Die Bachhageler feiern ihre Gemeinde. 750 Jahre ist es her, dass Bachhagel erstmals in einem Schriftstück erwähnt wurde. Bürgermeisterin Ingrid Krämmel eröffnete dazu am Samstag öffentlich das Festjahr. Der Bau der Katholischen Pfarrkirche St. Peter in Burghagel ist ebenfalls Grund der Feierlichkeiten. Neben Landrat Leo Schrell hatten sich zahlreiche Amtskollegen eingefunden.
Die Gäste gewannen schöne Einblicke in die Geschichte der Gemeinde. Gerade Höchstädt war vom Jahre 1382 bis 1994 über die von der Stadt verwaltete Spitalstiftung lange Zeit mit Bachhagel verbunden. Durch eine Schenkung 1382 von Lobershofen an das Spital sei eine Verbindung hier zustande gekommen und die Stadt Höchstädt war mit erheblichen Ausgaben für die Kirche, den Pfarrhof in Bachhagel verantwortlich.
Bachhagel hieß einst "Hageln"
Das Jubiläumsjahr 2019 markiert mit seinen vielfältigen und ansprechenden Veranstaltungen sicher einen Höhepunkt der bisherigen Ortsgeschichte, sagte Krämmel. Für das laufende Jahr hat sie ambitionierte Ziele festgemacht: Die Bekanntheit von Bachhagel mit seinen Ortsteilen soll gesteigert und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt werden. Nur durch das Zusammenwirken von Gemeinde, Vereinen und freiwilligen Helfern sei es möglich, ein solches Jubiläumsjahr zu feiern.
Auch Landrat Leo Schrell gratulierte im Anschluss der Bürgermeisterin, dem Gemeinderat und allen Bürgern für die Festtage mit einer Rede. Richtungsweisend sei für Ihn auch, wenn Kirche und Kommune und deren Bürger gemeinsam solche Ereignisse feiern und sich ihrer Gemeinschaft bewusst sind. Gemeinsames Wirken bilde die Grundlage der Demokratie.
Den Festvortrag, verdeutlicht mit zahlreichen Abbildungen, hielt Georg Wörishofer, der mit Bachhagel schon langjährig verbunden und der im Jubiläumsjahr als historischer Berater tätig ist. Der Historiker hielt einleitend fest, dass die Orte Bachhagel, Burghagel und Oberbechingen schon lange vor der urkundlichen Ersterwähnung bestanden haben.
Kleinfunde wie Messer und Schaber verweisen bereits auf die Mittelsteinzeit und nordwestlich des Schulberges in Bachhagel fand man eine Siedlung der frühen Jungsteinzeit. Die keltische Viereckschanze in Oberbechingen oder die 1959 entdeckten alemannischen Reihengräber in Burghagel zeigen, dass die Gemarkungen schon vor weit über 750 Jahren von Menschen begangen worden waren.
Die erste urkundliche Nennung von Burghagel als „Purckhageln“, Bachhagel als „Hageln“ und Oberbechingen als „Obernpechingen“ erfolgte jedoch weit später. Die gesamte Geschichte soll zum Ende des Jahres in einem Buch zusammengefasst werden und für alle interessierten Bürgern zur Verfügung stehen.
Ehrenmedaille für Bürgermeisterin Ingrid Krämmel
Zu diesem Jahr wurde eine Erinnerungsmedaille geprägt. Diese zeigt auf der Vorderseite das Wappen der Gemeinde Bachhagel mit der Umschrift „750 Jahre Bachhagel“ mit den Jahreszahlen „1269“ und „2019“. Die Rückseite, die katholische Pfarrkirche St. Peter Burghagel. Die Medaille soll künftig an Personen zu einem besonderen Anlass vergeben werden. Am Samstagabend bekamen diese gleich vier Personen übergeben: Landrat Leo Schrell für seine Schirmherrschaft, Annerose Schmautz für Ihr Engagement, Georg Wörishofer als historischer Berater und die Bürgermeisterin Ingrid Krämmel für Ihr „Herzblut und Einsatz in der Vorbereitung“.
Abschließend wurde die eigens komponierte Bachhageler Festfanfare vom Bachhageler Musikverein „Froher Mut“ gespielt. Diese wurde von Franz Xaver Holzhauser aus Bobingen für das Jubiläumsjahr komponiert. Musikalisch wurde der Abend von der historischen Musikgruppe „Kurzweyl“ begleitet. Das Festjahr wird laut Bürgermeisterin Krämmel eine Vielfalt an kommenden Veranstaltungen, vom historischen Rundgängen bis hin zum Festzelt mit Showbands und After-Show-Parties bieten.
Lesen Sie außerdem: