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Bauen: Bauen mit Holz als aktiver Klimaschutz

Bauen

Bauen mit Holz als aktiver Klimaschutz

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    Mit Holzbauten aktiv zum Klimaschutz beitragen. So der Plan der Forstministerin Michaela Kaniber. Bayern soll dabei Spitzenreiter für klimaschonendes Bauen werden.
    Mit Holzbauten aktiv zum Klimaschutz beitragen. So der Plan der Forstministerin Michaela Kaniber. Bayern soll dabei Spitzenreiter für klimaschonendes Bauen werden. Foto: Countrypixel, s tock.adobe.com (Symbolbild)

    Bauen ist Trend, Holz ist Trend. Doch wenn irgendwo in Bayern ein Baum gefällt wird, bekommt Forstministerin Michaela Kaniber böse Briefe. Auch daran soll sich künftig etwas ändern.

    Schließlich sei heimisches Holz der umwelt- und klimafreundlichste aller Baustoffe, erklärte die Ministerin am Dienstagnachmittag in Binswangen. Deswegen wolle die Bayerische Staatsregierung Bauen mit Holz weiter voranbringen. Wie das funktionieren soll,  und warum das sinnvoll ist, erklärte die Ministerin beim Holzbauunternehmen Gumpp und Maier – dessen Chef Alexander Gumpp sie als „Pionier des modernen Holzbaus“ bezeichnete.

    Die Forstministerin versteht Holzbauten als aktiven Klimaschutz

    Seit Kanibers Dienstantritt 2018 sei ein extremes Wetterjahr dem anderen gefolgt. Die ersten zwei waren zu trocken, dass Dritte war zu heiß und dieses ist bislang zu nass. Die Forst- und Holzwirtschaft sei daher aufgerufen, ihr Möglichstes zu tun, um den Klimawandel zu bremsen. Eine Lösung sei der klimaneutrale Öko-Rohstoff Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Holz wächst nach und ist daher klimaneutral. Zudem werde auch in trockenem Bauholz Kohlenstoffdioxid gespeichert. So verringere ein Holzhaus den CO2-Gehalt in der Atmosphäre. Kurz: „Bauen mit Holz ist tatsächlich aktiver Klimaschutz. Und kraft meines Amtes darf ich voll fürs Holz sprechen“, erklärte die 43-jährige Ministerin. Ehrlicherweise müsse man hinzufügen, dass aktuell ein Drittel des globalen CO2-Ausstoßes von der Bauwirtschaft stamme. Bayern soll nun zum Holzbau- und Klimaschutzland Nummer eins werden.

    Forstministerin Michaela Kaniber hat am Dienstag das Binswanger Unternehmen Gumpp und Maier besucht und die Bayerische Holzbaufachberatung vorgestellt.
    Forstministerin Michaela Kaniber hat am Dienstag das Binswanger Unternehmen Gumpp und Maier besucht und die Bayerische Holzbaufachberatung vorgestellt. Foto: Cordula Homann

    Einen Weg dorthin zeigte Firmenchef Gumpp einem großen Trupp Besucherinnen und Besuchern, darunter Landrat Leo Schrell, Landtagsabgeordneter Johann Häusler, Binswangens Bürgermeister Anton Winkler, Vertreter von Holzbau, Architektur, dem Bündnis pro Holz Bayern und dem Cluster Forst und Holz (dessen Sprecher Gumpp ist), in seinem Unternehmen. „Sie werden sehen, was in der Industrie als 4.0 bezeichnet wird“, versprach er vorab. Doch modernste Maschinen und Technologien seien nichts wert ohne die „großartigen“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vom Lehrling bis zum Ingenieur. Weil sie das Rückgrat der Firma sind, sei die oberste gesellschaftliche Aufgabe, junge Menschen auszubilden und im Beruf Tätige weiterzuqualifizieren. Das duale Bildungssystem sei der weltweit größte Wettbewerbsvorsprung – entsprechend gelte bei Gumpp und Maier: Zehn Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Auszubildende.

    Bessere Arbeitsbedingungen, 3D-Modelle und Käferholz: So soll der Holzbau modernisiert werden

    Die Basis des modernen Holzbaus, so erklärte es Gumpp bei der anschließenden Führung, seien für jedes Projekt individuelle 3D-Modelle. Daraus wiederum werden Datensätze für die Maschinenproduktion generiert. Zwingend sei zudem ein hoher Vorfertigungsgrad. „Alles auf der Baustelle zu fertigen, ist auch Holzbau – aber nicht modern.“ Ein hoher Vorfertigungsgrad bedeute, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gute Arbeitsbedingungen haben, weil sie unter Dach bei gleichbleibenden Temperaturen tätig sind. Und wer so arbeite, liefere auch gute Qualität. Ein anderer Punkt, der dem Unternehmer wichtig ist: Käferholz kann problemlos verbaut werden. „Wo es nicht sichtbar ist, ist es egal, ob wir Frisch- oder Käferholz verwenden, weil das exakt die gleichen Anforderungen erfüllt.“ Holz sei der einzige Rohstoff, der in Bayern in nennenswerter Menge vorkommt, wachse nach und wirke während der Nutzung sogar als Kohlenstoffsenke.

    Bayern als Forschungs- und Innovationsland für klimaschonendes Bauen mit Holz

    Der Holzbau soll jetzt einen ganz neuen Schub kriegen. Die Initiative dafür hatte zuvor Forstministerin Kaniber vorgestellt. Dazu gehört unter anderem ein Förderprogramm für den mehrgeschossigen Holzbau, weil dort das Potenzial am größten sei. Bayern soll außerdem das Forschungs- und Innovationsland schlechthin für klimaschonendes Bauen mit Holz sein. An der Stelle, so Kaniber, sei durchaus noch Luft nach oben. Auch Aufklärung, Bildung und Beratung müssten deutlich besser werden. Erst bei einem Kindergartenbesuch hatte die Ministerin erfahren, dass schon die Kleinen lernen: Ein Baum darf nicht gefällt werden. „Schützen und nutzen muss aber das Motto sein“, meinte die Berchtesgadenerin und bekam dafür Applaus.

    Forstministerin Michaela Kaniber hat am Dienstag das Binswanger Unternehmen Gumpp und Maier besucht und die Bayerische Holzbaufachberatung vorgestellt.
    Forstministerin Michaela Kaniber hat am Dienstag das Binswanger Unternehmen Gumpp und Maier besucht und die Bayerische Holzbaufachberatung vorgestellt. Foto: Cordula Homann

    Der Staat selbst sollte mit gutem Beispiel vorangehen und möglichst mit heimischem Holz bauen. Mit einem guten Netzwerk soll die regionale Wertschöpfung gestärkt werden.

    Ab sofort soll es für private und öffentliche Bauten eine Holzbaufachberatung geben

    Damit das alles gelingt, gibt es ab sofort die bayerische Holzbaufachberatung für private und öffentliche Bauleute. Ob landwirtschaftliche Betriebsgebäude, kommunale Bauten oder mehrgeschossige Wohnhäuser – die neue Stelle helfe qualifiziert und unbürokratisch – bei Bedarf auch direkt vor Ort. Federführend für die Einrichtung der Beratungsstelle sei die Clusterinitiative Forst und Holz in Bayern und das Imagebündnis pro Holz Bayern gewesen – und Firmenchef Gumpp, dem die Forstministerin explizit dankte. „Denn Sie haben mit Ihrem persönlichen Engagement maßgeblich zur Realisierung und Umsetzung der Bayerischen Fachberatung beigetragen.“

    Erreichbar ist die neue Holzbaufachberatungsstelle unter Telefon 089/262093324 und unter fachberatungholzbau-bayern.de

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