Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Bächingen: Müll-Brand in Bächingen: Warum der Schaden niedriger ist als gedacht

Bächingen

Müll-Brand in Bächingen: Warum der Schaden niedriger ist als gedacht

    • |
    Am frühen Mittwochmorgen ist auf einem Recyclingbetrieb in Bächingen ein Feuer ausgebrochen. 80 Einsatzkräfte der umliegenden Feuerwehren brachten den Brand unter Kontrolle. Die Brandursache ist noch unklar, offenbar hat sich ein Müllhaufen durch chemische Prozesse selbst entzündet.
    Am frühen Mittwochmorgen ist auf einem Recyclingbetrieb in Bächingen ein Feuer ausgebrochen. 80 Einsatzkräfte der umliegenden Feuerwehren brachten den Brand unter Kontrolle. Die Brandursache ist noch unklar, offenbar hat sich ein Müllhaufen durch chemische Prozesse selbst entzündet. Foto: Mario Obeser

    Wieder ist es auf einem Recyclingbetrieb in Bächingen zu einem Brand gekommen. Am frühen Mittwochmorgen gegen 4.50 Uhr ist dort ein Feuer ausgebrochen. Wie die Polizei mitteilte, hatte sich Müll auf einer Fläche von etwa 200 Quadratmetern in der Lagerhalle der Entsorgungsfirma Hörger entzündet.

    Brand in Bächingen: Keine erhöhten Schadstoffwerte in der Luft

    Verletzt wurde bei dem Brand niemand, wie die Beamten mitteilten. Der Brand war zu einer Uhrzeit ausgebrochen, in der noch kein Betrieb herrschte. Die Polizei hatte am Morgen vor starker Rauchentwicklung gewarnt und Anwohner der Orte Bächingen, Medlingen und Sontheim gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Klimaanlagen auszuschalten. Nach Angaben des Kreisbrandmeisters für die Verwaltungsgemeinschaft Gundelfingen, Klemens Kleiber, wurden Luftmessungen durchgeführt. Diese hätten zum Glück keine erhöhten Schadstoffwerte ergeben, eine Gefahr für Anwohner bestand deshalb nicht.

    Bei dem Einsatz waren die Feuerwehren aus Bächingen, Gundelfingen, Heidenheim und Sontheim mit etwa 80 Kräften vor Ort. Im Laufe des Morgens gelang es den Helfern, den Brand zu löschen. Die Einsatzkräfte dämmten das Feuer mit „massivem Wassereinsatz“ ein. Laut Einsatzleiter Jochen Schmid von der Freiwilligen Feuerwehr Sontheim hatte man den Brand bereits nach etwa einer Stunde so weit unter Kontrolle, dass er sich nicht mehr ausbreitete. Mit einem Radlader holten die Einsatzkräfte den Müll nach und nach aus der Halle und löschten die Ladungen einzeln ab, um alle Glutnester zu beseitigen. Während des Radlader-Einsatzes zielten Feuerwehrleute mit Drehleitern von zwei Seiten zusätzlich mit Löschwasser auf den Müllhaufen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

    Laut Schmid wurden in Richtung Sontheim 300 Meter lange Leitungen verlegt, um die ausreichende Versorgung mit Löschwasser zu garantieren. Vollständig abgelöscht war das Material laut Schmid bis acht Uhr, etwa gegen 8.30 Uhr war der Einsatz beendet. Dann wurde auch die Warnung für die Anwohner aufgehoben.

    Haben Batterien den Brand ausgelöst?

    Bislang gibt es laut Polizei keine Hinweise auf Brandstiftung. Das Feuer könnte sich ersten Erkenntnissen zufolge durch chemische Prozesse selbst entfacht haben. Die Betreiber vermuten, dass sich ein Müllhaufen durch Batterien entzündet haben könnte. Die Polizei kann dies bislang nicht bestätigen. Die Kriminalpolizei Dillingen ermittelt zur genauen Brandursache.

    Erste Informationen deuteten darauf hin, dass der Brand einen immensen Schaden angerichtet hatte. Anfangs war die Rede von einem Totalschaden der Halle in Höhe von etwa einer halben Million Euro. Die Polizei korrigierte den geschätzten Schaden später auf etwa 200000 Euro. Mittlerweile steht laut Polizei fest, dass der Schaden bei Weitem nicht so hoch ist wie zunächst angenommen. Die Rede ist nun von nur noch 10000 bis 15000 Euro. Es handele sich hauptsächlich um Rußschäden, heißt es.

    Woher kommt die offenbar gravierende Fehleinschätzung bezüglich der Schadenshöhe? Bei der Polizei Dillingen heißt es am Donnerstag, dass es zunächst „irreführende Angaben“ seitens des Betreibers gab. Das Objekt, in dem das Feuer ausbrach, ist nicht vollständig geschlossen, deshalb konnte sich die Hitze nicht derartig entwickeln. Außerdem sei die Halle „vorbelastet“ durch diverse Brandschäden, teilt die Polizei mit. Deshalb reduzierte sich der geschätzte Schaden relativ schnell auf einen Bruchteil des zunächst Erwarteten.

    Immer wieder Brände in Bächinger Recyclingbetrieb

    Der Recyclingbetrieb Hörger in Bächingen hatte zuletzt immer wieder mit Bränden zu kämpfen. Das Feuer am Mittwoch war das dritte seit vergangenem Herbst. Im Oktober ging dort Plastikmüll in Flammen auf, im Dezember brannte unter anderem Schredderholz. Auch andere Recyclingbetriebe in der Region haben es immer wieder mit Bränden zu tun. Zuletzt kam es etwa zu Einsätzen beim Recyclingbetrieb Stena in Lauingen und bei Fisel in Dillingen. (ands, AZ, dpa)

    Lesen Sie zu früheren Bränden auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden