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Bachhagel/Burghagel: Die Glocken läuten das Festjahr in Bachhagel ein

Bachhagel/Burghagel

Die Glocken läuten das Festjahr in Bachhagel ein

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    Beschäftigen sich mit Bachhagels Geschichte: Bürgermeisterin Ingrid Krämmel und Historiker Georg Wörishofer.
    Beschäftigen sich mit Bachhagels Geschichte: Bürgermeisterin Ingrid Krämmel und Historiker Georg Wörishofer. Foto: Andreas Schopf

    Der bayerische Herzog Ludwig II. – er hatte den Beinamen „der Strenge“ – ließ im Jahr 1269 seine Einkünfte aufschreiben. Es ging darum, welche Gemeinde ihm wie viel Hafer und Weizen als eine Art Steuer abdrückt. In der Auflistung kommen auch die drei Orte „Purckhageln“, „hageln“ und „Obernbechingen“ vor. Es ist aus heutiger Sicht eine besondere Erwähnung, nämlich der erste Nachweis für die Gemeinde Bachhagel mit den Ortsteilen Burghagel und Oberbechingen. Dies ist heuer genau 750 Jahre her. Und wie es der Zufall will, feiert speziell Burghagel in diesem Jahr noch ein weiteres, rundes Jubiläum. Der Bau der katholischen Pfarrkirche St. Peter ist vor 300 Jahren vollendet worden. Zu diesen beiden Anlässen richtet die Gemeinde zusammen mit Vereinen und vielen Freiwilligen ein Festjahr aus.

    Bei "hageln" kann es sich nur um Bachhagel handeln

    Als historischer Berater arbeitet Georg Wörishofer der Gemeinde zu, der bereits bei vielen geschichtlichen Veranstaltungen im Landkreis beteiligt war. Er hat die erste urkundliche Erwähnung, die im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München liegt, untersucht. Und ist sich sicher: Bei „hageln“ kann es sich nur um das heutige Bachhagel handeln.

    „Das ist im Zusammenhang mit den anderen genannten Ortsteilen eindeutig“, sagt Wörishofer. Laut dem Historiker sieht man in der Gemeinde noch heute Spuren von damals. Einzelne Bauernhöfe würden an derselben Stelle stehen wie noch vor Jahrhunderten. Und auch der Verlauf von manchen Straßen hätte die Zeit überlebt. Der Weg zum Friedhof in Bachhagel etwa hätte in dieser Form schon vor vielen Generationen bestanden.

    Ein Festkomitee plant die Veranstaltungen

    Die Pfarrkirche St. Peter in Burghagel feiert heuer ein Jubiläum: Das Gotteshaus wurde vor 300 Jahren fertiggestellt. Zufällig feiert in diesem Jahr auch die ganze Gemeinde Bachhagel die erste urkundliche Erwähnung vor 750 Jahren.
    Die Pfarrkirche St. Peter in Burghagel feiert heuer ein Jubiläum: Das Gotteshaus wurde vor 300 Jahren fertiggestellt. Zufällig feiert in diesem Jahr auch die ganze Gemeinde Bachhagel die erste urkundliche Erwähnung vor 750 Jahren.

    Damit sich die Gemeinde ihrer Geschichte bewusst wird und das Jubiläumsjahr angemessen feiert, hat sich ein Festkomitee gegründet, das sich aus Bürgermeisterin Ingrid Krämmel, Historiker Wörishofer, Gemeinderäten sowie Vertretern der Pfarreien und verschiedenen Organisationen und Vereinen zusammensetzt. Seit Mai vergangenen Jahres plant das Komitee die zahlreichen Veranstaltungen, die heuer anstehen. Der erste Termin ist Sonntag, 10. März, um 12 Uhr. Dann ist das Läuten von St. Peter in Burghagel im Radiosender Bayern 1 zu hören. Feierlich eröffnet wird das Festjahr am Samstag, 16. März, um 19 Uhr in der Gemeindehalle Bachhagel. Auch zwei Konzerte stehen an: Am Samstag, 30. März, spielt der Musikverein „Froher Mut“ Bachhagel in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Und am Sonntag, 28. April, veranstaltet der Musikverein Burghagel ein Jubiläumskirchenkonzert in der Pfarrkirche St. Peter. Höhepunkt im Bachhagler Ortsteil sind wohl die „Burghagler Festtage“ vom 28. bis 30. Juni im Festzelt auf der Kirchwiese. Neben Musik warten auf die Besucher etwa ein historischer Ortsrundgang, ein Festgottesdienst mit anschließendem Zug zum Festzelt sowie Kirchenführungen mit Georg Wörishofer. Dieser bietet zudem historische Ortsrundgänge in Bachhagel (3. August) sowie Oberbechingen (15. September) an.

    Auch sonst will die Gemeinde den Fokus auf ihre Vergangenheit richten. Bürgermeisterin Krämmel hat aus der Bevölkerung einige Relikte aus vergangenen Tagen erhalten. Darunter etwa ein privates Fotoalbum mit alten Bildern oder Plakate mit den Kriegsteilnehmern aus Burghagel und Bachhagel im Ersten Weltkrieg. Die Dokumente sollen im Brauereistadel ausgestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. „Ich wünsche mir, dass wir unsere Geschichte in diesem Jahr der Bevölkerung nahebringen können“, sagt Krämmel. Durch das Beschäftigen mit der gemeinsamen Vergangenheit sollen die Ortsteile noch enger als ohnehin schon zusammenrücken, hofft die Bürgermeisterin.

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