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Ausstellung: Messe in Dillingen: Die WIR des freundlichen Lächelns

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Messe in Dillingen: Die WIR des freundlichen Lächelns

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    Ein freundliches Lächeln statt eines Händedrucks beim Start der WIR 2020: (von links) Manuel Schuster, Fabian Weiß, Joachim Powalowski, Sylvia Stapfer, Rainer Hönl und Hans Moraw von den Wirtschaftsvereinigungen Aschberg, Höchstädt, Lauingen, Dillingen, Gundelfingen und Wertingen haben am Mittwoch die Wirtschaftsausstellung im Dillinger Donaupark eröffnet.
    Ein freundliches Lächeln statt eines Händedrucks beim Start der WIR 2020: (von links) Manuel Schuster, Fabian Weiß, Joachim Powalowski, Sylvia Stapfer, Rainer Hönl und Hans Moraw von den Wirtschaftsvereinigungen Aschberg, Höchstädt, Lauingen, Dillingen, Gundelfingen und Wertingen haben am Mittwoch die Wirtschaftsausstellung im Dillinger Donaupark eröffnet. Foto: Karl Aumiller

    Die Strategien der WIR-Besucher sind am Tag der Eröffnung der Dillinger Wirtschaftsausstellung völlig unterschiedlich. Messeorganisator Josef Albert Schmid hat in den Zeiten der Angst vor Corona-Ansteckung das Motto ausgegeben, statt einem Händedruck anderen Menschen lieber ein freundliches Lächeln zu schenken. Und daran hält sich beispielsweise der Vorsitzende der Gundelfinger Wirtschaftsvereinigung (WV), Rainer Hönl. „Ich hatte im Januar eine Lungenentzündung, da bin ich jetzt lieber vorsichtig“, sagt Hönl und lächelt bei der Begrüßung.

    Corona: Sylvia Stapfer schüttelt allen die Händen

    Die Dillinger WV-Vorsitzende Sylvia Stapfer dagegen schüttelt Gästen unbekümmert die Hände. „Ich bin da schmerzfrei, ich schlecke mir doch hinterher die Finger nicht ab“, sagt Stapfer . Landrat Leo Schrell wiederum hält sich an die ausgegebenen Hygieneregeln, die an den Eingängen der 13 Hallen zu lesen sind. Der Schirmherr der Dillinger Wirtschaftsschau erinnert bei der Eröffnung am Mittwoch im Festzelt des Bauernverbands daran, dass die WIR in den vergangenen 24 Jahren vieles erlebt habe – Frost, Stürme, Schnee und jetzt die Angst vor dem Corona-Virus. Die Dillinger Wirtschaftsausstellung stehe aber für etwas ganz anderes – „strahlenden Sonnenschein, tausende begeisterte Besucher und zufriedene Aussteller“, wie Schrell betont.

    Auch bei Messeorganisator Schmid sind die Sorgen beim Start der Ausstellung verflogen. „Ich bin erleichtert und mich freut es, dass es jetzt endlich losgeht“, sagt Schmid . Seit Tagen habe er sich mit dem Thema Corona-Virus befasst und Vorsorgemaßnahmen getroffen. Jetzt gehe es aber um die Messe. „Die WIR 2020 hat so viele tolle Themen“, verspricht Schmid . Veranstalter sind die Wirtschaftsvereinigungen Dillingen , Lauingen , Gundelfingen , Höchstädt , Wertingen und Aschberg. Deren Sprecher Sylvia Stapfer , Joachim Powalowski, Rainer Hönl, Fabian Weiß , Hans Moraw und Manuel Schuster eröffnen die Regionalschau in einer gemeinsamen Ansprache. Stapfer übergibt dem Schirmherrn Schrell einen Schutzschirm, der auch „virale Attacken“ abhalten soll. Und Powalowski weist auf die Gemeinschaftsleistung der WIR hin. Die Messe sei ein lebendiges Beispiel dafür, was kleine und mittlere Unternehmen aus der Region auf die Beine stellen können.

    WIR geht fünf Tage lang in Dillingen

    Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz spricht im Namen der versammelten Rathauschefs aus dem Landkreis. In Zeiten, in denen der Online-Handel Zuwächse verzeichne, „zeigen unsere heimischen Unternehmen fünf Tage lang Flagge auf der WIR“, wie Kunz betont. Die Händler vor Ort seien es, die Innenstädte lebendig halten – und nicht der Online-Handel. ( Aufgrund des Corona-Virus': Gesundheitstage Donauries werden verschoben )

    Landrat Schrell freut sich, dass die WIR stattfindet – im Gegensatz zu anderen Ausstellungen in Deutschland , die abgesagt wurden. Die Dillinger Wirtschaftsausstellung sei aber eine Regionalschau und keine internationale Messe mit einem Publikum aus aller Welt. Und diese WIR sei eine „tolle Drehscheibe“ der heimischen Wirtschaft. Die Regionalschau, die 2018 mehr als 50000 Menschen angelockt hat, stelle die Stärken des Landkreises Dillingen als „dynamischen und liebenswerten Lebensraum“ heraus. Schrell nennt dazu Zahlen. So nehme Dillingen in Sachen Wirtschaftsdynamik Platz zehn unter 402 Landkreisen in Deutschland ein.

    Die WIR hat in diesem Jahr das Schwerpunktthema „Unser Holz“. Zu dieser Entscheidung gratuliert der Vorsitzende des Kuratoriums Proholz , Alexander Gumpp . Der Binswanger Unternehmer sagt, dass der Rohstoff Holz der Dreh- und Angelpunkt beim Gelingen der Klimawende sein werde (siehe Info-Kasten). „Für CO2-neutrales Bauen und Betreiben brauchen wir CO2-neutrale Baustoffe“, erläutert Gumpp . Und da lande man schließlich unweigerlich beim Holz. Die Ertragssituation der Forstwirtschaft sei derzeit „nicht auskömmlich“, stellt Gumpp fest und fordert eine staatliche Unterstützung.

    Keine Angst vor Corona-Virus

    Nach der Eröffnung , die von einem Saxofon-Quartett der Dillinger Musikschule unter der Leitung von Marie-Sophie Schweizer umrahmt wird, startet der offizielle Messerundgang. Und gleich am ersten Tag kommen viele Besucher. Auf eine gute Resonanz hoffen auch Aussteller wie Martin Peter und sein Sohn Fabian . Die Chefs der Holzheimer Metallbaufirma Peter haben sich über die Berichterstattung zum Corona-Virus geärgert. „Die Leute sollten keine Angst haben, zu dieser Messe zu gehen“, sagt Fabian Peter .

    Die meisten Gäste scheinen gelassen zu sein. „Man sollte sich von Corona nicht verrückt machen lassen“, sagt etwa Brigitte Mair aus Riedsend . Der Besuch der WIR sei für sie ein Muss. „Man trifft hier so viele Bekannte, und das Angebot ist interessant.“ Und auch der Lauinger Rudi Horner sagt: „Wir sind für Regionalität.“ Deshalb lasse er sich diese Messe auch nicht entgehen.

    Am Ende des ersten Ausstellungstages zählt Messeorganisator Schmid 3425 Besucher. Vor zwei Jahren seien es zu diesem Zeitpunkt knapp 5000 gewesen. „Ich bin mit dem Start zufrieden“, sagt Schmid . Angesichts der derzeitgen Ängste wegen Corona sei dies „ein gutes Ergebnis“.

    Lesen Sie den Kommentar von Berthold Veh :

    WIR in Dillingen: Nicht die Hände schütteln

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