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Aktion: Diese Postkarte war 28 Jahre unterwegs

Aktion

Diese Postkarte war 28 Jahre unterwegs

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    Elisabeth Klemens bewahrt die besondere Postkarte auf.
    Elisabeth Klemens bewahrt die besondere Postkarte auf. Foto: Eugen Zacher

    Elisabeth Klemens aus Ziertheim kann man nicht als Postkartensammlerin bezeichnen, sie bewahrt aber schon seit vielen Jahren ein ganz besonderes Einzelstück auf, das sie nicht aus ihren Händen geben will. Es handelt sich um eine

    Pater Xaver Aninger, Herz-Jesu Missionar in Salzburg-Liefering, ein Bruder von Elisabeth Klemens, hatte sie damals an seine Verwandten Josef und Dora Weinhart in Heiligkreuz gesandt. Zu dieser Zeit war der Ort noch eine selbstständige Gemeinde mit der Postleitzahl „8941“. Anlass zu dem Kartengruß war der Besuch seiner Tante aus Schlatt bei Hirschdorf bei ihm in Salzburg, die auf der Karte mit unterschrieb.

    Mit der lapidaren Entschuldigung „Die isch halt wo neig´rutscht“ soll der damalige Briefzusteller, den langen Postweg begründet haben und übergab die Postkarte nach 28 Jahren, im September 1998 an die Tochter der Empfänger Resi Will in Heiligkreuz.

    Die Adressaten, ihre Eltern, waren zu diesem Zeitpunkt längst verstorben, ebenso die Tante, die auf dem Brief mit unterschrieb. Nur der Absender Pater Xaver Aninger, damals 67 Jahre alt erfuhr im Oktober 1998 von seinem verspätet eingetroffenen Gruß. Er lebt heute noch in Salzburg-Liefering im Kloster der Herz-Jesu Missionare und darf mittlerweile auf 89 Lebensjahre zurückblicken.

    Diese Geschichte mit dem langen Postweg seiner Karte gibt er heute noch gerne zum Besten, wie seine Schwester Elisabeth erzählt. „Diese Dinge kommen vor“, räumte damals die für Bayern zuständige Pressestelle der Deutschen Post AG in München auf Nachfrage ein. Wenn allerdings ein Brief etwa beim Umbau einer Dienststelle hinter einem alten Spind auftauche, gehe ein erklärendes Begleitschreiben der Post an den Kunden. Wie immer der Weg der Karte war: Die Empfängerin brauchte jedenfalls keinen Aufpreis zu bezahlen. Immerhin hatte das Porto vor fünfzig Jahren nur ganze 20 Pfennige gekostet – ein Sechstel des heute verlangten Betrags. Elisabeth Klemens bekam die Karte von ihrem Bruder zur Aufbewahrung als besonderes Erinnerungsstück. (za)

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