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Bissingen: Der letzte Arbeitstag als Bissingens Bürgermeister

Bissingen

Der letzte Arbeitstag als Bissingens Bürgermeister

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    Dieses Bild entstand am Wahlsonntag in Bissingen. Michael Holzinger übergibt sein Amt an seinen jetzigen Stellvertreter Stephan Herreiner.
    Dieses Bild entstand am Wahlsonntag in Bissingen. Michael Holzinger übergibt sein Amt an seinen jetzigen Stellvertreter Stephan Herreiner. Foto: Bronnhuber

    Nein, einen konkreten Plan hat er nicht, den will er sich auch nicht machen. Im ersten Schritt will Michael Holzinger „alles sauber übergeben und dann weitersehen“. Immer mit dem Hauptaugenmerk auf seine Gesundheit. Denn genau die hat dem Bürgermeister vor mehr als einem Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht.

    Mehr noch: Eine Herzerkrankung 2018 hat den 62-Jährigen dazu gezwungen, sein Amt als Bürgermeister der Marktgemeinde Bissingen vorzeitig niederzulegen (Rücktritt Holzinger: Die Gründe für seine Entscheidung.

    Der Nachfolger steht schon fest

    Sein Nachfolger steht bereits fest. Mit mehr als 90 Prozent wird sein jetziger Stellvertreter Stephan Herreiner ab 1. November die Amtsgeschäfte übernehmen (Stephan Herreiner ist der neue Bürgermeister in Bissingen). „Der Wechsel steht nun an, es war der notwendige Schritt aus gesundheitlichen Gründen. Ich weiß, dass es damit endgültig ist, aber ich bin auch dankbar, dass ich es so lange machen durfte“, sagt Holzinger. Am heutigen Donnerstag, 31. Oktober, hat er seinen letzten, offiziellen Arbeitstag. Ein letztes Mal wird er, wie er uns im Vorfeld erzählt, „mit Sicherheit im Rathaus sein und alle Schlüssel abgeben. So haben wir es ausgemacht“.

    Im März wäre er nicht mehr angetreten

    Dass dieser Tag auf ihn zukommt, dass stand auch unabhängig von seiner Erkrankung fest, wie er betont. Bei den anstehenden Kommunalwahlen im März 2020 wäre er nicht mehr angetreten. Nach 30 Jahren als Erster Bürgermeister wollte er aufhören. Selbstbestimmt. „Jetzt ist es früher gekommen als erwartet. Ich muss für mich persönlich diesen Abschnitt noch neu ordnen“, sagt Holzinger.

    Was in den knapp drei Jahrzehnten umgesetzt wurde

    Dazu gehört auch, zurückzublicken. In den vergangenen Wochen und Monaten habe er für sich aufgelistet, was an großen, gewichtigen Projekten in knapp drei Jahrzehnten umgesetzt worden sei. Sporthallenbau, Schulsanierung, Kanalbau, Kläranlage und das neue Rathaus – „Da waren ordentliche Investitionen und Maßnahmen dabei. Es gab so einige Millionenprojekte“, schildert er. Die Liste lasse sich fast beliebig ausdehnen, „aber da blättere ich lange in Unterlagen nach“, sagt er mit einem Lachen.

    Vor allem: Würde er die Zeit als Mitarbeiter in der Verwaltung dazurechnen, so war Michael Holzinger 42 Jahre für die Gemeinde Bissingen tätigt. „Da weiß man doch ein bisschen was“, sagt er.

    Er blickt gerne zurück

    Der 62-Jährige blicke gerne zurück. Auch, weil für ihn die Arbeit als Bürgermeister eine hochinteressante Aufgabe gewesen sei. Er sei dankbar, sie so lange machen haben zu dürfen. „Man kann viel gestalten, kommt mit vielen Menschen zusammen, und man kann viel bewegen. Es ist eine reizvolle, schöne Aufgabe.“ Vor allem Baumaßnahmen fand er besonders interessant, da habe er auch viel für den privaten Bereich lernen dürfen.

    Die Arbeit als Bürgermeister kann aber auch eine belastende Aufgabe sein. Daraus macht Holzinger keinen Hehl. Ständig erreichbar sein, täglich unzählige Probleme auf dem Tisch. Immer ist irgendwas. Als Bürgermeister muss man hundert Prozent geben – und das konnte Holzinger zuletzt nicht mehr, wie er sagt. Zwar, das macht er deutlich, sei er gesundheitlich stabil, aber jeder Tag schaue anders aus. Seine Leistungsfähigkeit sei nach seiner Herzerkrankung von der Tagesform abhängig. „Wenn es so bleibt, dann bin ich zufrieden“, sagt er.

    Warum es keinen konkreten Plan für den Ruhestand gibt

    Damit es so bleibt, gibt es eben keinen konkreten Plan im offiziellen Ruhestand. Mehr Zeit mit seiner Frau, Kinder und Enkelkinder steht dagegen ganz oben auf der Liste. Und viel Bewegung. „Alles andere lasse ich auf mich zukommen“, sagt Holzinger. Das Angebot, dass er seine Hilfe bei Bedarf seinem Nachfolger Stephan Herreiner jederzeit anbiete, bleibe bestehe. Das sei für ihn klar. „Aber einen Tipp habe ich nicht für den neuen Bürgermeister. Jeder muss für sich seinen eigenen Weg in dieser Aufgabe finden.“ Der Bürgermeister-Weg von Michael Holzinger endet am heutigen Donnerstag. Nach 29 Jahren.

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