas könne beispielsweise sowohl Strom als auch Wärme erzeugt werden – dies könne der Bauwerber aber selbst entscheiden. „Natürlich kann der Bauwerber jetzt auch jegliche andere Heizungsanlage einbauen. Bei dem kalten Nahwärmenetz hätten wir einen Anschlusszwang auf die Grundstücke ausüben müssen, ansonsten wäre die Wirtschaftlichkeit dieser Variante nicht gegeben gewesen“, erklärt der Bissinger Rathauschef.

    Wieso es trotzdem ein kaltes Netzwerk in Bissingen geben könnte

    Das solle aber nicht heißen, dass der Markt Bissingen künftig nicht ein kaltes Netz verwirklichen werde. Für das Baugebiet Westfeld, das mitten in der Umsetzung steckt, hat sich der Rat nun aber dafür entschieden, dass Mehrfamilienhäuser mit Hackschnitzel über eine zentrale Wärmeversorgung versorgt werden und Einfamilienhäuser mit Erdgas. „Wir gehen sofort in die Umsetzung und werden mit beiden Anbietern jetzt die Verträge abschließen. Wir hoffen, dass wir bis Mitte nächstes Jahr dann Baureife haben“, so Herreiner.

    Ebenfalls in der Umsetzung sind aktuell auch die Straßenausbauarbeiten in Oberringingen, wie der Bürgermeister in seinem Jahresrückblick aufzählt. In Zoltingen sei man dagegen bereits fertig und auch die Sanierungsarbeiten am Hochbehälter Buch seien abgeschlossen. „Ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu.

    Vieles hat sich in 2019 getan, viel Arbeit liegt hinter uns und steht uns in der Zukunft noch bevor“, sagte Herreiner bei der Sitzung am Dienstag. Neben den vielen Projekten haben auch die Bürgermeisterwahl und der fortlaufende Wasserstreit alle Kräfte in den vergangenen Monaten gefordert.

    Welche Projekte außerdem in 2020 in Bissingen anstehen

    Mit Blick in 2020 betonte Stephan Herreiner, dass die Gebührensätze voraussichtlich deutlich nach oben korrigiert werden müssen, um die in den vergangenen Jahren entstandenen Verluste auszugleichen. Außerdem platze die Kindertageseinrichtung aus allen Nähten, in der Kläranlage werde ein neuer Faulturm gebraucht und der Kanalbau in Oberliezheim sei ein großes Thema. „Leider können wir auch in der Zukunft nicht alle Wünsche und Bedürfnisse erfüllen.

    Aufgrund der vielen anstehenden Pflichtaufgaben sind unsere finanziellen Mittel leider sehr begrenzt“, schreibt Herreiner in seinem Rückblick, den er bei der Sitzung vorträgt. Aber er sei zuversichtlich, dass die vielen großen und kleinen Projekte im kommenden Jahr umgesetzt werden können.

    Auch, weil es sich durch die stetige Weiterentwicklung der Kommune gut im Kesseltal leben lasse. Dazu trage auch ein Miteinander in den Ortsteilen und vor allem im Gemeinderat bei. Herreiner: „ Einen derartigen starken Zusammenhalt wünsche ich uns im kommenden neuen Jahr. Nur miteinander können wir die anstehenden Aufgaben erfolgreich bewältigen.“

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