Am SDF-Traktoren-Werk in Lauingen hat der Bayerische Bauernverband den Startschuss zur Schleppertour „Bayern blüht auf“ gegeben. Ein gesponsertes Fahrzeug wird in den kommenden Monaten verschiedene Landkreise in den sieben Regierungsbezirken des Freistaats ansteuern und öffentlichkeitswirksam auf den Einsatz der Bauern beim Artenschutz aufmerksam machen. Erste Station des Schleppers war ein Blühpatenschaftsfeld bei Schabringen.
SDF-Geschäftsführer Rainer Morgenstern sprach bei der Übergabe des Schleppers davon, dass die bayerische Landwirtschaft eine hohe Innovationskraft habe, die auch der Traktorenhersteller nutzen wolle. BBV-Bezirkspräsident Alfred Enderle dankte dem Unternehmen laut Pressemitteilung für die Unterstützung des Blühpatenschaftsprojekts des Bauernverbands. Die Hauptaufgabe der
Paul Seitz, Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Wittislingen, freute sich, dass es in seiner Gemeinde Blühpatenschaftsfelder gibt. Natürlich sei die Kommune mit dabei, wenn es, beispielsweise durch das Anlegen von Blühstreifen, um die Förderung der Artenvielfalt geht. Das heiße aber nicht, dass der einzelne Gartenbesitzer damit aus seiner Pflicht entlassen wäre.
Wie Kreisbäuerin Annett Jung hervorhob, säen die Landwirte schon seit vielen Jahren Blühstreifen an. Daraus sei mittlerweile ein „Hype“ entstanden, aus dem die Idee zu den Blühpatenschaften hervorging. Kreisobmann Klaus Beyrer sprach klare Worte mit Blick auf einen zunehmenden „Öko-Populismus“ in Deutschland. „Wenn die Landwirte nicht schon immer nachhaltig gewirtschaftet hätten, gäbe es schon lange keine Landwirtschaft mehr.“ Blühflächen seien schön und gut, aber sie sollten auf passenden Standorten wie rekultivierten Kiesgruben oder Straßenrändern angelegt werden, so Beyrer. BBV-Kreisgeschäftsführer Eugen Bayer wies auf das Einkaufsverhalten der Verbraucher und die Artenvielfalt hin: „Je mehr der Öko-Markt wächst, desto mehr wird er auch von den Landwirten bedient.“
Der Schabringer Landwirt und Imker Michael Braun kritisierte das Kaufverhalten der Bevölkerung. Diese greife im Supermarkt zum billigeren Honig aus China anstatt beim regionalen Imker einzukaufen und damit in der eigenen Heimat einen Beitrag zur „Rettung der Bienen“ zu leisten. Der evangelische Stadtpfarrer Manuel Kleiner gab dem Schlepper und dem Projekt „Bayern blüht auf“ den Segen Gottes mit auf den Weg. (pm)