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Bauen in Dillingen: Ein besonderes Haus wurde saniert. Trotz Denkmalschutz.

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Im Graben des Dillinger Schlosses: „Das ist kein Haus von der Stange“

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    Mit 18 Metern Länge und fünf Metern Breite hat die einstige Hennenfütterei für die heutige Zeit eher unkonventionelle Maße.
    Mit 18 Metern Länge und fünf Metern Breite hat die einstige Hennenfütterei für die heutige Zeit eher unkonventionelle Maße.

    Das Dillinger Schloss – ein Ort reicher Geschichte in der Donaustadt. Dieses Mal geht es aber nicht um das große, prominente Bauwerk. Es geht um dessen Hennenfüttereigebäude, direkt daneben im Schlossgraben. Das haben die beiden Tierärzte Eva und Erhard Dippon zu ihrem Zuhause gemacht. Das Besondere daran: Es wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut und unterscheidet sich in einigen Punkten von modernen Häusern. Hauptsächlich die außergewöhnliche Grundfläche und die damit verbundene Raumaufteilung stellten die Bauherren bei der Sanierung vor viele Herausforderungen.

    Das Gebäude am Hafenmarkt in Dillingen

    Auf ihren Spaziergängen in die Innenstadt lief Eva Dippon schon zuvor oft an der ehemaligen Hennenfütterei vorbei. Bis sie irgendwann ein „Zu verkaufen“-Schild bemerkte. Nach einiger Zeit beschloss das Ehepaar dann, das zugehörige Gebäude zu kaufen. Zuvor haben sie, ganz in der Nähe, im Gebäude ihrer Tierarztpraxis gewohnt. Das haben sie ebenfalls selbst saniert, aber diese ehemalige Wohnung bewohnt mittlerweile schon ihr Sohn mit seiner Familie. Das Gebäude am Hafenmarkt beim Schloss ist damit die zweite Großsanierung des Paars.

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    „Das ist kein Haus von der Stange“, sagt Eva Dippon. Man merke immer, dass es sich nicht um das „neue Toskanahaus auf der Wiese“ handelt. Es habe seine Kanten und Risse. Doch genau das gefällt dem Ehepaar. Das Gebäude ist 18 Meter lang und fünf Meter breit – sehr unkonventionell für heutige Verhältnisse. Alle Zimmer sind deshalb laut Erhard Dippon Durchgangszimmer gewesen. So etwas wie einen Hausgang habe es nicht gegeben. Auch die alte Treppe nach oben sei vor dem Umbau sehr steil und eng gewesen. Eine Treppe ins Untergeschoss gab es gar nicht, zumindest nicht im Innenraum.

    Es steht unter Denkmalschutz

    Dafür seien aber sogar noch die Deckenmalereien eines Dillinger Künstlers, der 1878 im Haus lebte, erhalten gewesen. Diese können die Dippons auch heute noch in ihrem Wohnzimmer bestaunen. Auflagen des Denkmalschutzes seien, auch wegen solcher Dinge, kein großes Problem gewesen. Aber: „Man muss es schon wollen“, findet Eva Dippon. Die Sanierung und der Umbau waren aufgrund des Zustands viel Arbeit, wie Erhard Dippon erklärt.

    Die Räume waren teils in katastrophalen Zuständen

    Denn der war „eine Katastrophe. Im Untergeschoss ist das Wasser von den Wänden gelaufen“, sagt er, die Decke war durchgeschimmelt. „Alles, was man in einem Haus nicht will, war da unten“, so der Tierarzt. Da es sich im Schlossgraben befindet, ist das unterste Geschoss eine Mischung aus Keller und „normalem“ Stockwerk, was das Eindringen der Feuchtigkeit noch begünstigt. Zu Beginn der Arbeiten sei das Gebäude zehn Jahre lang leer gestanden, wie Eva Dippon erklärt. Die vorherige Bewohnerin sei wohl verstorben, ihre Angehörigen hätten dann lange Zeit versucht, das Haus zu verkaufen.

    Jetzt sind beide vollauf begeistert von ihrem abgeschlossenen Projekt. Besonders Eva Dippon würde sich freuen, wenn mehr Menschen ähnliche Alternativen zum Neubau in Angriff nehmen würden. „Es gibt so viele alte Häuser, die man schön renovieren könnte“, findet sie. Auch mit staatlichen Förderungen könne gerechnet werden.

    In ihrem Fall seien es insgesamt rund 20 Prozent des Gesamtpreises gewesen. Das Projekt habe das Ehepaar zwar fast so viel gekostet wie ein neues Einfamilienhaus. „Aber ein bisschen günstiger war es schon“, sagt Eva Dippon. Für die beiden Tierärzte hat es sich auf jeden Fall bezahlt gemacht.

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